Großsteingräber bei Klein Methling

zwei megalithische Grabanlagen bei Dargun (Mecklenburg-Vorpommern)

Die Großsteingräber bei Klein Methling sind zwei megalithische Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Klein Methling, einem Ortsteil von Dargun im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Mecklenburg-Vorpommern). Grab 1 trägt die Sprockhoff-Nummer 386.

Großsteingräber bei Klein Methling
Großsteingräber bei Klein Methling (Mecklenburg-Vorpommern)
Großsteingräber bei Klein Methling (Mecklenburg-Vorpommern)
Koordinaten Klein Methling 1Koordinaten: 53° 59′ 25″ N, 12° 48′ 59,6″ O, Klein Methling 2
Ort Dargun, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 386
Klein Methling Grab1

Lage Bearbeiten

Die beiden Gräber befinden sich knapp 3 km nördlich von Klein Methling am Nordostrand des kleinen Waldstücks Hinterholm. Grab 1 liegt direkt an einer Straße, Grab 2 befindet sich 40 m südlich hiervon.

Beschreibung Bearbeiten

Grab 1 Bearbeiten

Grab 1 besitzt ein annähernd nord-südlich orientiertes, trapezförmiges Hünenbett mit einer 2018 neu ermittelten Länge von knapp 80,0 m[1] (früher mit 27 m angegeben) und einer Breite von 5,5 m an der nördlichen Stirnseite. Von der Umfassung sind noch mehrere Steine der beiden Langseiten und der nördlichen Schmalseite erhalten. Die Steine sind im Norden am größten und werden nach Süden hin kleiner. Die Hügelschüttung besitzt eine Rollstein-Packung. Die Grabkammer am nördlichen Ende des Hünenbetts wurde 1832 zur Gewinnung von Baumaterial zerstört. Ihr Standort ist noch als Grube erkennbar. In der Nordostecke liegen einige zum Teil gesprengte Decksteine, ein weiterer ist nach Süden verschleppt. Bei der Zerstörung wurden ein Klingenstichel aus braunrotem Feuerstein und ein Schmalmeißel aus grauem Feuerstein gefunden und dem Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde übereignet. Sie befinden sich heute in der Sammlung des Archäologischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.

Grab 2 Bearbeiten

Grab 2 besitzt ein stark zerstörtes Hünenbett mit einer erhaltenen Reihe von Umfassungssteinen. Die Grabkammer ist nicht mehr vorhanden.

Literatur Bearbeiten

  • Hünengrab von Kl. Methling (bei Gnoien). In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 3, 1838, S. 35–36 (Online).
  • Hünengräber. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 4, 1839, S. 70 (Online).
  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 27.
  • Robert Beltz: Die steinzeitlichen Fundstellen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 64, 1899, S. 97 (Online).
  • Robert Beltz: Die vorgeschichtlichen Altertümer des Grossherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Vollständiges Verzeichnis der im Grossherzoglichen Museum zu Schwerin bewahrten Funde. Textband. Reimer, Berlin 1910, S. 114–115 (Online).
  • Ingeburg Nilius: Das Neolithikum in Mecklenburg zur Zeit und unter besonderer Berücksichtigung der Trichterbecherkultur (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte der Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Band 5). Museum für Ur- und Frühgeschichte, Schwerin 1971, S. 97.
  • Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 134.
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 28.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. In: Archäologie in Deutschland AiD 02/2018 S. 44

Weblinks Bearbeiten