Gustav zu Ysenburg und Büdingen-Meerholz

hessischer Standesherr und Parlamentarier

Gustav Clemens Friedrich Karl Ludwig Graf zu Ysenburg und Büdingen-Meerholz (* 18. Februar 1863 in Meerholz; † 28. April 1929 ebenda) war Abgeordneter des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hesse-Nassau und des preußischen Herrenhauses sowie als Standesherr Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.

Gustav Clemens Friedrich Carl Ludwig (1863–1929), der letzte Graf der ysenburgischen Speziallinie Ysenburg-Büdingen-Meerholz

Leben Bearbeiten

Herkunft und Familie Bearbeiten

Gustav zu Ysenburg und Büdingen in Meerholz wurde als Sohn des Grafen Carl zu Ysenburg und Büdingen in Meerholz (1819–1900) und dessen erster Ehefrau Johanna (1822–1863, Tochter des Grafen Friedrich zu Castell-Castell) geboren. Sein Bruder Friedrich (1847–1889) war Standesherr und Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. Am 17. April 1896 heiratete Gustav in Gauernitz an der Elbe die Prinzessin Thekla Schönburg-Waldenburg (1867–1939), Tochter des Karl Ernst Prinz zu Schönburg-Waldenburg und der Helene Gräfin zu Stolberg-Wernigerode (1840–1908). Da Gustav kinderlos verstarb, erlosch die Linie Büdingen-Meerholz.

Wirken Bearbeiten

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Büdingen erhielt Gustav Privatunterricht am Institut Château de Lancy bei Genf. Er besuchte das Konservatorium in Stuttgart und studierte einige Semester Forstwirtschaft. In den Jahren 1893 bis 1918 war er als Standesherr Mitglied der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen. Bis 1900 gehörte er als Vertreter seines Vaters dem Parlament an. Von 1914 bis 1918 wurde er durch Prinz Leopold von Ysenburg-Birstein vertreten.

Von 1899 bis 1910 hatte er einen Sitz im Kurhessischen Kommunallandtag des preußischen Regierungsbezirks Kassel, aus dessen Mitte er zum Abgeordneten des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau bestimmt wurde. Gustav war erbliches Mitglied des preußischen Herrenhauses.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 422.
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 99.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 1010.

Weblinks Bearbeiten