Der Große Preis von Ungarn 2004 (offiziell Formula 1 Marlboro Magyar Nagydíj 2004) fand am 15. August auf dem Hungaroring in Mogyoród statt und war das 13. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004.

 Großer Preis von Ungarn 2004
Renndaten
13. von 18 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004
Streckenprofil
Name: Formula 1 Marlboro Magyar Nagydíj 2004
Datum: 15. August 2004
Ort: Mogyoród
Kurs: Hungaroring
Länge: 516,67 km in 70 Runden à 7,381 km

Wetter: Warm, trocken und sonnig
Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:19,146 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:19,071 min (Runde 29)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Dritter: Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault

Berichte Bearbeiten

Hintergründe Bearbeiten

Nach dem Großen Preis von Deutschland führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit 36 Punkten vor Rubens Barrichello und mit 49 Punkten vor Jenson Button. In der Konstrukteurswertung führte Ferrari mit 99 Punkten vor Renault und mit 108 Punkten vor BAR-Honda.

Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrerwechsel: Cristiano da Matta wurde bei Toyota durch Ricardo Zonta ersetzt, welcher sich für das Jahr 2005 als Stammfahrer beweisen sollte.[1]

Mit Michael Schumacher (dreimal), Fernando Alonso und Barrichello (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training Bearbeiten

Die letzten sechs Teams der Konstrukteursmeisterschaft 2003 waren berechtigt, am Freitag im Training ein drittes Auto einzusetzen. Diese Fahrer fuhren am Freitag, traten aber weder im Qualifying noch im Rennen an. Anthony Davidson (BAR-Honda), Björn Wirdheim (Jaguar-Cosworth), Ricardo Zonta (Toyota), Ryan Briscoe (Jordan-Cosworth) und Bas Leinders (Minardi-Cosworth) nahmen in dieser Funktion an den Freitagstrainings teil.

Am Freitag war Kimi Räikkönen mit einer Zeit von 1:20,884 Minuten der Schnellste, gefolgt von Michael Schumacher und Juan Pablo Montoya.

Am Samstag fuhr dann Button mit 1:19,556 Minuten die schnellste Runde vor Michael Schumacher und Barrichello.

Qualifying Bearbeiten

Im ersten Qualifying, in dem die Startpositionen für das zweite Qualifying ermittelt wurden, erzielte Barrichello die schnellste Zeit.

Im Qualifying war dann Michael Schumacher der Schnellste und sicherte sich mit 1:19,146 Minuten die Pole-Position. Zweiter wurde Barrichello vor Takuma Satō.[2]

Rennen Bearbeiten

Michael Schumacher und Barrichello erwischten einen guten Start und behielten die Führung. Allerdings musste sich der Brasilianer gegen Alonso verteidigen, der von Position fünf aus sehr gut startete. Auch Montoya erwischte einen guten Start und setzte sich hinter den Spanier durch, während Satō sogar auf den achten Platz abrutschte. Am Ende der ersten Runde führte Michael Schumacher vor Barrichello, Alonso, Montoya, Button, Jarno Trulli, Räikkönen und Satō. Bis zur ersten Boxenstopp-Serie, die Alonso im zehnten Durchgang eröffnete, gab es keine Überholmanöver. Räikkönen kam in Runde 12 ebenfalls an die Box, allerdings musste der Finne kurz darauf aufgrund eines Motorschadens aufgeben. Dank des Ausfalls des McLaren-Piloten fuhr Antonio Pizzonia in die Punkteränge. Es gab keine weiteren Positionsänderungen und die beiden Ferrari-Fahrer führten weiterhin mit zunehmendem Vorsprung vor Alonso. Belebt wurde das Rennen nur durch das Duell um den siebten Platz zwischen Satō und Pizzonia und das zwischen David Coulthard und Mark Webber um den zehnten Platz, das mit einem Dreher des Australiers in Runde 25 endete.

