Grube Huth

Bergwerk in Deutschland

Die Grube Huth lag im Ortsgebiet von Hamm (Sieg) im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz.

Huth
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Abbautechnik Tiefbau, Stollenbau
Förderung/Gesamt 415.767 t t
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte 70
Betriebsbeginn 1560
Betriebsende 24. September 1944
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Eisenerz
Größte Teufe 465 m
Geographische Lage
Koordinaten 50° 45′ 52,6″ N, 7° 41′ 10,1″ OKoordinaten: 50° 45′ 52,6″ N, 7° 41′ 10,1″ O
Huth (Rheinland-Pfalz)
Huth (Rheinland-Pfalz)
Lage Huth
Standort Hamm (Sieg)
Gemeinde Hamm (Sieg)
Landkreis (NUTS3) Altenkirchen
Land Land Rheinland-Pfalz
Staat Deutschland
Revier Bergrevier Hamm an der Sieg

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1560 wurde sie erstmals erwähnt. 1763 fand eine Konsolidation statt. Abbau im 19. Jahrhundert begann etwa 1815. Bekannt sind der ca. 500 m lange Pumpenkopfer Stollen auf 197,8 m (Lage) und der ca. 400 m lange, heute verbrochene Althuther Stollen auf 203,21 m (Lage).[1] Ab 1867 wurde Tiefbau mittels einer Dampfmaschine betrieben. Der „Alte Schacht“ der Grube erreichte eine Teufe von 270 m (tiefste Sohle lag auf 260 m). Zwischen 1885 und 1937 ruhte, aufgrund geringer Eisenpreise, der Betrieb. 1937 sollen für die Wiederaufnahme des Grubenbetriebs 5 Millionen Reichsmark eingeplant gewesen sein. Pläne sahen vor, über einen Zentralschacht und vier bis zu 3 km lange Richtstrecken, zahlreiche ruhende Lagerstätten stillliegender Gruben (u. a. Hohe Grete bei Wickhausen, Hamberg bei Opperzau und Hümmerich bei Marienthal im Westerwald) für Untersuchungen und Förderung aufzuschließen. Am 15. August 1937 wurde ein neuer Schacht mit einem Durchmesser von 3,9 m angelegt. Dieser erreichte eine Teufe von 410 m. Die Grube erhielt 1938 ihr Fördergerüst vom sog. Neuen Schacht der Grube Stahlberg in Müsen. Bis zum Jahresende 1940 wurde eine Schachtteufe von 424,58 m erreicht. Die Gesamtteufe der Grube betrug 465 m. Über den neuen Schacht konnte die Belegschaft am 27. Juni 1941 erstmals einfahren. Die Belegschaft bestand aus 70 Arbeitern. In einer Teufe von 310 m wurde allerdings nur noch das Eisenkauler Mittel I bauwürdig angetroffen (280 m2 Gangfläche an bauwürdigem Eisenstein). Insgesamt gab es 5, evtl. sogar 6 Tiefbausohlen, wobei die 360-m-Sohle dann die Tiefste darstellte. Am 24. September 1944 wurde die letzte Grubenschicht verfahren. Lediglich Schanzarbeiten am Westwall und die Wasserförderung der Grube wurden fortgeführt. 1948 wurde das Fördergerüst, im Zuge von Reparationsleistungen, demontiert und in der ca. 820 km entfernten Basse-Normandie wiederaufgebaut. Es wurde von 1949 bis 1978 in der Schachtanlage 1b der Eisenerzgrube Saint-Clair-de-Halouze im Département Orne in der Normandie eingesetzt.[2] Die Gesamtförderung (ab 1815) der Grube betrug 415.767 t Eisenerz.[1]

Gangmittel Bearbeiten

Die Lagerstätte erstreckte sich über eine Länge von 700 m und war in mehrere einzelne Gangmittel mit verschiedenen Streichrichtungen geteilt. Eine doppelte Hakenbildung lag in der Mitte des Siderit-Erzganges vor.[1]

Gangflächen und Volumen je Sohle Bearbeiten

Sohle Gangfläche in m² Volumen in m³
Pumpenkopfstollen 1.190
130 m 1.350 165.100
170 m 785 42.000
220 m 630 28.300
260 m 370 20.000
310 m 130 12.250

[1]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Institut für geothermisches Ressourcenmanagement: Studie zur Erfassung und Quantifizierung des Wärmeflusses aus gefluteten Grubenbauen des ehemaligen Erzbergbaus in Hamm/Sieg und Abschätzung der geothermischen Nutzungsmöglichkeiten (Memento des Originals vom 20. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wald-rlp.de
  2. Hans-Joachim Gleichmann: Ein Siegerländer Fördergerüst wird wiederentdeckt, Der Anschnitt 69, 2017, H. 1