Das Großsteingrab Lübow war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Lübow im Landkreis Nordwestmecklenburg (Mecklenburg-Vorpommern). Es wurde 1838 zerstört und dabei untersucht. Die noch erhaltenen Fundgegenstände befinden sich heute in der Sammlung des Archäologischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.

Lage Bearbeiten

Das Grab befand sich auf dem Pfarracker bei Lübow.

Beschreibung Bearbeiten

Die Anlage wird beschrieben als „ein mit großen Steinen umstelltes Hünengrab“. Angaben zu Maßen und Ausrichtung liegen nicht vor. Es handelte sich um ein kammerloses Hünenbett; Ewald Schuldt führte es, wohl irrtümlich, als Ganggrab. Die Begräbnisstelle wies keine steinernen Wand- oder Deckeneinbauten auf. Lediglich der Boden war kreuzförmig mit Rotsandsteinplatten gepflastert.

Auf dem Pflaster wurden die Reste von fünf Keramikgefäßen gefunden. In einer Ascheschicht neben dem Pflaster lagen mehrere Tierknochen, darunter Reste eines Pferdeschädels, außerdem zwei Feuerstein-Beile und ein Stück Schwefelkies. Erhalten sind noch die Scherben einer Zylinderhalsschale und eines Napfes.

Literatur Bearbeiten

  • Hünengrab von Lübow. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 3, 1838, S. 36–38 (Online).
  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 14.
  • Robert Beltz: Die steinzeitlichen Fundstellen in Meklenburg. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 64, 1899, S. 87 (Online).
  • Robert Beltz: Die vorgeschichtlichen Altertümer des Grossherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Vollständiges Verzeichnis der im Grossherzoglichen Museum zu Schwerin bewahrten Funde. Textband. Reimer, Berlin 1910, S. 100 (Online).
  • Ingeburg Nilius: Das Neolithikum in Mecklenburg zur Zeit und unter besonderer Berücksichtigung der Trichterbecherkultur (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Band 5). Museum für Ur- und Frühgeschichte, Schwerin 1971, S. 98.
  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 2. Schwerin 1899, S. 338 (Online).
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 124.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 11.