Drei Runden später war Satō der erste Fahrer, der seinen zweiten Boxenstopp einlegte. Auch die zweite Reihe von Stopps brachte keine Veränderungen, mit Ausnahme von Trulli, der vom sechsten auf den achten Platz zurückfiel, zugunsten von Satō und Pizzonia, die ihren Kampf fortsetzten. Ungefähr zur Hälfte des Rennens hatte Michael Schumacher als Vierter einen Vorsprung von etwa vierzig Sekunden vor Alonso und fünfzig Sekunden vor Montoya. Bis zur 42. Runde passierte praktisch nichts, als Trulli als erster Fahrer den dritten Stopp einlegte. Kurz darauf schied er mit einem Motorschaden aus. Giancarlo Fisichella nutzte dies aus und gelangte in die Punktezränge. Michael Schumacher errang seinen zwölften Saisonsieg vor seinen Teamkollegen Barrichello, Alonso, Montoya, Button, Satō, Pizzonia und Fisichella. Dank dieses Doppelsiegs wurde Ferrari zum sechsten Mal in Folge Konstrukteursweltmeister. Darüber hinaus schied Button endgültig aus dem Kampf um den Fahrertitel aus.[3][4]

Meldeliste Bearbeiten

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien  Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari F2004 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien  Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich  BMW.WilliamsF1 Team 03 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Williams FW26 BMW 3.0 V10 M
04 Brasilien  Antonio Pizzonia
Vereinigtes Konigreich  West McLaren Mercedes 05 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard McLaren MP4-19 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
06 Finnland  Kimi Räikkönen
Frankreich  Mild Seven Renault F1 Team 07 Italien  Jarno Trulli Renault R24 Renault 3.0 V10 M
08 Spanien  Fernando Alonso
Vereinigtes Konigreich  Lucky Strike BAR Honda 09 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR 006 Honda 3.0 V10 M
10 Japan  Takuma Satō
35 Vereinigtes Konigreich  Anthony Davidson[M 1]
Schweiz  Sauber Petronas 11 Italien  Giancarlo Fisichella Sauber C23 Petronas 3.0 V10 B
12 Brasilien  Felipe Massa
Vereinigtes Konigreich  Jaguar Racing 14 Australien  Mark Webber Jaguar R5 Cosworth 3.0 V10 M
15 Osterreich  Christian Klien
37 Schweden  Björn Wirdheim[M 1]
Japan  Panasonic Toyota Racing 16 Brasilien  Ricardo Zonta ToyotaTF104 Toyota 3.0 V10 M
17 Frankreich  Olivier Panis
38 Australien  Ryan Briscoe[M 1]
Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 18 Deutschland  Nick Heidfeld Jordan EJ14 Ford 3.0 V10 B
19 Italien  Giorgio Pantano
39 Deutschland  Timo Glock[M 1]
Italien  Minardi F1 Team 20 Italien  Gianmaria Bruni Minardi PS04B Cosworth 3.0 V10 B
21 Ungarn  Zsolt Baumgartner
40 Belgien  Bas Leinders[M 1]

Anmerkungen

  1. a b c d e Nahm nur am Freitagstraining teil.

Klassifikation Bearbeiten

Qualifying Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Start
1 Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 1:19,107 1:19,146 01
2 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 1:18,436 1:19,323 02
3 Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:19,695 1:19,693 03
4 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:19,878 1:19,700 04
5 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 1:20,135 1:19,996 05
6 Brasilien  Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:20,019 1:20,170 06
7 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:19,821 1:20,199 07
8 Italien  Giancarlo Fisichella Schweiz  Sauber-Petronas 1:19,668 1:20,324 08
9 Italien  Jarno Trulli Frankreich  Renault 1:19,879 1:20,411 09
10 Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:20,066 1:20,570 10
11 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 1:21,452 1:20,730 11
12 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:21,192 1:20,897 12
13 Frankreich  Olivier Panis Japan  Toyota 1:20,491 1:21,068 13
14 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 1:21,510 1:21,118 14
15 Brasilien  Ricardo Zonta Japan  Toyota 1:20,199 1:21,135 15
16 Deutschland  Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 1:20,439 1:22,180 16
17 Italien  Giorgio Pantano Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 1:21,187 1:22,356 17
18 Ungarn  Zsolt Baumgartner Italien  Minardi-Cosworth 1:24,656 1:24,329 18
19 Italien  Gianmaria Bruni Italien  Minardi-Cosworth 1:23,362 1:24,679 19
20 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 1:19,658 keine Zeit 20

