Gustave Martelet

französischer Theologe

Gustave Martelet SJ (* 24. September 1916 in Lyon; † 14. Januar 2014 in Paris) war ein französischer Theologe.

Leben Bearbeiten

Gustave Martelet war über fünfzig Jahre lang Professor in Lyon, Paris und Rom, unter anderem an der Päpstlichen Universität Gregoriana und dem Centre Sèvres.[1] Er nahm als Konzilstheologe der französischsprachigen Bischöfe Westafrikas am Zweiten Vatikanischen Konzil teil.[2] Mit Karl Rahner und Joseph Ratzinger verfasste er für die Dogmatische Konstitution Lumen gentium Textentwürfe zur Kollegialität von Papst und Bischöfen und zum Ständigen Diakonat. Daraufhin wurden die drei von Kardinal Alfredo Ottaviani scharf angegriffen.[3]

Martelet galt als Experte für Leben und Werk von Teilhard de Chardin.[4] Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze, insbesondere zu Themen der Christologie, der Offenbarung und der Auferstehung Jesu Christi.

Martelet war Mitglied der Internationalen Theologenkommission.

Ehrungen Bearbeiten

2013 erhielt Gustave Martelet den Prix du Cardinal-Grente der Académie française.

Literatur Bearbeiten

  • Jean Belambo: La réception de la théorie de l'évolution dans la théologie catholique du XXe siècle: positions du magistère et contributions des théologiens Gustave Martelet, Jean-Michel Maldamé et Jacques Arnould. L’Harmattan, Paris 2014, ISBN 978-2-343-03920-6.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lebenslauf auf der Seite des Jesuitenordens (französisch) (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
  2. Michael Quisinsky, Peter Walter: Personenlexikon zum Zweiten Vatikanischen Konzil. Freiburg 2016. ISBN 978-3-451-84330-3. S. 186.
  3. Andreas R. Batlogg, Nikolaus Klein: Kollektive Wahrheitsfindung auf dem Zweiten Vatikanum. Zu einer Momentaufnahme von Karl Rahner SJ. In: Stimmen der Zeit, Bd. 230 (2012), S. 579–589, hier S. 584.
  4. Angaben zu Gustave Martelet, la-croix.com, 18. August 2010, abgerufen am 21. Januar 2014