Grabplatten im Lübecker Dom

Liste von Grabsteinen im Lübeck Dom

Die Grabplatten des Lübecker Doms sind von der Forschung in den letzten 250 Jahren immer wieder beschrieben worden, nach letztem Stand sind im Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck 352 ehemalige sowie heute noch vorhandene Grabdenkmäler bis zum Jahr 1600 dokumentiert. Dazu kommen die Grabplatten ab 1600 bis zur Aufhebung der Kirchenbestattungen in Lübeck. Die nachfolgende Liste stellt also eine Auswahl dar.

Auswahl erhaltener Grabplatten im Lübecker Dom Bearbeiten

Name mit Lebensdaten Jahr Corpus LÜDO Standort, Zustand, Besonderheiten und Anmerkungen Abbildung
Warendorp, Helenburg von
(† 1316)
1316 016 Ehefrau des Bürgermeisters Bruno Warendorp († 1341)
 
Bocholt, Heinrich
(† 1. März 1341)
1341 041 Bischof von Lübeck (Ausschnitt der Grabplatte aus der Werkstatt des Lübecker Rotgießers Jan Apengeter)
 
Serkem, Burkhard
(† 13. März 1317) /
Mul, Johannes
(23. August 1350)
1350 049 Doppelgrabplatte (aus Messing) zweier 1317 und 1350 verstorbener Lübecker Bischöfe
 
Cremon, Bertram
(† 5. Januar 1377)
1370 060 14. Bischof von Lübeck (Messinggrabplatte)
 
Molen, Nikolaus van der
(† 4. Juli 1464)
1464 172 Domdechant
 
Anderten, Volkmar von
(* 1410 (?); † 9. März 1481)
1481 187 Domherr
Rode, Johannes
(† 28. Oktober 1532)
1482 /1532 189 Wiederverwendung des Steins des 1482 verstorbenen Domherrn Bernhard Wessel durch den Domdekan Johannes Rode 1532
 
Westphal, Wilhelm
(1443–1509)
1509 268 Der Lübecker Bischof wurde im Chor des Doms[1] begraben. Seine Grabplatte mit der Figur des segnenden Bischofs wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert an der südlichen Abschlussmauer des Chorraums beim Lettner aufgerichtet.[2]
 
NN 1520~ 274 unbekannt
 
Tramme, Jacob 1535 286 Grabplatte für den Priester Jacob Tramme. Wiederverwendet durch den Domherrn Johannes Sluter (1561).
 
Ebeling, Moritz
(† 5. April 1537)
1537 288 Domherr
 
Wulf, Johannes 1542 292 Domherr
 
Grimholt, Johannes
(† 27. Mai 1523)
1523 293 Bischof von Lübeck
 
Cloenewinkel, Bernhard 1548 299 Domherr
 
Tiedemann, Johannes
(1503–1561)
1561 309 Bischof von Lübeck
 
NN 1559 oder 1564 313 Grabplatte eines unbekannten Domherrn, wiederverwendet für den Domdekan Richard Blanckenheim (1633)
 
Quastenborch, Hermann 1568 318 Domherr
 
Angerstein, Andreas
(† 4. Oktober 1570)
1570 319 Nachnutzer der Grabplatte war der Ratsherr Johann Friedrich Bagge (1711–1784).
 
Meier, August[3]
(† 1676)
1676 ./. Domherr und Senior des Lübecker Kapitels, Hofrat der Herzöge von Schleswig-Holstein und Gesandter des Fürstbischofs von Lübeck beim Kaiserlichen Hof in Wien. Seine Epitaph befand sich bis 1856 im Dom.
 
Rheder, Reimar Peter von
(1660–1711)
1711 ./. Domherr und königlich dänischer Rat
 
Hanneken, Balthasar Gerhard
(1678–1751)[4]
1751 ./. Hauptpastor am Dom und Senior des Geistlichen Ministeriums
Eyben, Christian August von
(1700–1785)
1785 ./. Fragment (Messingeinlage des Grabsteins)
 

Literatur Bearbeiten

  • Friedrich Techen: Die Grabsteine des Doms zu Lübeck. In: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde 7 (1898), S. 52–107
  • Johannes Baltzer, Friedrich Bruns: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Freien und Hansestadt Lübeck. Herausgegeben von der Baubehörde. Band III: Kirche zu Alt-Lübeck. Dom. Jakobikirche. Ägidienkirche. Verlag von Bernhard Nöhring, Lübeck 1920, S. 9–304 Unveränderter Nachdruck 2001: ISBN 3-89557-167-9
  • Klaus Krüger: Corpus der mittelalterlichen Grabdenkmäler in Lübeck, Schleswig, Holstein und Lauenburg 1100-1600, Jan Thorbeke Verlag, Stuttgart 1999, S. 521–739 ISBN 3-7995-5940-X
  • Adolf Clasen: Verkannte Schätze : Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch, Lübeck 2003, S. 75. ISBN 3-7950-0475-6
  • Ursula Wolkewitz: Die gravierten Messinggrabplatten des 13. und 14. Jahrhunderts im Bereich der norddeutschen Hanse – ihre Herkunft und ihre Bedeutung: Erinnern – Mahnen – Belehren, kassel university press, 2015

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wall mounted church monuments in Dom (Lübeck) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Memorienregister: „sepultus in medio choris“
  2. Baltzer, Bruns (1920), S. 250.
  3. Lateinischer Inschrifttext mit Erläuterung und Übersetzung bei: Adolf Clasen: Verkannte Schätze - Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch. Lübeck 2002, S. 82 ISBN 3-7950-0475-6
  4. Lateinischer Inschrifttext mit Erläuterung und Übersetzung bei: Adolf Clasen: Verkannte Schätze - Lübecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch. Lübeck 2002, S. 100 ISBN 3-7950-0475-6