Die Grohmannspitze (ladinisch Sas da duman, italienisch Punta Grohmann) liegt in den Grödner Dolomiten an der Grenze zwischen Südtirol und Trentino in Italien. Er ist ein 3114 m s.l.m. (nach anderen Angaben auch 3112 oder 3126 m) hoher Gipfel in der Langkofelgruppe und ist nach dem namensgebenden Langkofel der zweithöchste Berg der Gruppe.

Grohmannspitze

Grohmannspitze von Osten

Höhe 3114 m s.l.m.
Lage Südtirol/Trentino, Italien
Gebirge Dolomiten, Alpen
Dominanz 1,55 km → Langkofel
Schartenhöhe 441 m ↓ Langkofelscharte
Koordinaten 46° 30′ 38″ N, 11° 43′ 59″ OKoordinaten: 46° 30′ 38″ N, 11° 43′ 59″ O
Grohmannspitze (Südtirol)
Grohmannspitze (Südtirol)
Gestein Schlern-Dolomit, Raibler Schichten (als Gipfelkappe)
Alter des Gesteins Trias
Erstbesteigung 1880 durch Michel Innerkofler im Alleingang

Lage und Beschreibung Bearbeiten

Gemeinsam mit den nordöstlich anschließenden Gipfeln der Fünffingerspitze und dem Langkofeleck bildet er, gesehen vom Sellajoch, eines der charakteristischen Bilder der Dolomiten. Im Westen wird er durch die Grohmannscharte vom Innerkoflerturm getrennt. Der Gipfel ist nur geringfügig niedriger als der höchste Gipfel des Bergmassivs (der Langkofel mit 3181 m).[1] Im Norden (Langkofelkar) ist der Grohmannspitze die Langkofelkarspitze (2821 m) vorgelagert.

Während der Italienisierung der Südtiroler Namen unter dem Mussolini-Regime erhielt er kurzzeitig den alternativen italienischen Namen Sasso Levante.[2]

Geschichte der Besteigung Bearbeiten

Der Gipfel wurde im Jahre 1875 nach Paul Grohmann benannt, dem österreichischen Alpinisten und Mitbegründer des Österreichischen Alpenvereins und zwar vor der Erstbesteigung.[3] Grohmann war an der Erstbesteigung nicht beteiligt.[2]

Bis 1880 versuchten mehrere Bergsteiger die Erstbesteigung, allein der Fassaner Bergführer Giorgio Bernard soll es auf 15 Versuche gebracht haben. Am Ende gelang Michl Innerkofler im August 1880 im Alleingang den Gipfel.[4]

1891 versuchten bereits die legendäre Jeanne Immink mit Antonio Dimai und Zechini die Südwand zu durchsteigen, aber ohne den Gipfel zu erreichen. Die mächtige Südwand der Grohmannspitze galt damals als Paradestück, das schwer zu bezwingen ist.[4] Besonders der Abschnitt der „Menschenfalle“ genannt wurde, erwies sich als unbezwingbar. Am 11. August 1908 gelang den Schwestern Ilona und Rolanda von Eötvös mit dem Führern Antonio Dimai und Johann Summermatter die Erstbegehung der Südwand.[5]

Alpinismus Bearbeiten

Wie die anderen Teile der Langkofelgruppe auch, ist die Grohmannspitze ein häufiges Ziel von Kletterern.[6] Für Wanderer ist die Grohmannspitze nicht erreichbar, selbst der Abstieg über den Nordostgrat der Grohmannspitze ist ein hochalpines Unternehmen mit Schwierigkeiten bis UIAA 4.

Eine beliebte Route ist die „Harrer“ (UIAA 5, 600 m, 16 Seillängen), erstbegangen von Heinrich Harrer und Kurt Wallenfels am 6. Juli 1936. Es ist eine hochalpine Tour, lang und ausgesetzt in meist sehr guten Fels. Es wird eine reine Kletterzeit von 5 bis 6 Stunden angenommen, gemeinsam mit dem Abstieg insgesamt eine Tour, die nur Könner mit großer Bergerfahrung angehen sollten.[7]

Die am öftesten begangene Kletterei an der Grohmannspitze ist die „Dimai“ genannte Tour (UIAA 4, 550 m, 13 Seillängen), die von den Schwestern Eötvös, Dimai und Summermatter erstbegangen wurde, benötigt 4 bis 5 Stunden. Zusammen mit dem Abstieg über den Nordostgrat ist es die ideale Überschreitung der Grohmannspitze.[8]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Grohmannspitze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Grohmannspitze - Gröden, Dolomiten, Südtirol. Abgerufen am 23. Februar 2024 (deutsch).
  2. a b Bergportrait: Grohmannspitze (3.126 m) - Bergwelten. Abgerufen am 23. Februar 2024.
  3. Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Die Namen der Gebirgszüge, Gipfelgruppen und Einzelgipfel Südtirols. Athesia, Bozen 2000, ISBN 88-8266-018-4, S. 88.
  4. a b Ivo Rabanser: Best of Dolomiten: die besten Klettereien in den Dolomiten (= Kletterführer Alpin). 2. Auflage. Panico Alpinverlag, Köngen 2022, ISBN 978-3-95611-161-7, S. 116.
  5. Ivo Rabanser: Best of Dolomiten: die besten Klettereien in den Dolomiten (= Kletterführer Alpin). 2. Auflage. Panico Alpinverlag, Köngen 2022, ISBN 978-3-95611-161-7, S. 144.
  6. Grohmannspitze auf summitpost.org
  7. Ivo Rabanser: Best of Dolomiten: die besten Klettereien in den Dolomiten (= Kletterführer Alpin). 2. Auflage. Panico Alpinverlag, Köngen 2022, ISBN 978-3-95611-161-7, S. 142.
  8. Ivo Rabanser: Best of Dolomiten: die besten Klettereien in den Dolomiten (= Kletterführer Alpin). 2. Auflage. Panico Alpinverlag, Köngen 2022, ISBN 978-3-95611-161-7, S. 144.