Die GM B-Plattform, oder B-Body, war eine Full-Size-Car-Automobilplattform von General Motors mit Hinterradantrieb. Sie ist dem C-Body und D-Body sehr ähnlich. Cabriolets, Hardtops, Coupés, Limousinen und Kombis wurden zwischen 1926 und 1996 auf ihr aufgebaut.

Ursprünglich war der B-Body für Fahrzeuge der Marken Buick und Oldsmobile vorgesehen, während der A-Body für Chevrolet und Oakland sowie C- und D-Body für Cadillac vorgesehen waren.

Auf dem B-Body basieren der Pontiac Streamliner Torpedo und Streamliner, die Oldsmobile Serie L, Serie 70 und Serie 88, der Buick Special und Century, der LaSalle Serie 50 und der Cadillac Serie 60, Serie 61 und Serie 63. Der B-Body wurde 1958 zu Standardplattform von GM und alle Chevrolet-Produkte wurden auf den B-Body gebracht.

Ab Modellen des Jahres 1959 wurden die bisherigen A- und B-Bodies auf den neuen B-Body[1][2] zusammengelegt. Den A-Body ließ GM im Jahr 1964 wiederauferstehen für eine neue Reihe von etwas kleineren Autos, darunter Chevrolet Chevelle, Pontiac Tempest, Oldsmobile Cutlass und Buick Skylark.

Den B-Body brachte GM erstmals im Jahr 1926 auf den Markt mit dem Buick Master Six und dem Oldsmobile Model 30. In den Jahren 1937, 1939, 1941, 1949, 1954, 1957, 1959, 1961, 1965, 1971, 1977, und 1991 erfolgten 12 wesentliche Nachentwicklungen und Designänderungen, in den Jahren 1942, 1969 und 1980 erfolgten vorläufige Änderungen, die anderes Blech und geänderte Dachlinien enthielten. Die Plattform durchlief eine Downsizing ihrer Länge um rund 10 Zoll im Jahr 1977 und einer Gewichtseinsparung rund 800 Pounds. 1991 wurde die Plattform letztmals überholt. Der Radstand blieb unverändert, das Fahrgestell wurde mehrfach modifiziert gewann wieder ein paar Zoll an Länge. 1996 rollten die letzten Autos mit dem B-Body vom Band, und überließ Ford die Produktion der großen Autos mit Hinterradantrieb bis Ford seine Fahrzeuge auf deren Panther Plattform Ende 2011 auslaufen ließ. Unterdessen hatte Chrysler seine LX-Plattform im Jahr 2005 wiederbelebt.

1996 Buick Roadmaster Estate Wagon

Bekannt für Langlebigkeit und Zuverlässigkeit, hatten die meisten B-Body-Autos Schraubenfedern. Ausnahmen waren der 1959–60 Oldsmobile 88, auf der Hinterachse Blattfedern verwendete. Alle Autos seit 1965 mit B-Body haben einen geschlossenen Rahmen mit Seitenschienen, den die 1961–64 Pontiacs und Oldsmobiles gemeinsam verwendeten. Die 1958–60 Buicks und 1959–60 Oldsmobiles verwendeten einen Leiterrahmen, während ein X-Rahmen ohne Seitenschienen bei 1959–60 Pontiacs, 1959–64 Chevrolets und 1961–64 Buicks verbaut wurde.

Der B-Body mit Hinterantrieb war die letzte Plattform, die den Tankstutzen hinter dem Kfz-Kennzeichenhalter hatten. Zu den Ausnahmen gehörten alle Kombis sowie alle zwischen 1961 und 64 gebauten Autos, die den Tankstutzen fahrerseitig am hinteren Radkasten hatten und Buicks von 1965 mit dem Tankdeckel über dem Kennzeichen. Auch die Pontiac B-Bodys von 1941 bis 1948, hatten den Tankstutzen im hinteren Kotflügel auf der Fahrerseite.

Bei etwa 12.960.000 Fahrzeuge verteilt über vier Marken, ungeachtet der Fullsize Chevrolet Kombis von 1966, da deren produzierte Stückzahl unbekannt ist, aber mit etwa 150.000 angenommen wird, ist die GM B-Plattform der Jahre 1965–70 die vierte meistverkaufte Automobil-Plattform der Geschichte nach dem VW Käfer, Ford Modell T und dem Lada Nova.[3]

1986 wurden der Buick LeSabre und Oldsmobile Delta 88 in einem Downsizing auf die GM H-Plattform verlegt. 1991 sagte der GM Vorstandsvorsitzende Robert C. Stempel:

„There are some corporate things we’re going to drive; we are a front-drive corporation.“

„Es gibt einige Dinge im Unternehmen, die wir fahren können; wir sind ein Unternehmen mit Frontantrieb.“[4]

und fügte hinzu, dass die Hinterradangetriebenen 1992er Buick Roadmaster und Chevrolet Caprice „über seine Leiche“ produziert wurden.[4] Als 1996 die Produktion vom Buick Roadmaster und Chevrolet Caprice eingestellt wurde, gab es keinen weiteren Nachfolger für die GM B-Plattform. Obwohl der Caprice auf Basis des Opel Omega B neu entwickelt und gebaut wurde, entwickelte sich GM V-Plattform als Modellbasis für den Nahen Osten. Sie wurde bei Holden gefertigt, während Jahre später der Caprice für die Polizei zusammen mit dem Impala SS (dem Nachfolger des Chevrolet SS) wieder zurück nach Amerika auf der GM Zeta-Plattform gebaut wurde, die bei Holden in Australien entwickelt worden war.

Limousinen mit Hinterradantrieb, die auf der GM B-Plattform aufgebaut wurden, sind
Zweitürige Fahrzeuge
Kombis

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Requiem for Misterl: The 1959 Cadillac and the Winter of Harley Earl. ateupwithmotor.com, abgerufen am 5. Januar 2013.
  2. AUTOMOTIVE ORAL HISTORIES: The Reminiscences of William L. Mitchell. www.autolife.umd.umich.edu, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Januar 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.autolife.umd.umich.edu (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Ron Kowalke: Standard Catalog of American Cars 1946–1975. Krause publications, 1997, ISBN 0-87341-521-3.
  4. a b The Cadillac story: the postwar years. Stanford University Press, Stanford 2004, ISBN 0-8047-4942-6, S. 167 (books.google.de).
  5. Model 460, 4BR per 1976 sales brochure
  6. Model 166
  7. Model 1BN
  8. Model 164
  9. Model 1BL
  10. Model 156
  11. Model 1BK
  12. Model 154
  13. Models 3BQ and 3BR
  14. Model 2BR
  15. Model 2BL

Weblinks Bearbeiten