Großer Preis von San Marino 2002

Der Große Preis von San Marino 2002 (offiziell XXII Gran Premio di San Marino) fand am 14. April auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola statt und war das vierte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002.

 Großer Preis von San Marino 2002
Renndaten
4. von 17 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002
Streckenprofil
Name: XXII Gran Premio di San Marino
Datum: 14. April 2002
Ort: Imola
Kurs: Autodromo Enzo e Dino Ferrari
Länge: 305,846 km in 62 Runden à 4,933 km

Zuschauer: ~ 100.000
Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:21,091 min
Schnellste Runde
Fahrer: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Zeit: 1:24,170 min (Runde 48)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari
Dritter: Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW

Bericht Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

Nach dem Großen Preis von Brasilien führte Michael Schumacher in der Fahrerwertung mit acht Punkten vor Ralf Schumacher und mit zehn Punkten vor Juan Pablo Montoya. In der Konstrukteurswertung führte Williams-BMW mit sechs Punkten vor Ferrari und mit 22 Punkten vor McLaren-Mercedes.

Mit Michael Schumacher (dreimal), Ralf Schumacher, David Coulthard und Heinz-Harald Frentzen (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Training Bearbeiten

Vor dem Rennen am Sonntag fanden vier Trainingssitzungen statt, jeweils zwei am Freitag und Samstag. Die Sitzungen am Freitagmorgen und -nachmittag dauerten jeweils eine Stunde; die dritte und vierte Sitzung am Samstagmorgen dauerte jeweils 45 Minuten.

Am Freitag war Michael Schumacher mit einer Zeit von 1:36,898 Minuten der Schnellste vor Rubens Barrichello und Giancarlo Fisichella.[1]

Am Samstag war dann erneut Michael Schumacher vorne, dieses Mal mit einer Zeit von 1:23,046 Minuten. Ihm folgten Coulthard und Barrichello.[2]

Qualifying Bearbeiten

Das Qualifying am Samstagnachmittag dauerte eine Stunde. Jeder Fahrer war auf zwölf Runden begrenzt, wobei die Startreihenfolge durch die schnellsten Runden der Fahrer bestimmt wurde. Während dieser Sitzung war die 107-Prozent-Regel in Kraft, die erforderte, dass jeder Fahrer eine Zeit innerhalb von 107 % der schnellsten Runde aufstellte, um sich für das Rennen zu qualifizieren.

Michael Schumacher sicherte sich im Qualifying die Pole-Position vor Barrichello und Ralf Schumacher.[3] Minardi-Fahrer Alex Yoong scheiterte an der 107-Prozent-Zeit und wurde somit nicht zum Rennen zugelassen.

Warm Up Bearbeiten

Im Warm Up war Barrichello der Schnellste. Er platzierte sich vor Michael Schumacher und Montoya.[4]

Rennen Bearbeiten

Beim Start von Allan McNishs Toyota ging das Getriebe kaputt und der schottische Fahrer musste aufgeben. An der Spitze des Rennens behauptete Michael Schumacher den ersten Platz, während Barrichello von Ralf Schumacher überholt wurde. Montoya behielt den vierten Platz vor den beiden McLaren von Kimi Räikkönen und David Coulthard, den beiden Renaults von Jarno Trulli sowie Jenson Button und Nick Heidfeld.

Von den ersten Runden an erwies sich Michael Schumacher als uneinholbar für seine Konkurrenten und gewann im Schnitt fast eine Sekunde pro Runde gegenüber seinem Bruder. Mit Ausnahme des Ausfalls von Takuma Satō wegen eines Getriebeschadens und Enrique Bernoldis Überholen von Salo für den vierzehnten Platz gab es bis zur ersten Serie von Boxenstopps, die Heidfeld in Runde 16 eröffnete, keine Positionsänderungen. Der deutsche Fahrer hatte den ersten Boxenstopp vorverlegt, um sich gegen die Renault-Fahrer durchzusetzen, doch sein Vorstoß wurde durch einen Defekt im Betankungssystem vereitelt, der ihn eine Runde später dazu zwang, den Vorgang zu wiederholen. Dabei überschritt Heidfeld die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse und erhielt eine Strafe, die das Rennen endgültig gefährdete.

Bis zur 30.n Runde, als Räikkönen seinen ersten Boxenstopp einlegte, gab es keine weiteren Änderungen an der Spitze. Eine Runde später tankten auch die Schumacher-Brüder nach, während Barrichello in Runde 32 an der Box anhielt und vor Ralf Schumacher auf die Strecke zurückkehrte.

