Guan Tianpei

chinesischer Admiral

Guan Tianpei (chinesisch 關天培 / 关天培, Pinyin Guān Tiānpéi, W.-G. Kuan1 T'ien1-p'ei2, Jyutping Gwaan1 Tin1pui4, Zi 仲因, Hao 滋圃; * 1. August 1781 im Kreis Shanyang, heute Huai’an, Provinz Jiangsu[1]; † 26. Februar 1841 im Humen, China)[2] war Admiral der Küstenverteidigungsflotte der Provinz Guangdong während des Ersten Opiumkriegs. Er starb im Gefecht während der Schlacht am Humen im Februar 1841.

Guan Tianpei

Herkunft und Werdegang Bearbeiten

Guan stammte aus dem historischen Kreis Shanyang – heute ein Stadtbezirk in Huai’an – in der Provinz Jiangsu. Er gelangte durch einen „militärischen Examensprüfung“ – 武舉 / 武举 – der Provinzebene in die Offizierslaufbahn der Qing-Streitkräfte. Nach 20 Jahren Dienst war er stellvertretender Regionalbefehlshaber in Wusong – heute eine Ortschaft in Shanghai. Durch die erfolgreiche Organisation einer großen Getreidelieferung vom Jangtsedelta nach Norden wurde er von Kaiser Daoguang belobigt und zum Regionalbefehlshaber befördert. Nach den Gefechten in Guangzhou (Kanton) im Rahmen der Napieraffäre ersetzte er 1834 auf Befehl des Kaisers Li Zengjie als Befehlshaber der Küstenverteidigungsmarine von Guandong.[3]

Erster Opiumkrieg Bearbeiten

Bereits vor dem Opiumkrieg hatte Guan wegen der zunehmenden Spannungen mit Großbritannien die Verteidigung des Humen verstärkt, die auf Forts, Feuerschiffen und Dschunken basierte. Guan befehligte die Seestreitkräfte der Qing bei der ersten und zweiten Schlacht von Chuenpi. Die Briten schickten sich im Februar nach ergebnislosen Verhandlungen bei der Schlacht am Humen an, die Küstenbefestigungen Guans vor Kanton vollständig zu erobern. Guan Tianpei starb im Gefecht auf seinem Flaggschiff. Seine persönliche Tapferkeit wurde sowohl von chinesischen wie auch britischen Quellen hervorgehoben. Der Abtransport seiner sterblichen Überreste durch chinesische Truppen wurde von den Briten mit Salutschüssen begleitet.[4]

Literatur Bearbeiten

Diverses Bearbeiten

Der Sinologe Yu-chien Kuan ist ein Nachfahr von Guan Tianpei.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Julia Lovell: The Opium War. Drugs, Dreams and the Making of China. Picador Imprint von Macmillan Publishers, London 2011, ISBN 978-0-330-45747-7, S. 362, Principal Characters (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche).
  2. Denis Crispin Twitchett, John King Fairbank: The Cambridge History of China. Late Chʻing, 1800-1911, Part 2. In: John K. Fairbank, Kwang-Ching Liu (Hrsg.): The Cambridge History of China. Cambridge University Press, New York, London 2007, ISBN 978-0-521-22029-3, S. 146, Chinese View of Western Relations, 1840–95 (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche).
  3. Mao Haijiang – 茅海建: The Qing Empire and the Opium War. The Collapse of the Heavenly Dynasty. Hrsg.: Joseph Lawson. Cambridge University Press, Cambridge 2016, ISBN 978-1-108-45541-1, S. 116–118, 198–204, The Unexpected War (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche – chinesisch: „The Collapse of the Celestial Empire – New Study of the Opium War“ – Tianchao de bengkui – Yapian Zhanzhen zai Janjiu – 天朝的崩溃鸦片战争再研究. Peking 1995. Übersetzt von Craig Smith, Peter Lavelle, Erstpublikation bei SDX Joint Publishing).
  4. Mao Haijiang – 茅海建: The Qing Empire and the Opium War - The Collapse of the Heavenly Dynasty. Cambridge 2016, S. 205–211, The Battle of Humen