Garczynski (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Die Familie Garczynski bzw. Rautenberg-Garczynski, auch Grafen, ist ein altes pommerellisches Adelsgeschlecht.

Wappen derer von Rautenberg-Garczynski

Geschichte Bearbeiten

Die Familie von Rautenberg-Garczynski ist eines Stammes mit der Familie von Rautenberg-Klinski und die gemeinsame Abkunft von der Familie Rautenberg (Hildesheim) wird angenommen (siehe Rautenberg (Adelsgeschlecht)). Der genaue Zeitpunkt der Trennung der Zweige Klinski und Garczinski ist unklar. In der Zeit des Deutschen Ordens ist das Rittergut Garczyn im Besitz der Familie von Klinski: Im Jahr 1526 erhalten Laurentius, Martinus Mathäus und Franciscus v. Klinski für ihr Rittergut Garczyn anstelle des Besitzprivilegs aus der Ordenszeit, das noch in deutscher Sprache abgefasst ist, ein neues Besitzprivileg in lateinischer Sprache.[1] Im Jahr 1481 führt der Besitzer des Ritterguts Garczyn den Namen Garczynski. Im Jahr 1522 sitzt wiederum ein Laurentius Klinski auf Garczyn. In den Steuerlisten aus dem Jahr 1570 werden die Herren Johannes und Franciscus Garczynski als Besitzer von Garczyn aufgeführt.[2] Spätestens ab diesem Zeitpunkt scheint die Trennung der Zweige endgültig vollzogen zu sein.

Im Jahr 1760 ist der königlich polnische General Stephan von Garczynski Grundherr der Rittergutsherrschaft Bentschen (Posen).[3] Der Grafenstand des Königreichs Preussen kommt mit Diplom vom 6. Februar 1839 für den königlich-preußischen Kammerherren Thaddaeus von Garczynski, seit 1827 Herr auf Bentschen und Garczyn in die Familie.[4]

Wappen Bearbeiten

Die Familie von Rautenberg-Garczinski führte noch nach der Abspaltung von der Familie von Rautenberg-Klinski zunächst weiterhin als Wappen in Rot einen weißen Schafbock (Wappenfamilie Junosza).[5]

Erst später nahm die Familie das Wappen umgedrehter Sas (Sas Pruski) an: In Blau ein senkrecht aufwärts gerichteter silberner Pfeil, rechts und links von je einem goldnen Stern begleitet und überhöht von einem nach unten geöffneten silbernen Halbmond. Auf dem Helm mit blau-goldenen Decken drei silberne Straußenfedern, belegt mit einem waagrechten, mit der Spitze rechts gerichteten silbernen Pfeil.

Auch die Grafen von Garczinski führen das Stammwappen der Wappenfamilie Sas Pruski.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Stephan von Garczynski (gestorben 1755), Woiwode von Posen
  • Samson von Garczynski (gestorben ca. 1667), Landfähnrich von Culm
  • Thaddaeus Graf von Garczynski (geboren 1791), Kammerherr, Ehrenritter des Malteserordens
  • Paul von Rautenberg-Garczynski, Weltreisender und Autor

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Jan Karol Dachnowski: „Herbarz Szlachty Prus Krolewskich z XVII. Wieku“, [Das Wappenbuch des Adels im Königlichen Preußen im 17. Jahrhundert], Poznań 1632–1641, S. 196, 491
  • Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Neun Bände. Friedrich Voigt, Leipzig 1859–1870, Bd. 3, „Garczynski, v. Rautenberg-Garczynski“
  • Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern mit der Angabe ihrer Abstammung, ihres Besitzthums, ihres Wappens und der aus ihnen hervorgegangenen Civil- und Militärpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler, Band 2, Leipzig 1836, „Garczynski“

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Theodor Wierzbowski (Hrsg. ), Matricularum Regni Poloniae summaria, Bd. I–IV, Varsoviae (Warschau) 1905–1919, Band 4, Nr. 4985
  2. Waldemar Bendomir, Landkreis Berent, S. 148
  3. Aus dem Posener Land, Blätter für Heimatkunde, Dritter Jahrgang, 1908, zweites Novemberheft, veröffentlicht über die Großpolnische Digitale Bibliothek
  4. Leopold von Zedlitz-Neukirch, Neues preußisches Adelslexicon Militärpersonen, Helden, Gelehrten und Künstler, Band 2, Leipzig 1836, Garczynski
  5. Dachnowski, Jan Karol "Herbarz Szlachty Prus Krolewskich z XVII. Wieku", [Das Wappenbuch des Adels im Königlichen Preußen im 17. Jahrhundert], Poznań 1632–1641, S. 196 f