Großer Preis der USA Ost 1977

Formel-1-Rennen

Der Große Preis der USA Ost 1977 fand am 2. Oktober in Watkins Glen statt und war das 15. Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977.

 Großer Preis der USA Ost 1977
Renndaten
15. von 17 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1977
Streckenprofil
Name: XX United States Grand Prix
Datum: 2. Oktober 1977
Ort: Watkins Glen
Kurs: Watkins Glen Grand Prix Race Course
Länge: 320,665 km in 59 Runden à 5,435 km

Wetter: Regen
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren
Zeit: 1:38,08 min
Schnellste Runde
Fahrer: Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit: 1:51,854 min
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich James Hunt Vereinigtes Konigreich McLaren
Zweiter: Vereinigte Staaten Mario Andretti Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Sudafrika 1961 Jody Scheckter Kanada Wolf

Berichte Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

Da ATS, RAM sowie einige weitere kleine Teams beschlossen hatten, nicht an den finalen Überseerennen teilzunehmen, war die Meldeliste für den USA-Grand-Prix mit 27 Piloten vergleichsweise übersichtlich, so dass sich die Frage nach einer eventuellen Vorqualifikation nicht stellte.

Der einzige Zuwachs erfolgte durch das einheimische Privatteam Interscope, welches einen Penske PC4 für den Formel-1-Neuling Danny Ongais meldete.

Jean-Pierre Jarier ließ sich von seinem ATS-Vertrag freistellen, um Riccardo Patrese bei Shadow zu vertreten, da dieser an einem parallel stattfindenden Formel-2-Rennen in Italien teilnahm.

Nachdem die Scuderia Ferrari verkündet hatte, dass Niki Lauda ab der Folgesaison durch Gilles Villeneuve ersetzt werde, war aufgrund von Streitigkeiten nicht klar, wie viele der verbleibenden drei Rennen Lauda, dem seit dem Großen Preis von Italien nur noch ein Punkt zum Titelgewinn fehlte, noch für die Scuderia Ferrari bestreiten würde. Das Team Lotus kündigte ebenfalls bereits an, dass man Ronnie Peterson als Nachfolger von Gunnar Nilsson für die Saison 1978 unter Vertrag genommen habe.

Training Bearbeiten

James Hunt, der mit dem McLaren M26 inzwischen ebenso gute Resultate erzielte wie mit dem M23 im Vorjahr, sicherte sich die Pole-Position vor Hans-Joachim Stuck, der im Brabham BT45B eine starke Trainingsleistung zeigte. Sein Teamkollege John Watson komplettierte als Dritter ein gutes Trainingsergebnis für das Brabham-Team. Mario Andretti qualifizierte sich im Lotus 78 für den vierten Startplatz vor Ronnie Peterson auf Tyrrell P34 und Carlos Reutemann im Ferrari 312T2.[1]

Rennen Bearbeiten

Auf feuchter Strecke riskierte Watson als einziger der Spitzenpiloten einen Start auf Slicks, was zur Folge hatte, dass er innerhalb kurzer Zeit bis ans Ende des Feldes zurückfiel. Unterdessen übernahm sein Teamkollege Stuck die Führung vor Hunt, Andretti, Reutemann, Peterson, Lauda und Jody Scheckter. Der Südafrikaner fand während der folgenden Runden seinen Weg vorbei an drei Konkurrenten.

