Großsteingrab Friedland

Bauwerk in Deutschland

Das Großsteingrab Friedland (auch Geldkeller oder Geldkellerberg genannt) ist eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Friedland im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern). Es trägt die Sprockhoff-Nummer 450. Ludwig Brückner führte hier eine Untersuchung durch.

Großsteingrab Friedland Geldkeller, Geldkellerberg
Großsteingrab Friedland (Mecklenburg-Vorpommern)
Großsteingrab Friedland (Mecklenburg-Vorpommern)
Koordinaten 53° 41′ 27,3″ N, 13° 31′ 25,8″ OKoordinaten: 53° 41′ 27,3″ N, 13° 31′ 25,8″ O
Ort Friedland, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 450

Lage Bearbeiten

Das Grab befindet sich etwa 3,5 km nordwestlich von Friedland, westlich der Straße nach Bresewitz. Aus Friedland sind außerdem zwei zerstörte jungsteinzeitliche Steinkisten bekannt.

Beschreibung Bearbeiten

Die Anlage besitzt eine von einem Rollsteinhügel ummantelte nordwest-südöstlich orientierte Grabkammer, bei der es sich um einen erweiterten Dolmen handelt. Die Kammer hat eine Länge von 2 m und eine Breite von 1,5 m. Sie besteht aus zwei Wandsteinpaaren an den Langseiten, einem Abschlussstein im Nordwesten sowie einem schmalen Stein im Südosten, der einen Zugang freilässt. Alle Wandsteine stehen noch in situ. Der Deckstein fehlt. Der Kammerboden ist mit Kalkstein-Platten gepflastert.

An Grabbeigaben wurden ein Gefäß, eine Keramikscherbe und eine verzierte Knochenplatte gefunden. Diese gelangten in Brückners Privatsammlung und sind heute verschollen.

Ewald Schuldt und Hans-Jürgen Beier führen das Grab als zerstört. Dies dürfte auf einen fehlerhaften Eintrag Schuldts zurückgehen, der den Erhaltungszustand des Großsteingrabes mit einer Steinkiste in Friedland verwechselte. Ernst Sprockhoff und Ingeburg Nilius führen es als erhalten.

Literatur Bearbeiten

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 28.
  • Robert Beltz: Ein Hünengrab bei Friedland. In: Mecklenburg. Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg. Band 11, 1916, S. 42ff.
  • Adolf Hollnagel: Die vor- und frühgeschichtlichen Denkmäler und Funde des Kreises Neubrandenburg. Petermänken, Schwerin 1962, S. 41.
  • Ingeburg Nilius: Das Neolithikum in Mecklenburg zur Zeit und unter besonderer Berücksichtigung der Trichterbecherkultur (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Band 5). Museum für Ur- und Frühgeschichte, Schwerin 1971, S. 95.
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 134.
  • Ernst Sprockhoff: Die nordische Megalithkultur (= Handbuch der Urgeschichte Deutschlands. Band 3). de Gruyter, Berlin/Leipzig 1938, S. 24, 28, 30.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 59.

Weblinks Bearbeiten