Höchstädt im Fichtelgebirge

Gemeinde in Deutschland
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Höchstädt im Fichtelgebirge (amtlich „Höchstädt i.Fichtelgebirge“) ist eine Gemeinde und deren Hauptort im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge.

Wappen Deutschlandkarte
Höchstädt im Fichtelgebirge
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Höchstädt i.Fichtelgebirge hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 6′ N, 12° 5′ OKoordinaten: 50° 6′ N, 12° 5′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Landkreis: Wunsiedel im Fichtelgebirge
Verwaltungs­gemeinschaft: Thiersheim
Höhe: 565 m ü. NHN
Fläche: 14,95 km2
Einwohner: 1049 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km2
Postleitzahl: 95186
Vorwahl: 09235
Kfz-Kennzeichen: WUN, MAK, REH, SEL
Gemeindeschlüssel: 09 4 79 126
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
V.-Waldenfels-Platz 2
95186 Höchstädt i.Fichtelgebirge
Website: www.95186-hoechstaedt.de
Erster Bürgermeister: Gerald Bauer (CSU)
Lage der Gemeinde Höchstädt i.Fichtelgebirge im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge
KarteMartinlamitzer Forst-SüdMeierhöfer SeiteWeißenstadter Forst-SüdWeißenstadter Forst-NordTröstauer Forst-WestTröstauer Forst-OstSelbNeubauer Forst-SüdKaiserhammer Forst-OstVordorfer ForstSelbSelbHohenberg an der EgerHohenberg an der EgerMarktleuthenThierstein (Fichtelgebirge)SelbSelbWunsiedelWeißenstadtTröstauThiersheimSchönwald (Bayern)SchirndingRöslauMarktredwitzKirchenlamitzHohenberg an der EgerHöchstädt im FichtelgebirgeArzberg (Oberfranken)Bad AlexandersbadNagel (Fichtelgebirge)TschechienLandkreis TirschenreuthLandkreis BayreuthLandkreis HofKaiserhammer Forst-Ost
Karte

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt sechs Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung und -fusion Bearbeiten

Urkundlich wurde die Siedlung 1298 erstmals erwähnt. Höchstädt gehörte zu den ersten Erwerbungen der Burggrafen von Nürnberg im späteren Sechsämterland, die im Amt Hohenberg/Wunsiedel zusammengefasst wurden. Die Vorbesitzer waren wahrscheinlich die Herren von Hohenberg. Im Ort gab es zwei Rittergüter, die beide von den Burggrafen von Nürnberg, beziehungsweise den späteren Markgrafen zu Brandenburg zu Lehen gingen: Oberhöchstädt und Unterhöchstädt. Das Rittergut Oberhöchstädt befand sich von 1398 bis 1559 im Besitz der egerländischen Reichsministerialenfamilie Rorer. Auf diese folgten die aus Thüringen stammenden Herren von Witzleben. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Rittergut Oberhöchstädt weitgehend zerstört und seine Besitzer kamen ihren Lehenspflichten nicht mehr nach. Deshalb wurde es durch Markgraf Christian zu Brandenburg-Kulmbach als verwirkt eingezogen und 1644 für 6200 Gulden an die Wunsiedler Hospitalstiftung verkauft. Diese erwarb zumindest die Rittergutsgebäude im Jahr 1982 von der Familie Rohrer zurück, sie besitzen heute wieder Nachkommen der spätmittelalterlichen Eigentümer. Sie betreiben dort neben einer Kunstgalerie das Schlossmuseum Höchstädt. Das Rittergut Unterhöchstädt besaß um 1370 die Familie von Uttenhofen, es kam dann an die Niederadelsfamilie Santner und wurde 1413 von den ursprünglich von der Burg Rabeneck bei Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz stammenden Herren von Rabenstein erworben. Diese waren bis 1534 im Besitz des Rittergutes, dann folgten ihnen die Herren von Haidenaab. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Unterhöchstädt in arge Mitleidenschaft gezogen; 1668 gelangte das Rittergut an die Herren von Waldenfels, die das Schloss bis 1847 bewohnten. Bald darauf ging das durch Brand beschädigte Schloss Unterhöchstädt in den Besitz der Gemeinde über. Nach einer langjährigen Nutzung als Schulhaus dient es heute als Sitz der Gemeindeverwaltung und zu Wohnzwecken.

Im Jahre 1791 war Höchstädt mit dem Markgraftum Bayreuth zu Preußen gelangt. 1806 besetzten es französische Truppen, 1810 kam der Ort zu Bayern. 1818 entstanden die Gemeinden Unter- und Oberhöchstädt, 1821 erfolgte die Vereinigung zur Gemeinde Höchstädt.

Namensänderung Bearbeiten

Im Jahr 1995 wurde der Ortsname von Höchstädt bei Thiersheim in Höchstädt im Fichtelgebirge geändert.

Eingemeindungen Bearbeiten

Im Jahre 1923 wurde Tännig eingemeindet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 ein Teil der aufgelösten Gemeinde Neudes mit damals etwa 100 Einwohnern eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Zwischen 1988 und 2018 sank bzw. stagnierte die Einwohnerzahl von 1092 auf 1080 um 12 bzw. um 1,1 %.

Politik Bearbeiten

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Thiersheim.

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist Gerald Bauer (CSU).[5] Er wurde in einer Stichwahl am 30. März 2014 mit 55,5 % zum Nachfolger von Rudolf Reichel (CSU) gewählt und 2020 mit 76,5 % der Stimmen im Amt bestätigt.[6]

Gemeinderat Bearbeiten

CSU SPD Parteilose Liste/Freie Wahlgemeinschaft GRÜNE Gesamt
2020[7] 5 4 2 1 12 Sitze
2014 5 4 3 12 Sitze
2008 5 4 3 12 Sitze
2002 6 4 2 12 Sitze

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Höchstädt im Fichtelgebirge
Blasonierung: „Unter einem von Silber und Schwarz gevierten Schildhaupt geviert von Rot und Schwarz, belegt mit einem silbernen Balken.“[8]
Wappenbegründung: Das Wappen ist aus den Wappen der Familie Rohrer (unterer Teil) und der Familie von Hohenzollern (schwarz-silberne Vierung) zusammengesetzt. Die Familie Rohrer ist wegen ihrer langen Tradition auf dem Schloss Oberhöchstädt im Wappen vertreten. Die Familie von Hohenzollern herrschte 500 Jahre über das Sechsämterland, in dem Höchstädt liegt. Um an diese Verbindung zu erinnern, wurde die schwarz-silberne Vierung in das Wappen aufgenommen.

Wappengeschichte: [9] Dieses Wappen wird seit 1954 geführt.[10]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Evangelische Peter- und Paul-Kirche
  • Rathaus
  • Schlossmuseum
  • Töpferhof, eine Erlebnistöpferei
  • „Stoakirch’n“ eine Felsformation auf dem Schlosshügel
  • Hofmühle
  • Adelsmühle
  • Gasthof Reichsadler
  • Gasthof zur Hölle (unverändert seit 1902)
  • Berggaststätte Schlosshügel (seit 1910)
  • Gasthof Einhorn

Bodendenkmäler Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Höchstädt im Fichtelgebirge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Höchstädt i.Fichtelgebirge in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 21. November 2020.
  3. Gemeinde Höchstädt i.Fichtelgebirge, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 700.
  5. Grußwort. Gemeinde Höchstädt im Fichtelgebirge, abgerufen am 19. August 2020.
  6. Bürgermeisterwahlen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2020; abgerufen am 23. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.vg-thiersheim.de
  7. Gemeinderatswahl Höchstädt 2020 15. März 2020, Amtliches Endergebnis. 14. Mai 2020, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. November 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/wahlen.vg-thiersheim.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  8. Eintrag zum Wappen von Höchstädt im Fichtelgebirge in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Zitat Eintrag zum Wappen von Höchstädt im Fichtelgebirge in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Eintrag zum Wappen von Höchstädt im Fichtelgebirge in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.