Das Rennen gewann schlussendlich Michael Schumacher vor Barrichello und Ralf Schumacher.[5] Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Montoya, Button und Coulthard. Es war der erste Doppelsieg für Ferrari in dieser Saison und der erste in Imola seit dem Großen Preis von San Marino 1982.

Durch den Doppelsieg konnte Ferrari in der Konstrukteurswertung wieder an Williams-BMW vorbeiziehen. In der Fahrerwertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Meldeliste Bearbeiten

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien  Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari F2002 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien  Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich  West McLaren Mercedes 03 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard McLaren MP4-17 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
04 Finnland  Kimi Räikkönen
Vereinigtes Konigreich  BMW.WilliamsF1 Team 05 Deutschland  Ralf Schumacher Williams FW24 BMW 3.0 V10 M
06 Kolumbien  Juan Pablo Montoya
Schweiz  Sauber Petronas 07 Deutschland  Nick Heidfeld Sauber C21 Petronas 3.0 V10 B
08 Brasilien  Felipe Massa
Vereinigtes Konigreich  DHL Jordan Honda 09 Italien  Giancarlo Fisichella Jordan EJ12 Honda 3.0 V10 B
10 Japan  Takuma Satō
Vereinigtes Konigreich  Lucky Strike BAR Honda 11 Kanada  Jacques Villeneuve BAR 004 Honda 3.0 V10 B
12 Frankreich  Olivier Panis
Frankreich  Mild Seven Renault F1 Team 14 Italien  Jarno Trulli Renault R202 Renault 3.0 V10 M
15 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button
Vereinigtes Konigreich  Jaguar Racing 16 Vereinigtes Konigreich  Eddie Irvine Jaguar R3 Ford Cosworth 3.0 V10 M
17 Spanien  Pedro de la Rosa
Vereinigtes Konigreich  Orange Arrows Cosworth 20 Deutschland  Heinz-Harald Frentzen Arrows A23 Ford Cosworth 3.0 V10 B
21 Brasilien  Enrique Bernoldi
Italien  KL Minardi Asiatech 22 Malaysia  Alex Yoong Minardi PS02 Asiatech 3.0 V10 M
23 Australien  Mark Webber
Japan  Panasonic Toyota Racing 24 Finnland  Mika Salo Toyota TF102 Toyota 3.0 V10 M
25 Vereinigtes Konigreich  Allan McNish

Klassifikation Bearbeiten

Qualifying Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 1:21,091 01
02 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 1:21,155 02
03 Deutschland  Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:21,476 03
04 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 1:21,605 04
05 Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:22,104 05
06 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 1:22,490 06
07 Deutschland  Nick Heidfeld Schweiz  Sauber-Petronas 1:22,767 07
08 Italien  Jarno Trulli Frankreich  Renault 1:22,833 08
09 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Frankreich  Renault 1:22,857 09
10 Kanada  Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:23,116 10
11 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 1:23,681 11
12 Frankreich  Olivier Panis Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 1:23,821 12
13 Deutschland  Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich  Arrows-Cosworth 1:23,862 13
14 Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  Jordan-Honda 1:24,050 14
15 Italien  Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich  Jordan-Honda 1:24,253 15
16 Finnland  Mika Salo Japan  Toyota 1:24,328 16
17 Vereinigtes Konigreich  Allan McNish Japan  Toyota 1:24,331 17
18 Vereinigtes Konigreich  Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 1:24,579 18
19 Australien  Mark Webber Italien  Minardi-Asiatech 1:24,790 22
20 Brasilien  Enrique Bernoldi Vereinigtes Konigreich  Arrows-Cosworth 1:24,808 19
21 Spanien  Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 1:24,852 20
107-Prozent-Zeit: 1:26,767 min (bezogen auf Bestzeit von 1:21,091 min)
DNQ Malaysia  Alex Yoong[# 1] Italien  Minardi-Asiatech 1:27,241

