Glen Metropolit

kanadischer Eishockeyspieler

Glen David Metropolit (* 25. Juni 1974 in Toronto, Ontario) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler und derzeitiger -trainer, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1994 und 2017 unter anderem 437 Spiele für die Washington Capitals, Tampa Bay Lightning, Atlanta Thrashers, St. Louis Blues, Boston Bruins, Philadelphia Flyers und Canadiens de Montréal in der National Hockey League auf der Position des Centers bestritten hat. Metropolit, der auch in diversen europäischen Topligen auflief, wurde im Jahr 2015 Deutscher Meister mit den Adler Mannheim sowie 2006 Schweizer Meister mit dem HC Lugano.

Kanada  Glen Metropolit

Geburtsdatum 25. Juni 1974
Geburtsort Toronto, Ontario, Kanada
Größe 179 cm
Gewicht 90 kg

Position Center
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1992–1994 Richmond Hill Riot
1994–1995 Vernon Lakers
1995–1996 Nashville Knights
1996–1997 Rafales de Québec
Pensacola Ice Pilots
1997–1999 Grand Rapids Griffins
1999–2001 Washington Capitals
Portland Pirates
2001 Tampa Bay Lightning
2001–2003 Washington Capitals
Portland Pirates
2003–2005 Jokerit Helsinki
2005–2006 HC Lugano
2006–2007 Atlanta Thrashers
2007 St. Louis Blues
2007–2008 Boston Bruins
2008–2009 Philadelphia Flyers
2009–2010 Canadiens de Montréal
2010–2012 EV Zug
2012–2014 HC Lugano
2014 SC Bern
2014–2016 Adler Mannheim
2016–2017 HC Bozen

Karriere Bearbeiten

 
Metropolit (weißes Trikot) im Duell mit Matthew Carle von den San Jose Sharks

Metropolit begann seine Profikarriere in Nordamerika, wo er die unterklassigen Ligen durchlief und schließlich in der Saison 1999/2000 über die Portland Pirates (American Hockey League) zu den Washington Capitals (National Hockey League) gelangte. Er konnte sich dort aber nicht dauerhaft etablieren und pendelte drei aufeinander folgende Spielzeiten zwischen den Pirates und den Capitals. Er absolvierte auch zwei Spiele für Tampa Bay Lightning.

Im Vorfeld der Saison 2003/04 entschied sich der Kanadier für einen Wechsel nach Europa und heuerte beim finnischen Erstligisten Jokerit an, wo er sich auf Anhieb als offensivstarker Angreifer etablieren konnte. So wurde Metropolit in der abgelaufenen Spielzeit mit 15 Toren und 35 Torvorlagen der sechstbeste Scorer innerhalb der Liga und erzielte beim Viertelfinal-Aus seiner Mannschaft insgesamt sechs Tore in sieben Spielen. In der folgenden Saison konnte der Kanadier seine Leistungen bestätigen und wurde mit 16 Treffern teaminterner Topscorer und überzeugte auch in den Play-offs mit 11 Scorerpunkten in 12 Partien, unterlag mit Jokerit im Finale um die finnische Meisterschaft gegen Oulun Kärpät. Durch seine Leistungen bei Jokerit avancierte der Angreifer zu einem Publikumsliebling, insbesondere seine Fähigkeiten als Spielmacher wurden gelobt und die von ihm favorisierte Zone außerhalb des linken Bullykreises im Angriffsdrittel von vielen Experten und TV-Kommentatoren in Anlehnung an Wayne Gretzky als Metro’s office bezeichnet. Weiterhin war Metropolit zusammen mit Marko Jantunen ein fester Bestandteil des Unterzahlspiels bei Jokerit, infolgedessen beide für eine Vielzahl an Short-Handed-Goals verantwortlichen waren.

