Georgi Alexandrowitsch Oserow
Georgi Alexandrowitsch Oserow (russisch Георгий Александрович Озеров; * 1889 in Nischni Nowgorod; † 1977 in Moskau) war ein russisch-sowjetischer Luftfahrtingenieur.[1][2][3]
Leben Bearbeiten
Oserow studierte an der Moskauer Technischen Hochschule (MWTU) mit Abschluss 1921.[2][3]
Ab 1921 arbeitete Oserow in dem neuen Zentralen Aerohydrodynamischen Institut (ZAGI) und war Mitglied des Institutskollegiums (bis 1930).[2] Er war Vizedirektor des wissenschaftlichen Teils und 1924–1925 auch Direktor. Ab 1931 leitete er die Abteilung für Festigkeit von Luftfahrtkonstruktionen. Er war an der Vorbereitung des Rekordflugs der Tupolew ANT-25 1937 beteiligt.[2] Er war Doktor der technischen Wissenschaften und Professor.[3]
Während des Großen Terrors wurde Oserow wie viele andere Luftfahrt-Spezialisten als Volksfeind verhaftet.[3] Er arbeitete vier Jahre lang im Technischen Sonderbüro (OTB) des Volkskommissariats für Innere Angelegenheiten (NKWD) und kam ins 1938 gegründete gefängnisartige Zentrale Konstruktionsbüro ZKB-29 des NKWD (Tupolewskaja Scharaga). Dort wurde er 1939 Chef der Konstrukteur-Brigade für Festigkeit und bearbeitete die Flugzeuge 100 (Petljakow Pe-2), 102 (Mjassischtschew DWB-102) und 103 (Tupolew Tu-2).[2]
Oserow arbeitete dann im Sonderkonstruktionsbüro OKB Tupolew. Er leitete die Versuchsarbeiten für die Tupolew Tu-4 und nahm an der Entwicklung praktisch aller Strahlflugzeuge teil. Er leitete die Entwicklung des Experimentalflugzeugs Tu-95LaL (Tu-119) mit Kernenergieantrieb, ausgehend vom Bomber Tupolew Tu-95.
In den 1960er Jahren schrieb Oserow unter dem Pseudonym Scharagin seine Erinnerungen an das tägliche Leben der Wissenschaftler, Konstrukteure und Ingenieure, die die weltbeste Luftfahrttechnik für Stalins Falken schufen.[3] 1971 wurde das Buch in Frankfurt am Main veröffentlicht.[4]
Ehrungen, Preise Bearbeiten
- Leninorden (zweifach 1947)
- Orden des Roten Banners der Arbeit (dreimal)
- Orden des Roten Sterns
- Staatspreis der UdSSR
- Verdienter Wissenschaftler und Techniker der RSFSR
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Авиакосмический сборник: Озеров Г.А. (abgerufen am 6. Oktober 2020).
- ↑ a b c d e OAO Tupolew: ОЗЕРОВ Г.А. (abgerufen am 6. Oktober 2020).
- ↑ a b c d e АНТОЛОГИЯ САМИЗДАТА:Озеров Георгий Александрович (abgerufen am 6. Oktober 2020).
- ↑ Озеров Г. (tatsächlich Körber L. L.): Туполевская шарага. Verlag POSSEV (Die Aussaat), Frankfurt am Main 1971.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Oserow, Georgi Alexandrowitsch |
| ALTERNATIVNAMEN | Озеров, Георгий Александрович (russisch) |
| KURZBESCHREIBUNG | russisch-sowjetischer Luftfahrtingenieur |
| GEBURTSDATUM | 1889 |
| GEBURTSORT | Nischni Nowgorod |
| STERBEDATUM | 1977 |
| STERBEORT | Moskau |