Höllriegelskreuth

Siedlung in Deutschland

Höllriegelskreuth ist ein Ortsteil der oberbayerischen Gemeinde Pullach im Isartal im Landkreis München.

Höllriegelskreuth
Koordinaten: 48° 3′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 48° 2′ 35″ N, 11° 30′ 34″ O
Höhe: 545 m
Einwohner: 287 (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 82049
Vorwahl: 089
Floß vor dem Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth
Floß vor dem Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth

Lage Bearbeiten

Höllriegelskreuth liegt auf dem waldreichen linken Hochufer der Isar unmittelbar an der S-Bahn-Linie MünchenWolfratshausen mit dem Bahnhof Höllriegelskreuth. Das Siedlungsgebiet ist mit dem nördlich angrenzenden Pullach verwachsen. Die Grünwalder Isarbrücke überquert den Fluss zwischen Höllriegelskreuth und Grünwald.

Geschichte Bearbeiten

Die Gründung des Ortes geht auf den Steinmetzmeister Franz Höllriegel zurück, der hier Mitte des 19. Jahrhunderts einen Steinbruch für Nagelfluh sowie ein Gutshaus errichten ließ. Dazu musste er erst einmal das Gelände roden lassen, darauf verweist der Ortsnamensbestandteil „-kreuth“ (von reuten = „roden“). Dieser Steinbruch von Höllriegelskreuth wurde um 1886 berühmt als Sitz der Humanitas-Gemeinschaft des Malers und Kulturreformers Karl Wilhelm Diefenbach (1851–1913). Dank der Energieversorgung durch das Wasserkraftwerk Höllriegelskreuth und seiner günstigen Lage an der Isartalbahn wurde der Ort bereits früh zu einem Standort für Industrieansiedlungen. Die Firma Linde nahm hier 1903 die erste Luftzerlegungsanlage in Betrieb. Daraus entwickelte sich ein Konflikt zwischen dem Gründer der Isarwerke, Jakob Heilmann und frühen Naturschützern um den Architekten Gabriel von Seidl, die 1902 den Isartalverein gründeten.

Bauwerke Bearbeiten

Bedeutendstes Bauwerk des Ortes ist das ehemalige Höllriegelsche Gutshaus, das der Ortsgründer Franz Höllriegel im Isartal gegenüber der am östlichen Ufer der Isar gelegenen Burg Grünwald und an einer jahrhundertelang betriebenen Fähre errichten ließ. In ihm befindet sich heute das Ausflugslokal Brückenwirt. Im Süden schließt sich der Höllriegel-Park an, der im Stil eines Landschaftsgartens angelegt ist. Ausgestattet war der Park mit verschiedenen architektonischen Elementen, die als Kulisse für sein Haus dienten. So eine kleine Kapelle, eine Mariensäule, einen Monopteros und weitere Andachtsstätten. 2019 kaufte die Gemeinde das Waldstück mit dem Höllriegel-Park, um es unter Schutz zu stellen.[1]

Ebenfalls unter Denkmalschutz stehen drei herrschaftliche Villen aus der Gründerzeit auf dem Hochufer wie die Villa Bellemaison.

Wirtschaft Bearbeiten

Höllriegelskreuth ist Sitz des Unternehmensbereichs Gas and Engineering von Linde. Das Unternehmen bezog die Villa Schaumburg, das ehemalige Domizil Fürst Adolfs zu Schaumburg Lippe. Höllriegelskreuth ist auch Sitz des Autovermieters Sixt und des Finanzdienstleisters cash.life AG.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gemeinde kauft Waldstück im Isartal - um es zu schützen

Weblinks Bearbeiten

Commons: Höllriegelskreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien