Guteneck ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf.

Wappen Deutschlandkarte
Guteneck
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Guteneck hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 27′ N, 12° 16′ OKoordinaten: 49° 27′ N, 12° 16′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Schwandorf
Verwaltungs­gemeinschaft: Nabburg
Höhe: 461 m ü. NHN
Fläche: 35,07 km2
Einwohner: 837 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92543
Vorwahlen: 09433, 09675
Kfz-Kennzeichen: SAD, BUL, NAB, NEN, OVI, ROD
Gemeindeschlüssel: 09 3 76 133
Gemeindegliederung: 14 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßberg 1
92543 Guteneck
Website: www.guteneck.de
Erster Bürgermeister: Johann Wilhelm (CSU)
Lage der Gemeinde Guteneck im Landkreis Schwandorf
KarteAltendorfBodenwöhrBruck in der OberpfalzBurglengenfeldDieterskirchenFensterbachGleiritschGuteneckMaxhütte-HaidhofNabburgNeukirchen-BalbiniNeunburg vorm WaldNiedermurachNittenauOberviechtachPfreimdSchmidgadenSchönseeSchwandorfSchwarzachSchwarzenfeldSchwarzhofenStadlernSteinberg am SeeStullnTeublitzTeunzThansteinTrausnitzWackersdorfWeidingWernberg-KöblitzWinklarnWolferloheBayernLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis RegensburgLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis ChamTschechienLandkreis Neustadt an der Waldnaab
Karte
Guteneck (2022)

Geographie Bearbeiten

Der Hauptort liegt in der Region Oberpfalz-Nord, sieben Kilometer östlich der Autobahn A 93 auf dem felsigen Westufer hoch über dem Katzbach, der ungefähr drei Kilometer weiter südlich bei Willhof in die Schwarzach mündet.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Gleiritsch, Teunz, Niedermurach, Altendorf, Nabburg und Pfreimd.

 
Pfreimd
8 km
 
Gleiritsch
6 km
 
Teunz
8 km
 
Nabburg
7 km
   
Niedermurach
6 km
 
Nabburg
7 km
 
Altendorf
4 km
 
Altendorf
4 km

Gemeindegliederung Bearbeiten

Die Gemeinde hat 14 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Guteneck, Pischdorf und Unteraich.

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Der 1147 erstmals urkundlich erwähnte Ort war Teil des Kurfürstentums Bayern und bildete eine geschlossene Hofmark, die seit 1576 im Besitz der Grafen von Kreuth war. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.

Schloss Bearbeiten

Dem heutigen Schloss Guteneck ging im 13. Jahrhundert eine gotische Burganlage voraus über der später ein Schloss errichtet wurde. Von 1272 bis 1574 war es Besitz der Herren von Murach und von 1570 bis 1893 besaßen es die Grafen von Kreith. Das Schloss brannte 1822 bei einem Dorfbrand völlig ab. Zuerst wurde nur die Kapelle und das mit ihr verbundene Schlossgebäude wieder aufgebaut. Graf Franz von Spreti baute 1894 einen Wohnflügel auf mittelalterlichen Fundamenten auf, wobei er barocke Mauerreste mit verwendete. Die jetzigen Eigentümer, die Grafen Beissel von Gymnich bieten Ferienwohnungen im Schloss an. Die Schlosskapelle ist beliebt für Trauungen.[4]

Eingemeindungen Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Pischdorf und Unteraich eingegliedert.[5] Am 1. Mai 1978 kamen kleine Teile der aufgelösten Gemeinde Hohentreswitz dazu.[6]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2023
Einwohner 1005 998 914 887 876 892 879 877 831 830

Politik und Öffentliche Verwaltung Bearbeiten

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nabburg.