Nach wie vor in Führung liegend drehte sich Stuck in der 14. Runde aufgrund eines Kupplungsschadens ins Aus. Er konnte das Rennen nicht fortsetzen. Die dadurch hergestellte Reihenfolge an der Spitze mit Hunt vor Andretti, Scheckter und Lauda änderte sich daraufhin bis ins Ziel nicht mehr. Lauda holte damit mehr als den für den Titelgewinn benötigten Punkt und trat danach in den verbleibenden zwei Saisonrennen nicht mehr an. Clay Regazzoni überholte in der 23. Runde Reutemann und erreichte somit den fünften Rang.[2]

Meldeliste Bearbeiten

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich  Marlboro Team McLaren 1 Vereinigtes Konigreich  James Hunt McLaren M26 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
2 Deutschland  Jochen Mass
Vereinigtes Konigreich  Elf Team Tyrrell 3 Schweden  Ronnie Peterson Tyrrell P34 G
4 Frankreich  Patrick Depailler
Vereinigtes Konigreich  John Player Team Lotus 5 Vereinigte Staaten  Mario Andretti Lotus 78 G
6 Schweden  Gunnar Nilsson
Vereinigtes Konigreich  Martini Racing 7 Vereinigtes Konigreich  John Watson Brabham BT45B Alfa Romeo 115-12 3.0 F12 G
8 Deutschland  Hans-Joachim Stuck
Vereinigtes Konigreich  Hollywood March Racing 9 Brasilien 1968  Alex Ribeiro March 761B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Vereinigtes Konigreich  Team Rothmans International 10 Sudafrika 1961  Ian Scheckter March 771
Italien  Scuderia Ferrari SpA SEFAC 11 Osterreich  Niki Lauda Ferrari 312T2 Ferrari 015 3.0 F12 G
12 Argentinien  Carlos Reutemann
Vereinigte Staaten  Interscope Racing 14 Vereinigte Staaten  Danny Ongais Penske PC4 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Frankreich  Équipe Renault Elf 15 Frankreich  Jean-Pierre Jabouille Renault RS01 Renault EF1 1.5 V6t M
Vereinigtes Konigreich  Shadow Racing Team 16 Frankreich  Jean-Pierre Jarier Shadow DN8 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
17 Australien  Alan Jones
Vereinigtes Konigreich  Durex Team Surtees 18 Osterreich  Hans Binder Surtees TS19 G
Vereinigtes Konigreich  Beta Team Surtees 19 Italien  Vittorio Brambilla
Kanada  Walter Wolf Racing 20 Sudafrika 1961  Jody Scheckter Wolf WR1 G
Vereinigtes Konigreich  Team Tissot Ensign with Castrol 22 Schweiz  Clay Regazzoni Ensign N177 G
Hongkong 1959  Theodore Racing Hong Kong 23 Frankreich  Patrick Tambay G
Vereinigtes Konigreich  Penthouse Rizla Racing 24 Vereinigtes Konigreich  Rupert Keegan Hesketh 308E G
Vereinigtes Konigreich  Hesketh Racing 25 Vereinigtes Konigreich  Ian Ashley
Frankreich  Ligier Gitanes 26 Frankreich  Jacques Laffite Ligier JS7 Matra MS76 3.0 V12 G
Vereinigtes Konigreich  Williams Grand Prix Engineering 27 Belgien  Patrick Nève March 761 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
Brasilien 1968  Copersucar-Fittipaldi 28 Brasilien 1968  Emerson Fittipaldi Copersucar FD05 G
Vereinigte Staaten  Chesterfield Racing 30 Vereinigte Staaten  Brett Lunger McLaren M23 G

