Großsteingrab Darge

nicht erhaltene megalithische Grabanlage bei Sassnitz im Landkreis Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern)

Das Großsteingrab Darge (auch Großsteingrab Dargelin) war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Darge (bzw. Dargelin), einem abgegangenen Ort auf dem heutigen Gemeindegebiet von Sassnitz im Landkreis Vorpommern-Rügen (Mecklenburg-Vorpommern). Es wurde vermutlich im 19. Jahrhundert zerstört.

Großsteingrab Darge Großsteingrab Dargelin
Großsteingrab Darge (Rügen)
Großsteingrab Darge (Rügen)
Koordinaten 54° 30′ 26,4″ N, 13° 33′ 30,2″ O
Ort Sassnitz OT Darge, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.

Forschungsgeschichte Bearbeiten

Johann Jacob Grümbke erwähnte 1819, dass zwei Jahre zuvor bei Darge (oder Dargelin) auf der Halbinsel Jasmund ein Steingrab aufgedeckt worden sei. Friedrich von Hagenow, der etwa zeitgleich die vorgeschichtlichen Gräber Rügens erfasste, scheint dieses Grab nicht gekannt zu haben. Auf seiner 1829 erschienenen Special Charte der Insel Rügen sind nur einige Hügelgrabsignaturen nördlich von Darge eingezeichnet. In seinen handschriftliche Notizen, die 1904 von Rudolf Baier veröffentlicht wurden, wird der Ort Darge nicht erwähnt.

Lage Bearbeiten

Der Ort Darge befand sich am westlichen Rand des heutigen Gemeindegebiets von Sassnitz, nördlich der Eisenbahnanlagen. Die genaue Lage des Großsteingrabs ist nicht überliefert. Grümbke gab lediglich an, dass es „auf dem Felde bei Darge“ entdeckt wurde.

Beschreibung Bearbeiten

Laut Grümbke steckte das Grab in der Erde und wurde entdeckt, als ein Bauer einen Stein entfernen wollte, der sich als Deckstein einer viereckigen Grabkammer entpuppte. Genauere Angaben zur Ausrichtung, den Maßen und dem genauen Grabtyp liegen nicht vor. Bei der Aufdeckung des Grabes wurden mehrere Feuerstein-Beile entdeckt, deren Verbleib unbekannt ist.

Literatur Bearbeiten

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 7.
  • Johann Jakob Grümbke: Neue und genaue geographisch-statistisch-historische Darstellungen von der Insel und dem Fürstenthume Rügen. Zur nähern und gründlichen Kenntniß dieses Landes. Zweiter Theil. Reimer, Berlin 1819, S. 243–244 (Online).
  • Friedrich von Hagenow: Special Charte der Insel Rügen. Nach den neuesten Messungen unter Benutzung aller vorhandenen Flurkarten entworfen. Lithographisches Institut des Generalstabes, Berlin 1829 (Online).
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 120.