Goldener Saal (Nürnberg)

Halle in der Zeppelintribüne in Nürnberg

Als Goldener Saal wird eine Halle in der Zeppelintribüne in Nürnberg bezeichnet. Wände und Boden der ca. 335 m² großen Halle (36,5 × 8,7 Meter plus Nischen der vier Eingangstüren sowie vier Wandnischen) sind aus Lahnmarmorplatten gefertigt, die Decke in 7,8 Meter Höhe ist mit goldschimmernden Mosaiken von Hermann Kaspar verziert.[1]

Goldener Saal, Zeppelintribüne Nürnberg
Eingang zum Goldenen Saal

Der ursprüngliche Zweck und die Nutzung des goldenen Saals während der Reichsparteitage ist heute nicht mehr bekannt. Von 1985 bis 2001 beherbergte er die Ausstellung Faszination und Gewalt, die den Anstoß für das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände gab. 1986 trat im Saal die Post-Industrial-Band Einstürzende Neubauten zum bisher einzigen Konzert in den Räumlichkeiten auf. Frontmann Blixa Bargeld beschrieb den Auftritt als Entgegnung zu deren totalitärer Vorgeschichte.[2]

Derzeit (Stand 2021) kann der Goldene Saal nur im Rahmen einer Führung über das Reichsparteitagsgelände besucht werden, die dauerhafte Öffnung eines Teilbereichs ist in Planung.[3]

Literatur Bearbeiten

  • Geschichte Für Alle e.V. (Hrsg.): Geländebegehung. Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. 4. ergänzte und aktualisierte Auflage. Sandberg Verlag, Nürnberg 2005, ISBN 3-930699-37-0.
  • Marco Puschner, Uwe Niklas: Einblicke in die Zeppelintribüne. Pompöses Bauwerk mit profanem Inhalt. In: Nürnberger Zeitung. Nr. 203 vom 3. September 2009, S. 9 (Online-Version).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Goldener Saal – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 49° 25′ 54,4″ N, 11° 7′ 28,4″ O

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Reinhard Müller-Mehlis: Die Kunst im Dritten Reich (= Heyne-Buch. Heyne-Stilkunde 4496, 3). Heyne, München 1976, ISBN 3-453-41173-0, S. 56.
  2. Manfred Prescher: Es geht voran die Geschichte der deutschsprachigen Popmusik. wbg Theiss, Darmstadt 2018, ISBN 978-3-8062-3776-4, S. 183 f.
  3. Claudia Henzler: Die Zeppelintribüne wird nicht schöner, nur stabiler. In: Süddeutsche Zeitung vom 5. Mai 2019. (Abruf: 20. Oktober 2021)