Gruttenhütte

Alpenvereinshütte im Kaisergebirge

Die Gruttenhütte ist eine Schutzhütte der Sektion Turner-Alpen-Kränzchen des Deutschen Alpenvereins im Kaisergebirge in Tirol.

Gruttenhütte
DAV-Schutzhütte Kategorie I
Neue Gruttenhütte (2019)
Neue Gruttenhütte (2019)

Neue Gruttenhütte (2019)

Lage Südseite des Wilden Kaisers; Tirol, Österreich; Talort: Ellmau
Gebirgsgruppe Kaisergebirge
Geographische Lage: 47° 33′ 12″ N, 12° 18′ 39″ OKoordinaten: 47° 33′ 12″ N, 12° 18′ 39″ O
Höhenlage 1620 m ü. A.
Gruttenhütte (Tirol)
Gruttenhütte (Tirol)
Erbauer Sektion Turner-Alpen-Kränzchen
Besitzer Sektion Turner-Alpen-Kränzchen des DAV
Erbaut 1899/1900; Umbau: 1938, 2002; Neubau: 2017
Bautyp Schutzhütte
Übliche Öffnungszeiten Anfang Juni bis Mitte Oktober
Beherbergung 85 Betten, 18 Lager
Winterraum Lager
Weblink Gruttenhütte
Hüttenverzeichnis ÖAV DAV

Gruttenhütte (Mitte) und Gaudeamushütte (rechts), gesehen von Westen vom Tuxeck
Gruttenhütte vor dem Tuxeck

Lage Bearbeiten

Die Hütte befindet sich auf der Südseite des Wilden Kaisers auf einem grasigen Absatz hoch über Ellmau und Going mit guter Aussicht, die an klaren Tagen bis zum Großvenediger reicht. Überragt wird der stark frequentierte Stützpunkt von der Ellmauer Halt, dem mit 2344 m höchsten Gipfel im Kaisergebirge. An schönen Sommertagen ist die Gruttenhütte ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer sowie ein bedeutender Ausgangspunkt für Bergsteiger und Kletterer, die von hier aus zahlreiche alpine Touren auf die Gipfel des Wilden Kaisers unternehmen können.

Geschichte Bearbeiten

Von der Sektion Turner-Alpen-Kränzchen und Carl Babenstuber wurde 1899 die Gruttenhütte am heutigen Standort erbaut und am 14. Juli 1900 feierlich eröffnet. Bald darauf wurden eine Glasveranda, ein Waschhaus und ein Mulistall errichtet. 1922 wurde ein separates Schlafhaus, das Josef-Dorn-Haus gebaut und 1925 schuf der damalige Hüttenwirt Hans Eisenmann eine Steiganlage durchs Wilde Gschloß, den heutigen Jubiläumssteig.[1] 1938 erfolgt ein weiterer An-, Um- und Ausbau, außerdem entstand ein weiteres Schlafhaus, das Emil-Kempfle-Haus. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Gruttenhütte beschlagnahmt und blieb geschlossen, bis 1951 nach der Grenzöffnung ein starker Andrang nach Tirol entstand. Darauf folgten in den 1960er Jahren wieder große Um- und Ausbaumaßnahmen. Auch nach einer neuen Quellfassung wurde die Ergiebigkeit kaum größer, und kurz vor dem 100. Geburtstag wurde ein aufwändiger Abwasserkanal fertiggestellt. Dieser sichert nicht nur die Wasserent- und -versorgung, sondern auch die Versorgung der Hütte mit Elektrizität und Telefon. 2002 wurden die Sanitäranlagen modernisiert und eine Holzterrasse wurde errichtet.

Hüttenneubau 2017 Bearbeiten

Die Hütte wurde in der Saison 2017 grundlegend umgebaut und modernisiert. Seitdem hat die Hütte eine Kapazität von 103 Übernachtungsplätzen. Im Rahmen der Modernisierung sind neue Sanitäranlagen, Duschen für die Gäste, kleinere Übernachtungseinheiten, Trockenraum und Seminarraum realisiert worden. Das Hauptgebäude hat einen Zubau und neue Terrassen erhalten, die beiden alten Nebenhäuser wurden komplett zurückgebaut.

Anreise Bearbeiten

Mit dem Pkw von Kufstein kommend über Scheffau bzw. aus Richtung Salzburg kommend über Lofer und St. Johann in Tirol nach Ellmau. Dort nach Norden abzweigen und schließlich über eine Mautstraße hinauf zur Wochenbrunneralm (1080 m) mit großem Parkplatz.

Zustiege Bearbeiten

  • Ab Wochenbrunner Alm auf dem bezeichneten Hüttenweg in rund 1½ Stunden zur Hütte (540 Höhenmeter).
  • Von Ellmau oder Scheffau über die Riedlhütte und den Fahrweg zur Hütte in 2½ Stunden (800 Höhenmeter).
  • Von Going über die Gaudeamushütte und das Klamml, eine steile Felsrinne, in 3 Stunden (800 Höhenmeter).

Übergänge Bearbeiten

  • Gaudeamushütte (1270 m) übers Klamml, mittel, Gehzeit: ¾ Stunde
  • Kaindlhütte (1318 m) über Wilder-Kaiser-Steig, Walleralm und Hochegg, leicht, Gehzeit: 5 Stunden
  • Hans-Berger-Haus bzw. Anton-Karg-Haus über Kopftörl und Hohen Winkel, schwierig, Gehzeit: 4 Stunden
  • Hans-Berger-Haus bzw. Anton-Karg-Haus über Rote-Rinn-Scharte und Scharlinger Boden, schwierig, Gehzeit: 4 Stunden
  • Stripsenjochhaus (1577 m) über Jubiläumssteig (Helm und Handschuhe erforderlich, Trittsicherheit nötig), Ellmauer Tor und Steinerne Rinne, schwierig, Gehzeit: 3½ Stunden
  • Fritz-Pflaum-Hütte (1865 m) über Jubiläumssteig, Gildensteig und Kleine Törl, schwierig, Gehzeit: 5 Stunden
  • Ackerlhütte (1460 m) über Jubiläumssteig und Wilder-Kaiser-Steig, mittel, Gehzeit: 3 Stunden
  • Babenstuberhütte (2300 m), Gehzeit: 2½ Stunden

Gipfelbesteigungen Bearbeiten

Karten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gruttenhütte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Informationen zum Jubiläumssteig, abgerufen am 1. Februar 2023.
  2. Alpenvereinskarten der Ostalpen. Abgerufen am 6. Oktober 2019.
  3. Informationen zur Gruttenhütte, abgerufen am 1. Februar 2023.