Glashütte Valentin Eisch

Glaswarenhersteller

Die Glashütte Valentin Eisch ist ein in Frauenau im Bayerischen Wald ansässiger Hersteller von Glaswaren, der den Glas- und Porzellan-Fachhandel sowie die gehobene Gastronomie beliefert. Das Unternehmen wurde 1946 gegründet und ist durchgehend in Familienbesitz.

Glashütte Valentin Eisch GmbH Bearbeiten

  • Rechtsform: Personengesellschaft
  • Gründung: 1946
  • Sitz: Frauenau
  • Leitung: Eberhard und Julia Eisch
  • Mitarbeiter: 35
  • Branche: Glasherstellung und Glasveredelung

Geschichte Bearbeiten

Die Glasmacher-Tradition der Familie Eisch ist erforscht bis zu dem 1689 im Böhmerwald geborenen Mathias Alesch, der dort auf der Beschäftigten-Liste einer kleinen Glashütte aufgeführt ist.[1]

Der Gründer der Glashütte Eisch, Valentin Eisch, war seit 1914 als Graveurmeister in der Kristallglasfabrik des Kommerzienrats Isidor Gistl beschäftigt. 1946 gründete er zusammen mit seiner Frau Therese einen eigenen Veredelungsbetrieb, um seinen sechs Kindern eine Existenz aufzubauen. Bald schon befürchteten die bestehenden Bayerwald-Glashütten die Entstehung einer Konkurrenz. Dies wollten sie verhindern, indem sie die Belieferung der Eischs mit Rohglas blockierten. So sah sich die Familie Eisch gezwungen, eine eigene Glasproduktion aufzubauen. Im Dezember 1952 wurde in der damals jüngsten und kleinsten Glashütte Bayerns das erste Glas geschmolzen. Trotz großer Anfangsschwierigkeiten konnte die Hütte 1956 zu einem 12-Hafenofen erweitert werden. Durch das Zusammenwirken aller Familienmitglieder und der Mitarbeiter setzte eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung ein.[2]

Erwin Eisch ist Wegbereiter und geistiger Vater der Studioglasbewegung in Europa. Für die Glashütte ist er ein Impulsgeber und „Querdenker“. In Anlehnung an Erwin Eischs frei geblasenes Glas entstand 1977 die Unikatserie “Poesie in Glas”: Sammler- und Liebhaberstücke in fließenden Formen, die mit den verschiedenen Ofen- und Kaltglastechniken zu kunstvollen Objekten gestaltet wurden.

Bei der Wahl der bevorzugten Industriepartner durch den deutschen Glas-Porzellan-Fachhandel erreichte Eisch nach Eigenangaben mehrfach den ersten Platz unter allen deutschen Glasherstellern.[3]

Die Glashütte Eisch befindet sich auch heute vollständig in Familienbesitz und wird von Eberhard und Julia Eisch in der dritten Generation geführt. Zusammen mit Florian Eichinger (4. Generation, Sohn von Julia Eisch) bauen sie auf die vielfältigen Erfahrungen und das handwerkliche Wissen der Vergangenheit auf und richten das Unternehmen heute zu einem modernen und innovativen Glashersteller für kreative Tischkultur aus. Mit einer konsequenten Marken-Strategie, die auf Individualität und Innovation setzt, ist die Glashütte Eisch auch auf Auslandsmärkten erfolgreich. Heute werden mehr als 50 % der gesamten Produktion in über 60 Länder weltweit exportiert.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2020: Auszeichnung als der am häufigsten erstplatzierte Glashersteller seit Einführung der Wahl der bevorzugten Industriepartner des deutschen Glas- und Porzellanfachhandels
  • 2020: Auszeichnung zum TOP UNTERNEHMEN NIEDERBAYERN
  • 2020: Verleihung des Titels ARBERLAND PREMIUM GOLD
  • 2019: Tischkulturpreis DINEUS
  • 2019: Tableware International Award of Excellence

Literatur Bearbeiten

  • Katharina Eisch: Die Eisch-Hütte, Portrait einer Bayerwald-Glashütte im 20. Jahrhundert, 1988
  • Alfons Eisch: Familie Eisch – 300 Jahre im Glasgewerbe, 2012

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Alfons Eisch: Familie Eisch - 300 Jahre im Glasgewerbe. 2012 (worldcat.org [abgerufen am 27. Mai 2020]).
  2. Werner Endres: [Rezension von:] Eisch, Katharina: Die Eisch-Hütte : Portrait einer Bayerwald-Glashütte im 20. Jahrhundert. - Grafenau, 1988. 1990 (worldcat.org [abgerufen am 27. Mai 2020]).
  3. Glashütte Eisch - Glastradition mit Liebe zum Glas. Abgerufen am 27. Mai 2020 (deutsch).