Giełczyce (Skoroszyce)

Dorf in Polen

Giełczyce (deutsch Geltendorf) ist eine Ortschaft der Landgemeinde Skoroszyce in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) in der Woiwodschaft Oppeln.

Giełczyce
Geltendorf
?
Giełczyce Geltendorf (Polen)
Giełczyce
Geltendorf (Polen)
Giełczyce
Geltendorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Skoroszyce
Geographische Lage: 50° 35′ N, 17° 26′ OKoordinaten: 50° 34′ 47″ N, 17° 25′ 42″ O
Höhe: 170 m n.p.m.
Einwohner: 171 (31. Dez. 2018[1])
Postleitzahl: 48-320
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Flughafen Breslau



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Das Angerdorf Giełczyce liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa vier Kilometer südöstlich des Gemeindesitzes Skoroszyce, etwa 20 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Nysa und etwa 41 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole.

Giełczyce liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Durch das Dorf fließt die Cielnica (Tellnitz), ein linker Zufluss der Glatzer Neiße.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Giełczyce sind im Norden Brzeziny (Groß Briesen), im Südosten Sidzina (Hennersdorf), im Südwesten Makowice (Mogwitz) sowie im Nordwesten der Gemeindesitz Skoroszyce (Friedewald).

Geschichte Bearbeiten

In dem Werk Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 wird der Ort erstmals als Gelczicz erwähnt.[2] 1395 erfolgte eine Erwähnung als Geltindorff.[3]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Geltendorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Geltendorf ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine Mühle, eine Schrankwirtschaft, eine Schmiede sowie 46 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Geltendorf 266 Menschen, allesamt katholisch.[3] 1855 lebten 288 Menschen in Geltendorf. 1865 bestanden im Ort eine Scholtisei, eine 12 Bauer-, 16 Gärtner- und 13 Häuslerstellen. Eingeschult und eingepfarrt waren die Bewohner nach Hennersdorf.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Hennersdorf gegründet, welcher aus den Landgemeinden Geltendorf und Hennersdorf und den Gutsbezirken Hennersdorf-Leipelt und Hennersdorf-Riedel bestand.[5] 1885 zählte Geltendorf 621 Einwohner.[6]

1933 lebten in Geltendorf 187 sowie 1939 202 Menschen. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[7]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Geltendorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde es in Giełczyce umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski. 2011 lebten 189 Menschen im Ort.[8]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Römisch-katholische Kapelle St. Mariä Rosenkranz (poln. Kaplica pw. MB Różańcowej)
  • Steinerne Wegekapelle mit Jesubild
  • Hölzernes Wegekreuz

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raport o stanie Gminy Skoroszyce za rok 2018 (polnisch), Mai 2019, abgerufen am 10. April 2020
  2. H. Markgraf, Wilhelm Schulte: Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (= Codex Diplomaticus Silesiae. Band XIV). Breslau 1889 (Latein, dokumentyslaska.pl [abgerufen am 11. Februar 2020]).
  3. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 150.
  4. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1194 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Territorial Amtsbezirk Hennersdorf
  6. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 16. Februar 2020.
  7. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  8. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (XLSX; polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 11. Februar 2020