Erster Bürgermeister ist Johann Wilhelm (CSU).[7]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Guteneck
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt mit drei oben gezinnten roten Arkadenbögen, in Grün über goldenem Dreiberg ein silberner Pflug.“[8]
Wappenbegründung: Die drei Arkadenbögen im Schildhaupt sind den Arkaden im Schlosshof von Guteneck nachempfunden. Die Burg war über Jahrhunderte Mittelpunkt der Hofmark Guteneck; die Tingierung in Silber und Rot deckt sich mit den Wappenfarben von zwei bedeutenden Inhaberfamilien, der Herren von Murach (ca. 1283 bis 1574) und der Grafen von Kreuth bzw. Kreith (1574 bis 1893). Der silberne Pflug weist auf die vorwiegend landwirtschaftliche Struktur des Gemeindegebiets hin. Der Dreiberg im Schildfuß steht für die drei Gipfel des Herrnbergs, auch Gutenecker Herren genannt, und soll zugleich an die Neuformation der Gemeinde aus den drei Gemeinden Guteneck, Unteraich und Pischdorf im Jahr 1972 erinnern.

Dieses Wappen wird seit 1982 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Mittelalterlicher Ortskern rund um Schloss Guteneck
  • Pfarrkirche St. Michael in Weidenthal
  • Historischer Romantischer Weihnachtsmarkt an den Adventswochenenden auf Schloss Guteneck; zusätzlich seit 2012 Gartentage (Wochenende im April)
  • Schlosskapelle bei Schloss Guteneck
  • Baderkapelle
  • Lourdesgrotte
  • Vom in östlicher Richtung zwei Kilometer entfernten Oberkatzbach kommt der Fränkische Jakobsweg, der mit einer weißen Muschel auf hellblauem Grund markiert ist. Nächste Station am Fränkischen Jakobsweg ist das vier Kilometer südlich von Guteneck liegende Schirmdorf.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

1998 gab nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 25 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 262. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 106 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2037 ha, davon waren 1605 ha Ackerfläche.

Bildung Bearbeiten

Kindergarten und Grundschule mit zwei Kombiklassen befinden sich im Ortsteil Weidenthal, Gemeinde Guteneck.

Sport Bearbeiten

  • SF Weidenthal/Guteneck
  • Hubertus-Schützen-Guteneck[10]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Die Besitzer des Schlosses Guteneck ist Burkhard Graf Beissel von Gymnich.

Anmerkung Bearbeiten

Die Herrschaft Guteneck (Gutenegkh, slow. Gotnik) mit der gleichnamigen Burg – einst zum Herzogtum Krain gehörig, heute slowenisches Territorium – war im Mittelalter ein Lehen des Patriarchats von Aquileja.

Literatur Bearbeiten

  • Fränkischer Albverein (Hrsg.): Auf dem Jakobsweg von Tillyschanz über Schwandorf nach Nürnberg. Verlag Seehars, Uffenheim 1997, ISBN 3-927598-22-4
  • Alois Köppl: 100 Jahre Schützenverein Plassenberg-Gleiritsch, 1920-2020. Verlag Katzenstein-Gleiritsch, Gleiritsch 2022, ISBN 978-3-9819712-1-7

Weblinks Bearbeiten

Commons: Guteneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Guteneck in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. April 2021.
  3. Gemeinde Guteneck, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  4. Fränkischer Albverein (Hrsg.): Auf dem Jakobsweg von Tillyschanz über Schwandorf nach Nürnberg. Uffenheim: Verlag Seehars 1997, ISBN 3-927598-22-4, S. 26
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 530.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 668.
  7. Verwaltung. Gemeinde Guteneck, abgerufen am 9. August 2020.
  8. Eintrag zum Wappen von Guteneck in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Fränkischer Albverein (Hrsg.): Auf dem Jakobsweg von Tillyschanz über Schwandorf nach Nürnberg. Verlag Seehars, 97215 Uffenheim 1997, ISBN 3-927598-22-4, S. 26, 27
  10. Alois Köppl: 100 Jahre Schützenverein Plassenberg-Gleiritsch, 1920-2020, Seite 55.