Girls Just Want to Have Fun

Lied aus dem Jahr 1979 von Robert Hazard

Girls Just Want to Have Fun ist ein 1979 von Robert Hazard geschriebener Popsong, der in der Interpretation von Cyndi Lauper weltweit bekannt wurde. Er erschien im Oktober 1983 auf ihrem Debütalbum She’s So Unusual und war im September bereits als Single ausgekoppelt worden. Weil sie Hazards Text als chauvinistisch empfand,[4] änderte Lauper ihn dahingehend, dass er die Dinge aus einer weiblichen Perspektive darstellt.[5]

Girls Just Want to Have Fun
Cyndi Lauper
Veröffentlichung 6. September 1983
Länge 3:58
Genre(s) Pop
Autor(en) Robert Hazard[1]
Produzent(en) Rick Chertoff, William Wittman
Label Portrait
Album She’s So Unusual
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[2][3]
Girls Just Want to Have Fun
  DE 6 12.03.1984 (18 Wo.)
  AT 3 01.05.1984 (12 Wo.)
  CH 6 01.04.1984 (15 Wo.)
  UK 2 14.01.1984 (12 Wo.)
  US 2 17.12.1983 (25 Wo.)

Der Song wurde 1985 für die Grammy Awards in den Kategorien „Aufnahme des Jahres“ und „Beste weibliche Pop-Gesangsdarbietung“ nominiert, konnte aber keinen der beiden Preise gewinnen.[6]

Original und Version von Cyndi Lauper Bearbeiten

In der ursprünglichen Fassung rechtfertigte das männliche lyrische Ich seinen Gelegenheitssex damit, dass „Mädchen einfach nur Spaß haben wollen“.[7] Lauper weigerte sich, das Lied in dieser Form aufzunehmen,[8] woraufhin ihr Produzent Rick Chertoff vorschlug, den Text „zu etwas zu machen, worüber du singen würdest“.[9] In Abstimmung mit Hazard überarbeitete Lauper einige Zeilen. Dadurch brachte sie die Lebensfreude junger Frauen und deren Wunsch nach mehr Sichtbarkeit zum Ausdruck, nicht ohne dies in den Kontext des Bewusstseins für männliche Macht und Kontrolle zu stellen.[4]

“I was trying really hard to make an anthem that would inspire women and open the doors to all women.”

„Ich habe mich wirklich bemüht, eine Hymne zu schreiben, die Frauen inspiriert und allen Frauen die Türen öffnet.“

Cyndi Lauper: im Interview mit People[8]

Auch musikalisch wurde der Song verändert. Aus Hazards gitarrenbetontem Original wurde ein deutlich fröhlicheres, synthesizergetriebenes Stück mit leichten Reggae-Einflüssen und einer großen, durch den Einsatz eines Gates trashig klingenden Snare Drum im New-Wave-Stil. Lauper verglich ihren hohen Gesang mit dem Klang einer Trompete.[4] Weil sie eine Idee „heraustrompeten“ wollte, sollte die Tonart die einer Trompete sein.[8] Tatsächlich probierte die Sängerin den Song in so vielen verschiedenen Tonarten, dass sie damit ihre Band zur Verzweiflung brachte.[10] Aufgenommen wurde das Stück schließlich in Fis-Dur.

Rezeption Bearbeiten

In der Episode Legends of the Mall von Daria sowie in der Episode Freaks & Geeks von Drawn Together ist das Lied zu hören. 1994 erschien mit (Hey Now) Girls Just Want to Have Fun eine von Lauper gesungene Reggae-Version des Liedes.

Musikvideo Bearbeiten

Das Musikvideo wurde im Sommer 1983 mit einem Budget von nur 35.000 Dollar in New Yorks Lower East Side gedreht.[6] Der Vater im Video wurde von Lou Albano gespielt, Laupers Mutter von ihrer leiblichen Mutter Cathrine Dominique Lauper. Den Tanzpartner stellte Laupers Anwalt Elliot Hoffman dar, der Musiker Steve Forbert spielt ihren Freund.

Mit dem Video zu Girls Just Want to Have Fun setzte Lauper neue Maßstäbe, indem sie die Rollen ihrer Freundinnen mit einer sehr vielfältigen Gruppe von Frauen besetzte. Es wird weithin als eines der ersten Musikvideos angesehen, in dem Frauen verschiedener Ethnien zu sehen sind.[11] Lauper legte großen Wert auf Diversität; sie hatte es satt, in Videos aus verschiedenen Musikrichtungen immer nur Menschen derselben ethnischen Herkunft („race“) zu sehen.[8]

“The one thing I really wanted was to have multi-racial girls so that every little girl could actually see herself in it, and it would be kind of contagious that everyone was entitled—no matter what race or color or anything—you were entitled to this joyful experience.”