 
Glen Metropolit (dunkles Trikot) im Trikot der Adler Mannheim im Duell mit François Méthot

Zur Saison 2005/06 wechselte Metropolit in die Schweiz zum HC Lugano in die Nationalliga A und gewann die Meisterschaft mit seinem neuen Team. Der Rechtsschütze war dabei in der abgelaufenen Spielzeit mit 23 Treffern der beste Torschütze der Liga innerhalb der Hauptrunde. Im Sommer 2006 löste der Kanadier seinen Vertrag bei Lugano auf, um in der Spielzeit 2006/07 bei den Atlanta Thrashers in der NHL zu spielen.[1] Zwei Tage vor Ablauf der NHL-Transferfrist wurde er im Januar 2007 im Tausch für Keith Tkachuk zu den St. Louis Blues transferiert.[2] Nachdem sein Vertrag im Anschluss an die Saison nicht verlängert worden war, nahm Metropolit im Sommer 2007 an einem Trainingscamp der Boston Bruins teil, die ihn daraufhin im Oktober unter Vertrag nahmen.[3] Bei den Bruins agierte der Center vornehmlich in Unterzahlsituationen sowie innerhalb der dritten und vierten Reihe, welche als sogenannte checking lines eher defensiv ausgerichtet spielen. Mit 33 Scorerpunkten aus 81 Partien spielte Metropolit in der Saison 2007/08 seine punktbeste NHL-Spielzeit.

Im Juli 2008 unterschrieb der Kanadier einen Zweijahresvertrag bei den Philadelphia Flyers[4], wurde jedoch erneut kurz vor Ende der Trade Deadline abgegeben und lief ab Februar 2009 im Trikot der Canadiens de Montréal in der NHL auf.[5] Nachdem Metropolit die komplette Spielzeit 2009/10 bei den Canadiens verbracht hatte, wechselte er im Sommer 2010 erneut in die Schweiz und einigte sich mit dem EV Zug auf einen zweijährigen Arbeitskontrakt.[6] Dort konnte sich der Angreifer unmittelbar als eine der elementaren Offensivakteure etablieren und wurde mit 15 Treffern und 38 Assists ein weiteres Mal der beste Scorer innerhalb der NLA. Nach einer weiteren Spielzeit in Zug, stand der Kanadier zwischen 2012 und 2014 erneut beim HC Lugano auf dem Eis[7] und bestritt am Ende der Saison 2013/14 ebenfalls drei Partien für den SC Bern.[8] Zur Saison 2014/15 wechselte Metropolit zu den Adler Mannheim in die Deutsche Eishockey Liga, wo er mit der Trikotnummer 50 auflief.[9] In der Saison 2014/15 erreichte er mit den Adlern den ersten Tabellenplatz nach der regulären Saison und gewann in den anschließenden Play-offs die Deutsche Meisterschaft. Nach der Saison 2015/16 verließ er Mannheim.

Am 20. Oktober 2016 wurde Metropolit vom Südtiroler Verein HC Bozen aus der Österreichischen Eishockey-Liga unter Vertrag genommen.[10] Anfang Februar 2017 wurde sein Vertrag in Bozen aus familiären Gründen aufgelöst.[11]

Seit 2017 arbeitet Metropolit als Trainer, zunächst als Development and Skills-Coach in der Organisation des NHL-Teams Tampa Bay Lightning. Seit 2022 ist er Assistenztrainer beim HC Davos aus der National League.[12]

Rollerhockey Bearbeiten

Zwischen 1996 und 1997 absolvierte er 34 Spiele in der Roller Hockey International (RHI), die seit 1999 nicht mehr existiert. Dabei absolvierte er 28 Spiele für die Long Island Jawz, vier Partien für die Anaheim Bullfrogs und zwei Spiele für die New Jersey Rockin’ Rollers.

