Grenze zwischen Italien und der Schweiz
Die Grenze zwischen Italien und der Schweiz umfasst mehrheitlich Landgrenzen. Im Lago Maggiore und im Luganersee verläuft die Grenze auch durch Gewässer.

Die Staatsgrenze zur Republik Italien ist mit 782 Kilometer die längste Staatsgrenze der Schweiz; die internationalen Grenzen der Schweizer Eidgenossenschaft haben eine Gesamtlänge von 1935 km.[1]
Das Dorf Campione d’Italia ist eine italienische Exklave im Schweizer Kanton Tessin.
Nahe dem Reschenpass liegt eines der 48 europäischen Dreiländerecke (Italien/Österreich/Schweiz).
GeschichteBearbeiten
Die Grenze verlängerte sich 1919 durch den Vertrag von Saint-Germain, mit dem Südtirol zu Italien kam.
Die Grenzziehung am Matterhorn wird derzeit wegen der Gletscherschmelze überarbeitet.[2][3]
VerlaufBearbeiten
Legende: 1=Lago Maggiore
RechtsakteBearbeiten
Der Grenzverlauf wurde auch in der jüngeren Geschichte mehrfach geändert. Diesbezüglich wurden verschiedene Abkommen, Notenwechsel, Protokolle und Verträge geschlossen. Vertragspartner waren nicht nur die Republik Italien und die Schweizerische Eidgenossenschaft, sondern auch Entitäten, die in einem dieser Staatsgebilde aufgegangen sind. Wichtige Abkommen zum Grenzverlauf sind:
- Die Grenzen bei Monicello di Finardo und Punta di Polà sind unter anderem im Vertrag von Varese («Reglement und Beschreibung der Grenzen zwischen der schweizerischen Landvogtei Locarno und dem Staate Mailand») vom 22. Juni 1754 geregelt.
- Der Grenzverlauf für den Bereich Costa di Sella zwischen der schweizerischen Gemeinde Muggio und der italienischen Gemeinde San Fedele wurde erstmals im Abkommen («Reglement und Beschreibung der Grenzen des Staates Mailand und der schweizerischen Landvogtei Mendrisio») vom 22. Oktober 1755 festgelegt.
- Abkommen vom 27. August 1863 (BS 11 74. SR)
- Berner Vereinbarung vom 31. Dezember 1873 (BS 11 83, SR 0.132.454.1)[4]
- Protokoll vom 27. August 1874
- Notenwechsel vom 10. Dezember 1936/5. August 1937 über die Festlegung der schweizerisch-italienischen Grenze zwischen Piz Lad und Run Do oder Cima Garibaldi (SR 0.132.454.1 / AS 1969 1308)[4]
- Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Königreich Italien über die Festlegung der italienisch-schweizerischen Grenze vom 24. Juli 1941.[5]
- Bezüglich des Grenzabschnittes Run Do – Mont Dolent und Cima Garibaldi – Mont Dolent wurden mehrere Abkommen geschlossen, zuletzt das Abkommen von 1941.
- Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Italienischen Republik betreffend eine Grenzbereinigung im Val di Lei vom 25. November 1952.[6]
PässeBearbeiten
(unvollständig)
Alpenpässe zwischen Italien und der Schweiz sind:
entlang des Alpenhauptkamms, von West nach Ost:
- Col Ferret – 2490 m
- Grosser St. Bernhard (ital. Colle del Gran San Bernardo, frz. Col du Grand Saint-Bernard) (CH: Wallis ↔ I: Vallée d'Aoste) – 2469 m
- Antronapass, früher auch Saaserberg oder Saaserfurka, ital. Passo di Saas (CH: Kanton Wallis ↔ I: Provinz Verbano-Cusio-Ossola) – 2838 m
- Splügenpass (CH: Graubünden ↔ I: Lombardei) – 2114 m
- Griespass (ital. Passo del Gries) (CH: Kanton Wallis ↔ I: Provinz Verbano-Cusio-Ossola, Region Piemont) – 2479 m
- Forcola di Livigno (CH: Graubünden ↔ I: Lombardia) – 2315 m
südlich des Hauptkamms:
- Passo San Giacomo (CH: TS ↔ I: Verbano-Cusio-Ossola) – 2306 m
- Alpe di Neggia (CH: Gambarogno TI ↔ I: Maccagno) – 1395 m ü. M.
- Umbrailpass (CH: Santa Maria Val Müstair ↔ I: Bormio) – 2501 m
BergeBearbeiten
(unvollständig)
Viertausender:
weitere Berge:
- Aiguille des Angroniettes
- Albrunhorn
- Aouille Tseuque
- Bec d'Epicoune
- Bortelhorn
- Cima de Barna
- Cima della Bondasca
- Cima di Jazzi
- Camoscellahorn
- Campione d’Italia
- Corno Campascio
- Corno Gries
- Crast’ Agüzza
- Cima di Cugn
- Furgghorn
- Gobba di Rollin
- Jägerhorn
- Mont Avril
- Mont Brulé
- Mont Dolent
- Monte del Forno
- Monte Clivio
- Monte Lema
- Monte Moro
- Monte Rogoria
- Piz Argient
- Piz Badile
- Theodulhorn
SeenBearbeiten
- Lago di Lei (ca. 97 % Italien und 3 % Schweiz)
- Lago di Livigno
- Lago Maggiore (80,1 % Italien und 19,9 % Schweiz)
- Luganersee (37 % Italien und 63 % Schweiz)
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Angaben zu den Landesgrenzen auf der Website des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo, abgerufen am 21. März 2017
- ↑ Melting glaciers force Italy, Swiss to redraw border, Cable News Network, 25. März 2009.
- ↑ Melting snow prompts border change between Switzerland and Italy, The Independent, 24. März 2009.
- ↑ a b [1]
- ↑ www.admin.ch
- ↑ www.admin.ch
- ↑ Marc Zollinger:Die Schweiz und Italien streiten um die Landesgrenze im Hochgebirge NZZ, 13. April 2020, abgerufen am 16. April 2020