Rennen Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
1 Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 70 3 1:35:26,131 01 1:19,071 (29.)
2 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 70 3 + 4,696 02 1:19,213 (29.)
3 Spanien  Fernando Alonso Frankreich  Renault 70 3 + 44,599 05 1:20,275 (49.)
4 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 70 3 + 1:02,613 07 1:20,715 (49.)
5 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 70 3 + 1:07,439 04 1:20,425 (47.)
6 Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 69 3 + 1 Runde 03 1:21,030 (10.)
7 Brasilien  Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 69 3 + 1 Runde 06 1:20,501 (48.)
8 Italien  Giancarlo Fisichella Schweiz  Sauber-Petronas 69 3 + 1 Runde 08 1:21,022 (53.)
9 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 69 3 + 1 Runde 12 1:21,134 (67.)
10 Australien  Mark Webber Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 69 3 + 1 Runde 11 1:20,825 (45.)
11 Frankreich  Olivier Panis Japan  Toyota 69 3 + 1 Runde 13 1:21,310 (50.)
12 Deutschland  Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 68 3 + 2 Runden 16 1:21,518 (68.)
13 Osterreich  Christian Klien Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 68 3 + 2 Runden 14 1:22,530 (45.)
14 Italien  Gianmaria Bruni Italien  Minardi-Cosworth 66 3 + 4 Runden 19 1:24,601 (65.)
15 Ungarn  Zsolt Baumgartner Italien  Minardi-Cosworth 65 3 + 5 Runden 18 1:24,855 (63.)
Italien  Giorgio Pantano Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 48 3 DNF 17 1:22,927 (43.)
Italien  Jarno Trulli Frankreich  Renault 41 3 DNF 09 1:20,705 (10.)
Brasilien  Ricardo Zonta Japan  Toyota 31 2 DNF 15 1:22,525 (13.)
Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 21 2 DNF 20 1:21,856 (14.)
Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 13 1 DNF 10 1:21,678 (06.)

WM-Stände nach dem Rennen Bearbeiten

Die ersten acht jedes Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari 120
02 Brasilien  Rubens Barrichello Ferrari 82
03 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button BAR-Honda 65
04 Italien  Jarno Trulli Renault 46
05 Spanien  Fernando Alonso Renault 45
06 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Williams-BMW 38
07 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard McLaren-Mercedes 19
08 Finnland  Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 18
09 Japan  Takuma Satō BAR-Honda 18
10 Italien  Giancarlo Fisichella Sauber-Petronas 14
11 Deutschland  Ralf Schumacher Williams-BMW 12
12 Australien  Mark Webber Jaguar-Cosworth 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Frankreich  Olivier Panis Toyota 5
14 Brasilien  Felipe Massa Sauber-Petronas 5
15 Brasilien  Antonio Pizzonia Williams-BMW 4
16 Brasilien  Cristiano da Matta Toyota 3
17 Deutschland  Nick Heidfeld Jordan-Ford 3
18 Deutschland  Timo Glock Jordan-Ford 2
19 Ungarn  Zsolt Baumgartner Minardi-Cosworth 1
20 Spanien  Marc Gené Williams-BMW 0
21 Osterreich  Christian Klien Jaguar-Cosworth 0
22 Italien  Giorgio Pantano Jordan-Ford 0
23 Italien  Gianmaria Bruni Minardi-Cosworth 0
24 Brasilien  Ricardo Zonta Toyota 0

Konstrukteurswertung Bearbeiten

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien  Ferrari 202
02 Frankreich  Renault 91
03 Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 83
04 Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 54
05 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 37
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Schweiz  Sauber-Petronas 19
07 Japan  Toyota 8
08 Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 7
09 Vereinigtes Konigreich  Jordan-Ford 5
10 Italien  Minardi-Cosworth 1

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Formel 1: Kein Comeback für Ralf Schumacher in Ungarn. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 13. Februar 2023]).
  2. Standings. Abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).
  3. Großer Preis von Ungarn 2004 - AUTO BILD. Abgerufen am 13. Februar 2023.
  4. Standings. Abgerufen am 13. Februar 2023 (englisch).