Gunther von Lepel

deutscher Filmproduzent

Gunther Karl Wilhelm von Lepel (* 16. Februar 1903 in Hofgeismar; † 17. August 1993 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Filmproduzent.

Leben Bearbeiten

Familie Bearbeiten

Seine Vorfahren gehörten zum Mecklenburger Zweig des Adelsgeschlechts derer von Lepel, Haus Grambow. Sein Vater war der spätere preußische Generalmajor Victor von Lepel (1863–1918) und seine Mutter Sophie, geborene von Baumbach (1868–1945).[1] Er hatte drei Geschwister: Claus (1899–1948), Burkhard (1901–1945) und Dorothea (1905–1984).

Lepel war seit 1929 in erster Ehe mit Dominica Nadja von Radowitz (1911–1997, die Ehe wurde 1933 geschieden) und seit 1940 in zweiter Ehe mit Olga-Désirée von Restorff (1906–1995) verheiratet. Aus erster Ehe stammt sein Sohn Burkhard (* 1930), der Landwirt wurde.[2]

Gunther von Lepel war von 1937 bis 1969 Vorsitzender des Verbandes der Familie von Lepel e.V.[2]

Ausbildung und Karriere Bearbeiten

Nachdem er das Abitur 1922 abgelegt hatte, trat Lepel ein Jahr später in das 4. (Preußisches) Reiter-Regiment der Reichswehr in Potsdam als Offiziersanwärter ein.

Nach dem Jurastudium an der Universität Greifswald war er von 1932 bis 1939 Produzent, Geschäftsführer und dann Eigentümer der ABC-Filmgesellschaft m.b.H., Berlin. Diese produzierte von 1933 bis 1939 elf Filme, die zum Teil mit sehr prominenten Darstellern besetzt waren.

Im Zweiten Weltkrieg war Lepel Hauptmann[3] der Nachrichtentruppe.

Nach dem Krieg war er in verschiedenen Stellungen im Public-Relations-Bereich von Firmen und Verbänden tätig, zuletzt als Pressechef der BASF in Frankfurt am Main.[2]

Er erhielt den Verdienstorden der Bundesrepublik am Bande und war Ehrenritter des Johanniterordens, hier Mitglied der Brandenburgischen Provinzialgenossenschaft.[4]

Filme Bearbeiten

ABC-Filmgesellschaft[5] als Produktionsfirma:

  • 1933: Drei Kaiserjäger
  • 1933: Heimkehr ins Glück, u. a. mit Heinz Rühmann, Paul Hörbiger
  • 1934: Zigeunerblut (später Das Ungarmädel),[6] u. a. mit Adele Sandrock, Erik Ode, Walter Jankuhn
  • 1934: Hohe Schule
  • 1934: Alles hört auf mein Kommando, u. a. mit Marianne Hoppe, Adele Sandrock
  • 1935: Krach im Hinterhaus, Regie: Veit Harlan, u. a. mit Henny Porten
  • 1936: Der lachende Dritte
  • 1937: Die Warschauer Zitadelle
  • 1937: Die rote Mütze, Regie: Herbert Selpin
  • 1938: Spaßvögel, u. a. mit Fita Benkhoff
  • 1939: Ein ganzer Kerl, u. a. mit Paul Henkels

Literatur Bearbeiten

  • Historisch-Genealogisches Handbuch der Familie v. Lepel (Lepell). Auf der Grundlage familiengeschichtlicher Quellen erarbeitet durch Andreas Hansert und Oskar Matthias Frhr. v. Lepel unter Mitarbeit von Klaus Bernhard Frhr. v. Lepel und Herbert Stoyan. Deutsches Familienarchiv, Band 151, Verlag Degener & Co., Insingen 2008, ISBN 978-3-7686-5201-8, S. 63–70.
  • H. G. Kliemann, S. S. Taylor: Who's who in Germany. Oldenbourg Verlag, 1964, Band 3, Teil 1, S. 1025.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Jürgen v. Flotow, Detlev Freiherr v. Hammerstein-Retzow, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker und Ehrenkrook, Johann Georg v. Rappard: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser / A (Uradel/bis 1400 nobilitiert) 1952. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der dt. Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Genealogisches Handbuch des Adels, von 1951 bis 2015. Band I, Nr. 4. C. A. Starke, 1952, ISSN 0435-2408, S. 221–222 (d-nb.info [abgerufen am 15. September 2021]).
  2. a b c Historisch-Genealogisches Handbuch der Familie v. Lepel (Lepell). S. 63–70.
  3. Tobias Wimbauer: Personenregister der Tagebücher Ernst Jüngers. Books on Demand, 2010, ISBN 3942090023, S. 140. Google-Books
  4. Johanniterorden (Hrsg.): Gesamtliste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Nach dem Stand vom April 1991. Eigenverlag, Bonn, Berlin 1991, S. 130 (d-nb.info [abgerufen am 15. September 2021]).
  5. ABC-Film GmbH (Berlin), Filmportal des Deutschen Filminstituts
  6. Zigeunerblut /34, Website zu Operetten-Legende Walter Jankuhn