Klassifikationen Bearbeiten

Startaufstellung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich  James Hunt Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:40,863 193,986 km/h 01
02 Deutschland  Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich  Brabham-Alfa Romeo 1:41,138 193,458 km/h 02
03 Vereinigtes Konigreich  John Watson Vereinigtes Konigreich  Brabham-Alfa Romeo 1:41,193 193,353 km/h 03
04 Vereinigte Staaten  Mario Andretti Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:41,481 192,805 km/h 04
05 Schweden  Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford 1:41,908 191,997 km/h 05
06 Argentinien  Carlos Reutemann Italien  Ferrari 1:41,952 191,914 km/h 06
07 Osterreich  Niki Lauda Italien  Ferrari 1:42,089 191,656 km/h 07
08 Frankreich  Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford 1:42,238 191,377 km/h 08
09 Sudafrika 1961  Jody Scheckter Kanada  Wolf-Ford 1:42,315 191,233 km/h 09
10 Frankreich  Jacques Laffite Frankreich  Ligier-Matra 1:42,640 190,627 km/h 10
11 Italien  Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich  Surtees-Ford 1:42,786 190,357 km/h 11
12 Schweden  Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:42,815 190,303 km/h 12
13 Australien  Alan Jones Vereinigtes Konigreich  Shadow-Ford 1:43,019 189,926 km/h 13
14 Frankreich  Jean-Pierre Jabouille Frankreich  Renault 1:43,069 189,834 km/h 14
15 Deutschland  Jochen Mass Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:43,242 189,516 km/h 15
16 Frankreich  Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich  Shadow-Ford 1:43,516 189,014 km/h 16
17 Vereinigte Staaten  Brett Lunger Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:43,698 188,683 km/h 17
18 Brasilien 1968  Emerson Fittipaldi Brasilien 1968  Copersucar-Ford 1:43,938 188,247 km/h 18
19 Schweiz  Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich  Ensign-Ford 1:44,208 187,759 km/h 19
20 Vereinigtes Konigreich  Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich  Hesketh-Ford 1:44,550 187,145 km/h 20
21 Sudafrika 1961  Ian Scheckter Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:44,702 186,873 km/h 21
22 Vereinigtes Konigreich  Ian Ashley Vereinigtes Konigreich  Hesketh-Ford 1:45,100 186,166 km/h 22
23 Brasilien 1968  Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:45,473 185,507 km/h 23
24 Belgien  Patrick Nève Vereinigtes Konigreich  March-Ford 1:45,845 184,855 km/h 24
25 Osterreich  Hans Binder Vereinigtes Konigreich  Surtees-Ford 1:45,880 184,794 km/h 25
26 Vereinigte Staaten  Danny Ongais Vereinigte Staaten  Penske-Ford 1:46,070 184,463 km/h 26
DNQ Frankreich  Patrick Tambay Vereinigtes Konigreich  Ensign-Ford 1:49,435 178,791 km/h