Anmerkungen

  1. Yoong scheiterte an der 107-Prozent-Zeit und wurde nicht zum Rennen zugelassen.

Rennen Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland  Michael Schumacher Italien  Ferrari 62 2 1:29:10,789 01 1:24,281 (45.)
02 Brasilien  Rubens Barrichello Italien  Ferrari 62 2 + 17,907 02 1:24,170 (38.)
03 Deutschland  Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 62 2 + 19,755 03 1:24,718 (62.)
04 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 62 2 + 44,725 04 1:25,040 (31.)
05 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Frankreich  Renault 62 2 + 1:23,395 09 1:25,761 (43.)
06 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 61 2 + 1 Runde 06 1:25,896 (48.)
07 Kanada  Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 61 2 + 1 Runde 10 1:25,959 (46.)
08 Brasilien  Felipe Massa Schweiz  Sauber-Petronas 61 2 + 1 Runde 11 1:26,279 (34.)
09 Italien  Jarno Trulli Frankreich  Renault 61 2 + 1 Runde 08 1:26,354 (30.)
10 Deutschland  Nick Heidfeld Schweiz  Sauber-Petronas 61 4 + 1 Runde 07 1:25,301 (61.)
11 Australien  Mark Webber Italien  Minardi-Asiatech 60 2 + 2 Runden 19 1:27,914 (24.)
Brasilien  Enrique Bernoldi Vereinigtes Konigreich  Arrows-Cosworth 50 2 DNF 20 1:26,783 (20.)
Vereinigtes Konigreich  Eddie Irvine Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 45 2 DNF 18 1:27,461 (29.)
Finnland  Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 44 1 DNF 05 1:25,483 (38.)
Frankreich  Olivier Panis Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 44 1 DNF 12 1:26,189 (25.)
Spanien  Pedro de la Rosa Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 30 1 DNF 21 1:27,104 (30.)
Finnland  Mika Salo Japan  Toyota 26 1 DNF 16 1:28,460 (17.)
Deutschland  Heinz-Harald Frentzen Vereinigtes Konigreich  Arrows-Cosworth 25 0 DNF 13 1:26,537 (25.)
Italien  Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich  Jordan-Honda 19 0 DNF 15 1:28,741 (12.)
Japan  Takuma Satō Vereinigtes Konigreich  Jordan-Honda 5 1 DNF 14 1:30,158 (04.)
Vereinigtes Konigreich  Allan McNish Japan  Toyota 0 0 DNF 17

WM-Stände nach dem Rennen Bearbeiten

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Fahrerwertung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Deutschland  Michael Schumacher Ferrari 34
02 Deutschland  Ralf Schumacher Williams-BMW 20
03 Kolumbien  Juan Pablo Montoya Williams-BMW 17
04 Vereinigtes Konigreich  Jenson Button Renault 8
05 Brasilien  Rubens Barrichello Ferrari 6
06 Vereinigtes Konigreich  David Coulthard McLaren-Mercedes 5
07 Finnland  Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 4
08 Vereinigtes Konigreich  Eddie Irvine Jaguar-Cosworth 3
09 Australien  Mark Webber Minardi-Asiatech 2
10 Deutschland  Nick Heidfeld Sauber-Petronas 2
11 Finnland  Mika Salo Toyota 2
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
12 Brasilien  Felipe Massa Sauber-Petronas 1
13 Malaysia  Alex Yoong Minardi-Asiatech 0
14 Spanien  Pedro de la Rosa Jaguar-Cosworth 0
15 Vereinigtes Konigreich  Allan McNish Toyota 0
16 Kanada  Jacques Villeneuve BAR-Honda 0
17 Japan  Takuma Satō Jordan-Honda 0
18 Deutschland  Heinz-Harald Frentzen Arrows-Cosworth 0
19 Italien  Jarno Trulli Renault 0
Italien  Giancarlo Fisichella Jordan-Honda 0
Frankreich  Olivier Panis BAR-Honda 0
Brasilien  Enrique Bernoldi Arrows-Cosworth 0

Konstrukteurswertung Bearbeiten

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien  Ferrari 40
02 Vereinigtes Konigreich  Williams-BMW 30
03 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Mercedes 9
04 Frankreich  Renault 8
05 Vereinigtes Konigreich  Jaguar-Cosworth 3
06 Schweiz  Sauber-Petronas 3
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Italien  Minardi-Asiatech 2
08 Japan  Toyota 2
09 Vereinigtes Konigreich  BAR-Honda 0
10 Vereinigtes Konigreich  Jordan-Honda 0
11 Vereinigtes Konigreich  Arrows-Cosworth 0

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Großer Preis von San Marino 2002 - 1. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 2. August 2023.
  2. Großer Preis von San Marino 2002 - 2. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 2. August 2023.
  3. Standings. Abgerufen am 8. März 2023 (englisch).
  4. Großer Preis von San Marino 2002 - Warm up - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 2. August 2023.
  5. Großer Preis von San Marino 2002 in Imola: Rennergebnis. Abgerufen am 8. März 2023.