International Bearbeiten

1998 wurde er mit Team Kanada Inline-Hockey-Weltmeister bei der IIHF-WM im kalifornischen Anaheim. Außerdem vertrat er Kanada bei der Eishockey-Weltmeisterschaft 2006 in Riga.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1994/95 Vernon Lakers BCJHL 60 43 74 117 92
1995/96 Nashville Knights ECHL 58 30 31 61 62 5 3 8 11 2
1996/97 Pensacola Ice Pilots ECHL 54 35 47 82 45 12 9 16 25 28
1996/97 Rafales de Québec IHL 22 5 4 9 14 5 0 0 0 2
1997/98 Grand Rapids Griffins IHL 79 20 35 55 90 3 1 1 2 0
1998/99 Grand Rapids Griffins IHL 77 28 53 81 92
1999/00 Washington Capitals NHL 30 6 13 19 4 2 0 0 0 2
1999/00 Portland Pirates AHL 48 18 42 60 73 1 1 0 1 0
2000/01 Washington Capitals NHL 15 1 5 6 10 1 0 0 0 0
2000/01 Portland Pirates AHL 51 25 42 67 59
2001/02 Tampa Bay Lightning NHL 2 0 0 0 0
2001/02 Portland Pirates AHL 32 17 22 39 20
2001/02 Washington Capitals NHL 33 1 16 17 6
2002/03 Washington Capitals NHL 23 2 3 5 6
2002/03 Portland Pirates AHL 33 7 23 30 23 3 1 1 2 0
2003/04 Jokerit Helsinki SM-liiga 55 15 35 50 77 7 6 1 7 33
2004/05 Jokerit Helsinki SM-liiga 51 16 31 47 42 12 5 6 11 20
2005/06 HC Lugano NLA 44 23 42 65 60 17 9 17 26 8
2006/07 Atlanta Thrashers NHL 57 12 16 28 20
2006/07 St. Louis Blues NHL 20 2 3 5 14
2007/08 Boston Bruins NHL 82 11 22 33 36 7 1 0 1 4
2008/09 Philadelphia Flyers NHL 55 4 10 14 15
2008/09 Canadiens de Montréal NHL 21 2 1 3 13 4 0 2 2 2
2009/10 Canadiens de Montréal NHL 69 16 13 29 24 16 0 2 2 4
2010/11 EV Zug NLA 47 15 38 53 32
2011/12 EV Zug NLA 42 15 21 36 28
2012/13 HC Lugano NLA 50 20 44 64 62
2013/14 HC Lugano NLA 40 6 28 34 14
2013/14 SC Bern NLA 3 1 0 1 0
2014/15 Adler Mannheim DEL 43 6 35 41 26 12 2 4 6 1
2015/16 Adler Mannheim DEL 49 10 17 27 64 3 0 3 3 0
2016/17 HC Bozen EBEL 34 4 15 19 43
ECHL gesamt 112 65 78 143 107 17 12 24 36 30
IHL gesamt 178 53 92 145 196 8 1 1 2 2
AHL gesamt 164 67 129 196 175 4 2 1 3 0
NHL gesamt 407 57 102 159 148 30 1 4 5 12
SM-liiga gesamt 106 31 66 97 119 19 11 7 18 53
NLA gesamt 226 80 173 253 196 17 9 17 26 8
DEL gesamt 92 16 52 68 90 15 2 7 9 16

International Bearbeiten

Vertrat Kanada bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2006 Kanada WM 4. Platz 9 0 2 2 6
Herren gesamt 9 0 2 2 6

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. sports.epsn.go Thrashers sign centers Rucchin, Metropolit
  2. sports.espn.com Blues trade Tkachuk for Metropolit, draft picks
  3. nhl.com Boston Bruins sign free-agent centre Glen Metropolit to contract
  4. flyers.nhl.com Flyers Sign Four Players
  5. sportsnet.ca Habs claim Metropolit from Flyers
  6. sport.sf.tv, Zug angelt sich Metropolit
  7. nzz.ch Lugano holt Topstürmer zurück
  8. blick.ch Metropolit zu Bern – Lehtonen zu Lugano!
  9. focus.de DEL: Mannheim holt früheren NHL-Stürmer Metropolit
  10. HCB Press LT: Big Player im Anmarsch für den HCB Südtirol Alperia – Glen Metropolit, EX - NHL Spieler - Hockey club Bolzano. (online [abgerufen am 20. Oktober 2016]). Big Player im Anmarsch für den HCB Südtirol Alperia – Glen Metropolit, EX - NHL Spieler - Hockey club Bolzano (Memento vom 20. Oktober 2016 im Internet Archive)
  11. HCB Press LT: Bozen und Glen Metropolit gehen getrennte Wege - Hockey club Bolzano. (online [abgerufen am 5. Februar 2017]). Bozen und Glen Metropolit gehen getrennte Wege - Hockey club Bolzano (Memento vom 6. Februar 2017 im Internet Archive)
  12. Glen Metropolit stösst zur Trainer-Crew. In: hcd.ch. Abgerufen am 18. Juli 2022.