Gilbert River (Golf von Carpentaria)

Fluss in Australien

Der Gilbert River ist ein Fluss im Norden des australischen Bundesstaates Queensland. Zusammen mit seinem längsten Nebenfluss, dem Einasleigh River, bildet er das Flusssystem Gilbert-Einasleigh River.

Gilbert River
Furt der Burke Developmental Road am Gilbert River

Furt der Burke Developmental Road am Gilbert River

Daten
Lage Queensland, Australien
Flusssystem Gilbert-Einasleigh River
Abfluss über Gilbert River → Golf von Carpentaria
Quelle Atherton Tablelands
19° 15′ 0″ S, 143° 55′ 14″ O
Quellhöhe 634 m[1]
Mündung in den Golf von CarpentariaKoordinaten: 16° 33′ 14″ S, 141° 16′ 15″ O
16° 33′ 14″ S, 141° 16′ 15″ O
Mündungshöhe m[1]
Höhenunterschied 634 m
Sohlgefälle 1,4 ‰
Länge 450 km[2] mit Einasleigh River 610 km
Einzugsgebiet 46.810 km²
Abfluss MQ
350 m³/s
Linke Nebenflüsse Anning Creek, Gorge Creek, Six Mile Creek, Conglomerate Creek, Fish Hole Creek, Dinner Camp Creek, Old Paddock Creek, Old Paddock Creek, Elizabeth Creek, Wall Creek, Reedy Creek, Heliman Creek, Stockyard Creek, Spring Creek, Scrubby Creek, Lynch Creek, Pinnacle Creek, Langdon River, Little River, Smithburne River, Snake Creek
Rechte Nebenflüsse Styx River, Granite Creek, Twelve Mile Creek, Percy River, Dead Horse Creek, The Dutchman Creek, Blackfellow Creek, Rocky Creek, Bottom Dutchmans Creek, Stake Yard Creek, Robertson River, Mosquito Creek, Glenrowan Creek, Nuggety Creek, Western Creek, McDonald Creek, Log Creek, Somerset Creek, Crooked Creek, Einasleigh River, Maxwell Creek, Hull Creek
Kleinstädte Gilbert River
Gemeinden Gilberton, Perryvale, Iona, Ortona, South Head, North Head, Chadshunt, Lake Carlo, Strathmore, Miranda Downs, Stiding

Name Bearbeiten

Entdeckt wurde der Fluss Ende 1844 von dem preußischen Entdeckungsreisenden Ludwig Leichhardt. Er benannte ihn im Verlauf seiner ersten Australienexpedition von 1844 bis 1845 nach einem britischen Expeditionsmitglied, dem Naturforscher John Gilbert. Gilbert kam am 28. Juni 1845 durch einen Angriff von Aborigines ums Leben.[3]

Geografie Bearbeiten

Flusslauf Bearbeiten

Der Fluss entspringt in der Gilbert Range in den Atherton Tablelands, einem Teilgebirge der Great Dividing Range. Von dort fließt der Gilbert River zunächst nach Südwesten, um dann bei Perryvale eine nordöstliche Richtung einzuschlagen. Er unterquert den Savannah Way (auch Gulf Developmental Road) etwa 50 Kilometer westlich von Georgetown und die Burke Developmental Road rund 90 Kilometer nordöstlich von Normanton. Ungefähr 50 bis 100 Kilometer nordöstlich von Karumba münden der Gilbert River und sein Flussarm, der Smithburne River, in einem weitläufigen Delta in den Golf von Carpentaria.[2]

Zu Beginn seines Laufes versickert er auf einer Länge von 200 Kilometer immer wieder, um erst mehrere Kilometer später wieder zu Tage zu treten. Die Abflussmenge des Gilbert River schwankt sowohl saisonal als auch jahresweise sehr stark.

Nebenflüsse mit Mündungshöhen Bearbeiten

(Quelle:[1])

Klima Bearbeiten

Das Klima im Becken des Flusses in tropisch. Die jährlichen Regenmengen liegen im Allgemeinen bei 800 mm, wobei fast der gesamte Regen zwischen Dezember und März fällt. In mehr als 60 % der Jahre fällt zwischen Mai und September gar kein Regen, im August ist dies in über 80 % der Jahre der Fall. Die Regenfälle variieren wegen der großen Unterschiede in den jährlichen Monsunregen und den gelegentlichen Zyklonen allgemein sehr stark: In nassen Jahren, wie 1973/1974 oder 1999/2000, kann die jährliche Regenmenge 1.800 mm erreichen; in trockenen Jahren, in denen fast gar keine Regenzeit stattfindet, wie 1951/1952, waren es im größten Teil des Beckens nur 300 mm.

Wirtschaft Bearbeiten

Weil der Fluss einen viel zu stark wechselnden Wasserstand für die Nutzung der Wasserkraft besitzt und die Böden – meist Eisenerzschüttung oder Kaolinlehme – viel zu unfruchtbar sind, ist das Gilbert-Einasleigh-Flusssystem eines der wenigen völlig unregulierten Flusssysteme dieser Größe in der Welt. Der größte Teil des Beckens besteht aus Grasland, das extensiv für die Viehhaltung genutzt wird, da der Nährwert des Grases sehr gering ist. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte beträgt nur 25 Einwohner/1000 km². Die Böden am Oberlauf sind fruchtbarere, rote Lehmböden, werden aber durch die gelegentlichen Regenfälle zu stark abgetragen, um Getreideanbau zu ermöglichen, obwohl Grundwasser für die Bewässerung zur Verfügung stünde.

Naturschutz Bearbeiten

Die Flussmündung gehört zur Gulf Plains Important Bird Area.[4]

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Map of Gilbert River, QLD. Bonzle.com
  2. a b Steve Parish: Australian Touring Atlas. Steve Parish Publishing, Archerfield QLD 2007. ISBN 978-1-74193-232-4. S. 12 + 13
  3. Ludwig Leichhardt, Franz Braumann (Hrsg.): Die erste Durchquerung Australiens 1844–1846. Neu bearbeitet nach seinen Tagebüchern, mit einer Einführung und einem Nachweis versehen. S. 51. Stuttgart 1983, ISBN 3-522-60230-7
  4. BirdLife International: Gulf Plains. Abgerufen am 30. Januar 2022.