Georg Friedrich Seiler

deutscher Theologe und Hochschullehrer

Georg Friedrich Seiler (* 24. Oktober 1733 in Creußen; † 13. Mai 1807 in Erlangen) war ein deutscher evangelischer Theologe und Hochschullehrer.[1][2][3][4][5][6][7]

Georg Friedrich Seiler

Leben Bearbeiten

Georg Friedrich Seiler wurde als Sohn von Georg Balthasar (1702–1742), Krugmacher und dessen Ehefrau Christiana Catharina (1708–1764), eine Tochter des Schlossermeisters Conrad Hammeran, geboren. 1743 heiratete seine Mutter ein zweites Mal und so wurde Jacob Eyrich (1722–1762), ebenfalls Krugmacher, sein Stiefvater. Georg Friedrich Seiler hatte noch einen leiblichen Bruder, zwei leibliche Schwestern und vier Stiefbrüder.

Georg Friedrich Seiler heiratete 1762 in Neustadt bei Coburg Eleonora Wilhelmina Juliana (1740–1805), eine Tochter des Chirurgen Christoph Conrad Baumann (1694–1754). Gemeinsam hatten sie zwei Söhne:

Er besuchte ab 1745 das Seminarium und ab 1747 das Gymnasium in Bayreuth und begann 1754, unterstützt durch das Fladensteinische Stipendium, ein Studium der Theologie und Philosophie sowie orientalische Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften und Geschichte an der Universität Erlangen und hörte Vorlesungen bei Caspar Jacob Huth (1711–1760), Joachim Ehrenfried Pfeiffer, Johann Martin Chladni, Georg Peter Zenckel, Johann Paul Reinhard (1722–1779) und Simon Gabriel Suckow (1721–1786). Nach dem Studium begleitete er von 1758 bis 1761 als Hofmeister einen Adligen an die Universität Tübingen und hörte Vorlesungen bei Johann Friedrich Cotta, Johann Gottlieb Faber, Israel Gottlieb Canz, Otto Christian von Lohenschiold, und Harpprecht; er predigte öfter in der Tübinger Stadtkirche. Er legte 1762 das theologische Examen ab, wurde daraufhin ordiniert und erhielt ein Diakonat in Neustadt bei Coburg. Am 5. November 1764 erhielt er von der philosophischen Fakultät zu Erlangen die Doktorwürde, und an der Kreuzkirche in Coburg die Predigerstelle. 1765 wechselte er als Pfarrer nach Coburg und wurde 1767 Hofdiakon und Gymnasialprofessor in Bayreuth.

1770 folgte er einem Ruf an die Universität Erlangen und wurde vierter Professor der Theologie; am 2. Mai 1770 hielt er seine Antrittsvorlesung. 1771 erfolgte seine Promotion zum Dr. theol. und im Laufe der Zeit wurde er sechsmal Prorektor an der Universität sowie Mitglied der Kirchenleitung. 1772 setzte er sich dafür ein, dass ein Predigerseminar gegründet wurde, in diesem Jahr wurde er zum dritten theologischen Professor sowie zum Universitätsprediger ernannt.

Er lehnte mehrfach Rufe an andere Universitäten, unter anderem die Universitäten Göttingen und Leipzig, sowie in hohe Kirchenämter nach Hannover (Generalsuperintendent), Frankfurt am Main und Lübeck ab. Hierfür wurde er durch die Regierung der Markgrafschaft Bayreuth mit Gehaltserhöhungen, Titeln und Ämtern belohnt.

1773 erfolgte seine Ernennung zum Geheimen Kirchenrat, 1775 erhielt er eine wirkliche Konsistorialstelle in Bayreuth mit dem Dezernat über das gesamte Schulwesen des Fürstentums Bayreuth. 1775 wurde er zum Ersten Wirklichen Konsistorialrat ernannt. 1776 initiierte er die Gründung des Erlanger Armeninstituts sowie 1779 die Gründung der Bibelanstalt, die er dann auch für die Verbreitung seiner Schriften nutzte. 1779 wurde er zweiter und 1788 erster ordentlicher Professor der Theologie in Erlangen, im gleichen Jahr erfolgte seine Ernennung zum Superintendenten, zum ersten Prediger in der Stadtkirche und Scholarch des Gymnasiums. Er war Direktor des Instituts der Moral und der schönen Wissenschaften.

Mitgliedschaften Bearbeiten

Georg Friedrich Seiler wurde 1755 Mitglied der Königlichen Deutschen Gesellschaft in Königsberg. und 1793 deren Ehrenmitglied.

Seit 1776 war er Mitglied der Societas Suecana pro fide et christianismo in Stockholm.

Weitere Mitgliedschaften bestanden in der Gesellschaft für den Glauben zu Stockholm und die Gesellschaft zur Verteidigung der christlichen Religion in Haag.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Biographische und litterarische Nachrichten von den Schriftstellern, die gegenwärtig in den Fürstenthümern Anspach und Bayreuth leben, S. 345–361. Palm, 1782 (google.de [abgerufen am 4. August 2018]).
  2. Deutsche Biographie: Seiler, Georg Friedrich - Deutsche Biographie. Abgerufen am 11. Februar 2018.
  3. ADB:Seiler, Georg Friedrich – Wikisource. Abgerufen am 3. August 2018.
  4. Georg Friedrich Seiler. 1807 (google.de [abgerufen am 3. August 2018]).
  5. Lexicon verstorbener baierischer Schriftsteller des 18. und 19. Jahrhundert, S. 145–156. Jenisch u. Stage, 1825 (google.de [abgerufen am 4. August 2018]).
  6. Georg Wolfgang Augustin Fikenscher: Gelehrtes Fürstentum Bayreuth: oder biographische und literarische Nachrichten von allen Schriftstellern, welche in dem Fürstenthum Baireut geboren sind und in oder ausser demselben gelebet haben und noch leben : in alphabetischer Ordnung. Seiler bis Unger. 9. Palm, 1804 (google.de [abgerufen am 4. August 2018]).
  7. Heinrich Doering: Die deutschen Kanzelredner des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts: nach ihrem Leben und Wirken dargestellt, S. 422–433. J. K. G. Wagner, 1830 (google.de [abgerufen am 4. August 2018]).