„Das, was ich unbedingt wollte, war multiethnische Mädchen zu haben, damit sich jedes kleine Mädchen darin wiederfindet und es irgendwie ansteckend wirkt, dass jeder das Recht auf diese freudige Erfahrung hat – egal welche Ethnie oder Hautfarbe oder was auch immer.“

Cyndi Lauper: im Gespräch mit Emma Green, The Atlantic[11]

Girls Just Want to Have Fun war bei den MTV Video Music Awards 1984 in sechs Kategorien nominiert und wurde als Best Female Video ausgezeichnet.[6] Im Januar 2022 erreichte das Musikvideo offiziell die Marke von einer Milliarde Aufrufe auf YouTube.[12]

Coverversionen Bearbeiten

Auszeichnungen für Verkäufe Bearbeiten

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnung, Verkäufe)
Ver­käu­fe
  Brasilien (PMB)[13]   3× Platin 180.000
  Dänemark (IFPI)[14]   Platin 90.000
  Deutschland (BVMI)[15]   Gold 200.000
  Frankreich (SNEP)[16]   Gold 500.000
  Italien (FIMI)[17]   Platin 70.000
  Japan (RIAJ)[18]   Gold 100.000
  Kanada (MC)[19]   2× Platin 200.000
  Neuseeland (RMNZ)[20]   Gold 10.000
  Portugal (AFP)[21]   Gold 5.000
  Spanien (Promusicae)[22]   2× Platin 120.000
  Vereinigte Staaten (RIAA)[23]   6× Platin
+   Platin (Mastertone)
7.000.000
  Vereinigtes Königreich (BPI)[24]   2× Platin 1.200.000
Insgesamt   5× Gold
  18× Platin
9.575.000

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Michael Sutton: Robert Hazard Biography. In: Allmusic. Abgerufen am 22. Juli 2015.
  2. Quellen Chartplatzierungen: Girls Just Want to Have Fun (Memento vom 6. Oktober 2012 im Internet Archive) / AT / CH, abgerufen am 29. März 2010.
  3. Girls Just Want to Have Fun in den Official UK Charts (englisch).
  4. a b c Wayne Heisler: What Fun? Whose Fun? Cyndi Lauper (Re)Covers “Girls Just Want To Have fun”. In: echo.ucla.edu. Department of Musicology, University of California, Los Angeles, 2004, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  5. Ken Hunt: Robert Hazard – American musician famed for Girls Just Want to Have Fun. In: The Guardian. 22. September 2008, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  6. a b c John R. Kennedy: Lauper’s “Girls Just Want to Have Fun” celebrates 30th anniversary. In: globalnews.ca. 10. Juni 2013, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  7. David Cheal: Girls Just Want to Have Fun — Cyndi Lauper’s breakthrough hit had unlikely origins. In: Financial Times. 14. November 2022, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  8. a b c d Jack Irvin: Cyndi Lauper Reveals She Refused to Record 'Girls Just Want to Have Fun' at First Because It Was Written by Men. In: abcnewsradioonline.com. 16. Juni 2023, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  9. Amanda Taraska: Cyndi Lauper initially didn't think "Girls Just Want to Have Fun" was very fun. In: abcnewsradioonline.com. 30. April 2019, archiviert vom Original am 31. Oktober 2022; abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  10. Cyndi Lauper fand „Girls Just Want To Have Fun“ erst zum Gähnen. In: Musikexpress. 14. Juni 2023, abgerufen am 27. März 2024.
  11. a b Emma Green: The Feisty Feminism of 'Girls Just Want to Have Fun,' 30 Years Later. In: The Atlantic. 1. April 2014, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  12. Cyndi Lauper’s Iconic Music Video “Girls Just Want To Have Fun” Surpasses 1 Billion Views On YouTube. In: shorefire.com. 24. Januar 2022, abgerufen am 27. März 2024 (englisch).
  13. Certificados. In: pro-musicabr.org.br. Abgerufen am 14. Januar 2024 (portugiesisch).
  14. Certificeringer. In: ifpi.dk. Abgerufen am 14. Januar 2024 (dänisch).
  15. Gold-/Platin-Datenbank. In: musikindustrie.de. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  16. Les 45 T. / Singles / Titres Certifiés en 1984. In: infodisc.fr. Abgerufen am 14. Januar 2024 (französisch).
  17. Certificazione. In: fimi.it. Abgerufen am 14. Januar 2024 (italienisch).
  18. ダウンロード認定検索. In: riaj.or.jp. Abgerufen am 14. Januar 2024 (japanisch).
  19. Gold/Platinum. In: musiccanada.com. Abgerufen am 14. Januar 2024 (englisch).
  20. Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).
  21. Top AFP/Audiogest Semanas 1 a 13 de 2022. (PDF) In: audiogest.pt. Abgerufen am 14. Januar 2024 (portugiesisch).
  22. Awards Record. In: elportaldemusica.es. Abgerufen am 14. Januar 2024 (spanisch).
  23. Gold & Platinum. In: riaa.com. Abgerufen am 14. Januar 2024 (englisch).
  24. Brit certified. In: bpi.co.uk. Abgerufen am 14. Januar 2024 (englisch).