Gerrit Fauser

deutscher Eishockeystürmer

Gerrit Fauser (* 13. Juli 1989 in Nürnberg) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der seit der Saison 2013/14 bei den Grizzlys Wolfsburg aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag steht und dort auf der Position des Centers spielt. Zuvor war Fauser bereits für die Kölner Haie und Hannover Scorpions in der DEL aktiv. Sein Stiefvater Franz Steer ist Eishockeytrainer.[1]

Deutschland  Gerrit Fauser

Geburtsdatum 13. Juli 1989
Geburtsort Nürnberg, Deutschland
Spitzname G-Rock
Größe 182 cm
Gewicht 89 kg

Position Center
Nummer #23
Schusshand Links

Karrierestationen

bis 2007 Landshut Cannibals
2007–2009 Olympiques de Gatineau
2009–2011 Kölner Haie
2011–2013 Hannover Scorpions
seit 2013 Grizzlys Wolfsburg

Karriere Bearbeiten

Anfänge Bearbeiten

Fauser begann seine Karriere 2004 bei den Junioren der Landshut Cannibals in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL). Dort spielte er im Spieljahr 2004/05 eine solide Debütsaison mit sieben Toren und fünf Assists, konnte sich in seinem zweiten Jahr aber deutlich steigern und erzielte in 30 Spielen 29 Scorerpunkte. In der Saison 2006/07 stand der Flügelstürmer nur noch elfmal in der DNL auf dem Eis und kam hauptsächlich bei den Profis in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Zudem gab Fauser, ermöglicht durch eine Förderlizenz, im Alter von 17 Jahren sein Debüt in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und bestritt zwei Spiele für die Straubing Tigers.

 
Fauser im Trikot der Grizzlys Wolfsburg (2022)

Wechsel nach Nordamerika Bearbeiten

Im Sommer 2007 wechselte der gebürtige Nürnberger nach Nordamerika, wo er in der kanadischen Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec (LHJMQ) für die Olympiques de Gatineau aufs Eis ging. Er fügte sich gut in die Mannschaft ein und erzielte in 50 Ligaspielen 16 Tore und bereitete weitere neun vor. Die Olympiques beendeten die reguläre Saison auf dem dritten Platz und gehörten in den Playoffs zu den dominierenden Teams. In den ersten drei Runden verloren sie nur zwei Spiele und trafen im Finale auf die Huskies de Rouyn-Noranda, die die Playoffs bis dahin ungeschlagen überstanden hatten und schon nach der regulären Saison die Liga angeführt hatten. In der Finalserie waren aber die Olympiques die bestimmende Mannschaft und gewannen schließlich nach fünf Spielen. Fauser steuerte zum Gewinn des Coupe du Président in den 19 Playoff-Spielen vier Tore und drei Vorlagen bei. In der Saison 2008/09 lief der Angreifer erneut im Trikot der Olympiques de Gatineau auf. Fauser hatte einen guten Start und war während der Vorbereitungsspiele mit vier Toren und einer Vorlage in drei Partien der Topscorer seiner Mannschaft. In der regulären Saison konnte er aber nicht an die Leistungen anknüpfen und kam nur auf zehn Punkte in 36 Spielen.

Rückkehr nach Deutschland Bearbeiten

Im Mai 2009 kehrte Gerrit Fauser nach Deutschland zurück, wo er zunächst zwei Jahre für die Kölner Haie aus der Deutschen Eishockey Liga spielte und zur Saison 2011/12 zum Ligakonkurrenten Hannover Scorpions wechselte. Während dieser Saison foulte Fauser seinen Gegenspieler Stefan Ustorf so schwer, dass dieser infolge eines Schädel-Hirn-Traumas seine Karriere beenden musste.[2][3] Der Stürmer erhielt zunächst einen Vertrag für ein Jahr, dieser wurde jedoch in der laufenden Spielzeit um ein weiteres Jahr verlängert. In seiner zweiten Saison in Hannover zeigte Gerrit Fauser sehr gute Leistungen und erzielte 24 Punkte in 46 Spielen.

Im Februar 2013 wurde bekannt, dass Fauser zur Saison 2013/14 zum Ligakonkurrenten Grizzly Adams Wolfsburg wechseln würde, wo er zunächst einen Vertrag mit zwei Jahren Laufzeit unterschrieb. In Wolfsburg läuft er wieder mit der Trikotnummer 23 auf.[4] Im Dezember 2014 erhielt Fauser in Wolfsburg eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2017,[5] im September 2016 unterschrieb er bei den Niedersachsen eine abermalige Verlängerung, diesmal bis 2020.[6] Am 13. August 2019 wurde eine weitere Vertragsverlängerung bekannt gegeben, die Gerrit Fauser bis 2023 an die Grizzlys Wolfsburg bindet[7]. Am 6. April 2022 wurde bekannt gegeben, dass Fausers Vertrag erneut verlängert wurde; sein neuer Vertrag läuft bis 2025.[8] Mit Wolfsburg wurde Fauser in den Jahren 2016, 2017 und 2021 dreimal Vizemeister.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2017 Deutscher Vizemeister mit den Grizzlys Wolfsburg
  • 2021 Deutscher Vizemeister mit den Grizzlys Wolfsburg

International Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
2004/05 Landshut Cannibals DNL 34 7 5 12 14
2005/06 Landshut Cannibals DNL 30 14 15 29 28 6 3 5 8 18
2006/07 Landshut Cannibals 2. Bundesliga 38 2 5 7 20 3 0 0 0 4
2006/07 Landshut Cannibals DNL 11 9 5 14 6
2006/07 Straubing Tigers DEL 2 0 0 0 0
2007/08 Olympiques de Gatineau LHJMQ 50 16 9 25 25 19 4 3 7 4
2008/09 Olympiques de Gatineau LHJMQ 36 7 3 10 26
2009/10 Kölner Haie DEL 35 1 2 3 6 3 0 0 0 0
2009/10 Landshut Cannibals 2. Bundesliga 5 0 1 1 0
2010/11 Kölner Haie DEL 18 2 0 2 4
2010/11 Fischtown Pinguins Bremerhaven 2. Bundesliga 36 10 6 16 53 5 3 1 4 8
2011/12 Hannover Scorpions DEL 52 3 5 8 33
2012/13 Hannover Scorpions DEL 46 11 13 24 24
2013/14 Grizzly Adams Wolfsburg DEL 52 11 9 20 8 11 1 0 1 2
2014/15 Grizzly Adams Wolfsburg DEL 48 7 6 13 18 7 0 3 3 0
2015/16 Grizzlys Wolfsburg DEL 52 13 10 23 39 15 5 6 11 6
2016/17 Grizzlys Wolfsburg DEL 50 11 14 25 10 18 7 5 12 0
2017/18 Grizzlys Wolfsburg DEL 50 18 11 29 18
2018/19 Grizzlys Wolfsburg DEL 38 7 12 19 10
2019/20 Grizzlys Wolfsburg DEL 48 12 14 26 2
2020/21 Grizzlys Wolfsburg DEL 31 6 5 11 16 9 3 2 5 0
2021/22 Grizzlys Wolfsburg DEL 55 12 14 26 47 8 1 2 3 2
2022/23 Grizzlys Wolfsburg DEL 40 3 6 9 2 13 2 3 5 2
2023/24 Grizzlys Wolfsburg DEL 31 1 1 2 4 4 2 0 2 2
DNL gesamt 75 30 25 55 48 6 3 5 8 18
LHJMQ gesamt 86 23 12 35 51 19 4 3 7 4
2. Bundesliga gesamt 79 12 12 24 73 8 3 1 4 12
DEL gesamt 648 118 122 240 241 88 21 21 42 14

International Bearbeiten

Vertrat Deutschland bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2006 Deutschland U17-WHC 10. Platz 5 0 0 0 0
2007 Deutschland U18-WM 8. Platz 6 1 2 3 4
2009 Deutschland U20-WM 9. Platz 5 1 3 4 10
2016 Deutschland WM 7. Platz 4 0 0 0 0
2016 Deutschland Olympia-Quali 1. Platz 3 0 0 0 0
2017 Deutschland WM 8. Platz 8 0 0 0 0
2018 Deutschland Olympia   7 0 0 0 0
2019 Deutschland WM 6. Platz 8 0 1 1 0
Junioren gesamt 16 2 5 7 14
Herren gesamt 30 0 1 1 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gerrit Fauser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eishockey – Der EHC holt Gerrit Fauser. In: waz-online.de. 4. Februar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2018; abgerufen am 11. Mai 2017.
  2. Jörg Kramer, Sara Peschke: Der zweite Schlag. Der Spiegel, 1. Oktober 2012, abgerufen am 28. April 2023.
  3. Jürgen Schmieder: Eishockeyspieler Stefan Ustorf. Mir geht es unverändert schlecht. Süddeutsche Zeitung, 4. März 2013, abgerufen am 28. April 2023.
  4. EHC lotst Gerrit Fauser nach Wolfsburg. In: Grizzly Adams Wolfsburg. 12. Februar 2013, abgerufen am 8. April 2013.
  5. Eishockey – Stürmer Fauser bleibt bis 2017. In: waz-online.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Februar 2018; abgerufen am 30. September 2016.
  6. Gerrit Fauser bleibt ein Grizzly! Grizzlys Wolfsburg, 28. September 2016, abgerufen am 30. September 2016.
  7. Gerrit Fauser verlängert bis 2023! Grizzlys Wolfsburg, abgerufen am 13. August 2019.
  8. Fauser bleibt langfristig in Wolfsburg. Abgerufen am 6. April 2022.