Rennen Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund
01 Vereinigtes Konigreich  James Hunt Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 59 0 1:58:23,267 01 1:52,890
02 Vereinigte Staaten  Mario Andretti Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 59 0 + 2,026 04 1:53,403
03 Sudafrika 1961  Jody Scheckter Kanada  Wolf-Ford 59 0 + 1:18,879 09 1:58,332
04 Osterreich  Niki Lauda Italien  Ferrari 59 0 + 1:40,615 07 1:58,924
05 Schweiz  Clay Regazzoni Vereinigtes Konigreich  Ensign-Ford 59 0 + 1:48,138 19 1:57,401
06 Argentinien  Carlos Reutemann Italien  Ferrari 58 0 + 1 Runde 06 1:59,392
07 Frankreich  Jacques Laffite Frankreich  Ligier-Matra 58 0 + 1 Runde 10 1:59,787
08 Vereinigtes Konigreich  Rupert Keegan Vereinigtes Konigreich  Hesketh-Ford 58 0 + 1 Runde 20 1:59,155
09 Frankreich  Jean-Pierre Jarier Vereinigtes Konigreich  Shadow-Ford 58 0 + 1 Runde 16 1:58,260
10 Vereinigte Staaten  Brett Lunger Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 57 0 + 2 Runden 17 1:58,383
11 Osterreich  Hans Binder Vereinigtes Konigreich  Surtees-Ford 57 0 + 2 Runden 25 1:57,779
12 Vereinigtes Konigreich  John Watson Vereinigtes Konigreich  Brabham-Alfa Romeo 57 3 + 2 Runden 03 1:57,901
13 Brasilien 1968  Emerson Fittipaldi Brasilien 1968  Copersucar-Ford 57 0 + 2 Runden 18
14 Frankreich  Patrick Depailler Vereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford 56 0 + 3 Runden 08 2:01,344
15 Brasilien 1968  Alex Ribeiro Vereinigtes Konigreich  March-Ford 56 0 + 3 Runden 23
16 Schweden  Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich  Tyrrell-Ford 56 1 + 3 Runden 05 1:51,854
17 Vereinigtes Konigreich  Ian Ashley Vereinigtes Konigreich  Hesketh-Ford 55 0 + 4 Runden 22 1:58,455
18 Belgien  Patrick Nève Vereinigtes Konigreich  March-Ford 55 0 + 4 Runden 24 2:02,630
19 Italien  Vittorio Brambilla Vereinigtes Konigreich  Surtees-Ford 54 1 + 5 Runden 11 2:01,015
Frankreich  Jean-Pierre Jabouille Frankreich  Renault 30 0 DNF 14 2:03,564 defekte Zündung
Schweden  Gunnar Nilsson Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 17 0 DNF 12 2:03,437 Fahrfehler
Deutschland  Hans-Joachim Stuck Vereinigtes Konigreich  Brabham-Alfa Romeo 14 0 DNF 02 2:00,699 Kupplungsschaden
Sudafrika 1961  Ian Scheckter Vereinigtes Konigreich  March-Ford 10 0 DNF 21 2:05,665 Fahrfehler
Deutschland  Jochen Mass Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 08 0 DNF 15 2:01,131 defekte Kühlwasserpumpe
Vereinigte Staaten  Danny Ongais Vereinigte Staaten  Penske-Ford 06 0 DNF 26 2:06,808 Fahrfehler
Australien  Alan Jones Vereinigtes Konigreich  Shadow-Ford 03 0 DNF 13 2:06,528 Fahrfehler

WM-Stände nach dem Rennen Bearbeiten

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]

Fahrerwertung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Osterreich  Niki Lauda Ferrari 72
02 Vereinigte Staaten  Mario Andretti Lotus 47
03 Sudafrika 1961  Jody Scheckter Wolf 46
04 Argentinien  Carlos Reutemann Ferrari 36
05 Vereinigtes Konigreich  James Hunt McLaren 31
06 Deutschland  Jochen Mass McLaren 21
07 Schweden  Gunnar Nilsson Lotus 20
08 Australien  Alan Jones Shadow 16
09 Frankreich  Jacques Laffite Ligier 16
10 Deutschland  Hans-Joachim Stuck Brabham 12
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Brasilien 1968  Emerson Fittipaldi Copersucar 11
12 Frankreich  Patrick Depailler Tyrrell 10
13 Vereinigtes Konigreich  John Watson Brabham 9
14 Schweden  Ronnie Peterson Tyrrell 7
15 Brasilien 1968  Carlos Pace Brabham 6
16 Schweiz  Clay Regazzoni Ensign 5
17 Italien  Vittorio Brambilla Surtees 5
18 Frankreich  Patrick Tambay Ensign 3
19 Italien  Renzo Zorzi Shadow 1
20 Frankreich  Jean-Pierre Jarier Penske 1

Konstrukteurswertung Bearbeiten

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Italien  Ferrari 89
02 Vereinigtes Konigreich  Lotus 62
03 Vereinigtes Konigreich  McLaren 47
04 Kanada  Wolf 46
05 Vereinigtes Konigreich  Brabham 27
06 Vereinigtes Konigreich  Shadow 17
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich  Tyrrell 17
08 Frankreich  Ligier 16
09 Brasilien 1968  Copersucar 11
10 Vereinigtes Konigreich  Ensign 8
11 Vereinigtes Konigreich  Surtees 5
12 Vereinigte Staaten  Penske 1

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Training“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)
  2. „Bericht“ (abgerufen am 4. Juli 2012)
  3. „WM-Stände“@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorsportarchiv.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 4. Juli 2012)