Gut Bülk

Gut in der Gemeinde Strande im Kreis Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein.
(Weitergeleitet von Gut Alt-Bülk)

Das Gut Bülk, seit 1718 Gut Alt-Bülk, das im 18.–19. Jahrhundert Alt-Bülck geschrieben wurde, ist ein Adliges Gut im heutigen Gebiet der Gemeinde Strande im Dänischen Wohld, Kreis Rendsburg-Eckernförde, Land Schleswig-Holstein.

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Teilung Bearbeiten

 
Schloss Bülk vor 1616

1304 wird das Adlige Gut Bülk erstmals urkundlich belegt. Mit Bülk bzw. „Bülleke“ beschrieb man den gesamten zusammengehörigen Besitz von Seekamp und Knoop bis Dänisch-Nienhof einschließlich. 1350 wird der Ritter Ivan Reventlow als Besitzer genannt, seine Frau war Beke Pogwisch. Der Besitz wurde 1353 an Wulf Pogwisch verkauft, einen Bruder von Beke Pogwisch.

Ab 1414 wird die Familie Rantzau als Besitzer genannt, so 1486 Otto Rantzau († 1511). Er erbaute das Schloss Bülk auf den Grundfesten eines alten Schlosses bzw. Hauses neu.[1] Das Schloss wird 1796 abgerissen.[1] Otto Rantzau erhielt eine Gruft in der Nikolai-Kirche in Kiel, die jedoch 1945 von einer britischen Bombe restlos zerstört wurde. Otto Rantzau war auch Besitzer der Güter Seekamp, Knoop, Borghorsterhütten und Schinkel.

Sein Sohn Christoph Rantzau erbte diese Güter, 1561 dessen Sohn Hyronimus Rantzau, 1571 Heinrich Rantzau († 1579). Sein Besitz teilten sich seine vier Söhne. Paul Rantzau erbte Gut Knoop, Hyronimus Rantzau Gut Seekamp, Lorentz Rantzau Gut Bülk und der letzte, dessen Name nicht überliefert ist, erbte einen Bauernhof, ein Stadthaus und Bargeld.[2]

Lorentz Rantzau wurde 1602 im Auftrage von Claus von der Wisch (1552 – 6. November 1621), Besitzer der nordwestlich gelegenen Güter Kaltenhof und Gut Dänisch-Nienhof, in Dänischenhagen ermordet. Die Schwester des Ermordeten, Dorothea Rantzau saß fortan alleine auf Bülk, bis sie 1616 Claus von Buchwald aus dem Hause Sierhagen bei Plön heiratete. 1626 erwarb Cai von Ahlefeldt von Mehlbeck, Kreis Steinburg, das Gut Bülk ebenso wie die Güter Knoop und Seekamp. 1632 verkaufte er alle drei Güter an Christian IV. (Dänemark und Norwegen).[3] Grund war der Bau der Festung Friedrichsort. Nachdem diese geschleift worden war, erwarb Claus von Buchwald die drei Güter wieder zurück. Er hinterließ sie seinem Sohn Wulf von Buchwald als Erbe. Dieser geriet damit in Konkurs, aus dem dann 1687 Claus Christoph I. von Thienen (1657–1708) das Gut Bülk kaufte. Er legte 1708 die Meierhöfe Ravensbek (später Neu-Bülk) und Eckhof an. Sein Sohn Claus Christoph II. von Thienen (1693–1752) legte das Gut dann in drei Teile:[2]

  • Der Meierhof Ravensbek wird zum Adligen Gut Neu-Bülk.
  • Der Meierhof Eckhof wird zum Adligen Gut Eckhof.
  • Das alte Gut Bülk wird stark verkleinert und von nun an Alt-Bülk genannt.

Gut Alt-Bülk Bearbeiten

 
Herrenhaus auf Gut Alt-Bülk
Aufnahme 2009

Nach dem Tod von Claus Christoph II. von Thienen (1693–1752) geht das Gut Alt-Bülk an seinen Sohn Ludwig Christian Carl von Thienen. Er verkauft es, in der Größe von 9 Pflügen, 1757 an Christian Albrecht Liliencron (1728–1787), Besitzer der Güter Wulfshagen und Hütten. Der Hof des Gutes Alt-Bülk ist soweit verfallen, dass Liliencron in Wulfshagen wohnen bleibt. Bei seinem Tod räumen die Erben, was noch zu holen ist, und verkaufen das Gut 1795 an den Kammerherrn Jens Peter Bruun Neergard (1764–1848). Dieser riss die alten Gebäude ab[1] und ließ aus dem Abbruch-Material neue Wirtschaftsgebäude anderthalb Kilometer weiter im Nordwesten wieder aufbauen. 1828 geht Bruun Neergard in Konkurs.

Rodde Bearbeiten

 
Stein auf dem Erbbegräbnis der Familie Rodde
Aufnahme 2009

1828 kommt das Gut für 84200 Reichsthaler in den Besitz des Carl August Rodde (16. Juni 1798 – 2. Februar 1873) aus Westfalen. Er baute 1833 das noch heute stehende Herrenhaus.[4] 1870 übernahm sein Sohn Carl August Rodde (25. Dezember 1845 – 17. März 1916) die „gutsobrigkeitlichen und polizeilichen Geschäfte in den adligen Gütern Alt-Bülk und Neu-Bülk“.[5] Es folgte auf Gut Alt-Bülk dessen Sohn Albrecht Rodde (8. November 1874 – 24. Dezember 1952), dessen Sohn Hans-Helmut Rodde (12. April 1905 – 27. November 1988).[2]

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Carl August Rodde
(16. Juni 1798 – 2. Februar 1873)
 
 
 
 
 
 
 
Carl August Rodde
(25. Dezember 1845 – 17. März 1916)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht Rodde
(8. November 1874 – 24. Dezember 1952)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wilhelmine Stresow
(24. April 1846 – 8. Juni 1936)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hans-Helmut Rodde
(12. April 1905 – 27. November 1988)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johanna Hansen
(10. November 1888 – 1. April 1971)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Rodde
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hildegard Schwerdtfeger
(1. Mai 1915 – 26. April 2008)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Jens Peter Bruun Neergard (* 7. Dezember 1764, † 7. Januar 1848), Besitzer von Alt-Bülk, Neu-Bülk und Eckhof
  • Christian Albrecht von Liliencron (* 28. März 1728, † 2. Mai 1787)

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Westfalen monumente inedita IV v. Hennings Genealogi familia nobile.
    zitiert durch F. Sellmer: Die Güter der Umgebung. In: Unsere engere Heimat, Teil II, 1954. Fundort: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Schleswig, Signatur, E I 6157
  2. a b c F. Sellmer: Die Güter der Umgebung. In: Unsere engere Heimat, Teil II, 1954. Fundort: Landesarchiv Schleswig-Holstein, Schleswig, Signatur, E I 6157
  3. Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abteilung 65.1, Nr. 513
  4. Heimatbuch des Kreises Eckernförde im Auftrage der Heimatgemeinschaft Eckernförde e. V. hrsg. von Karl Graucob und Detlef Thomsen, Band II, 3. Auflage, S. 202, 203
  5. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Schleswig, 16. Mai 1870

Koordinaten: 54° 27′ 28″ N, 10° 9′ 53,2″ O