Göbel (Möckern)

Ortsteil von Möckern

Göbel ist ein Ortsteil von Möckern im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.[2]

Göbel
Stadt Möckern
Koordinaten: 52° 5′ N, 12° 1′ OKoordinaten: 52° 4′ 37″ N, 12° 0′ 58″ O
Höhe: 94 m ü. NHN
Einwohner: 126 (31. Dez. 2018)[1]
Eingemeindung: 1928
Eingemeindet nach: Hobeck
Postleitzahl: 39279
Dorfkirche
Dorfkirche

Geografie Bearbeiten

Göbel ist ein kleines Dorf, das an der Landesstraße 56 zwischen Loburg und Leitzkau liegt. Die Nachbardörfer sind Hohenlochau, Leitzkau, Hobeck, Ladeburg, Kalitz und Klepps.

Der Ort liegt auf einem Höhenrücken, einem westlichen Ausläufer des Fläming, zwischen den Tälern der Flüsse Ehle im Norden und Nuthe im Süden. Die nähere Umgebung wird durch landwirtschaftliche Flächen bestimmt.

Naturräumlich gehört der Ort zum Zerbster Land, einer ackergeprägten offenen Kulturlandschaft und 536 km² großen Haupteinheit der übergeordneten Haupteinheitengruppe des Fläming im norddeutschen Tiefland. Das Zerbster Land bildet die Südwestabdachung des Flämings zur Elbe und gehört zum Einzugsgebiet dieses Flusses.[3]

Geschichte Bearbeiten

Die Historie des Ortes wurde lange vom Rittergut geprägt. Weit vor 1666 kam dieses in den Besitz der uradeligen[4] Familie von Thümen. Stammeltern des Hauses von Thümen-Göbel wurden Hans Friedrich von Thümen und seine Ehefrau Klarine von Rochow. Ihr Sohn Joachim Friedrich übernahm dann die Besitzung über viele Generationen. Dessen Enkel Hans Georg von Thümen (1693–1770), verheiratet mit Johanna von Davier, erwarb mit Klein-Briesen und Ragösen weitere Güter. Karl Friedrich von Thümen (1756–1824) auf Göbel und Zubehör wurde Fürstlich Anhaltinischer Geheimer Rat und Präsident. Die Gutsbesitzer stellten zu allen Zeiten auch den Kirchenpatron.[5] Nachmals stifteten die von Thümen dann einen Familienfideikommiss und galten damals als finanziell gut situiert.[6] Das Rittergut umfasste um 1903 etwa 398 ha.[7] Zu diesem Zeitpunkt war Hans von Thümen (1876–1946) der Gutsherr. Er wurde 1923 der Adoptivsohn des Julius[8] Graf von Lüttichau und führte den Namen Graf von Lüttichau - Thümen.[9] Seine Familie blieb bis zur Bodenreform 1945 Grundbesitzer vor Ort.

Im Zuge einer Gemeindereform wurden am 30. September 1928 die Gutsbezirke Hobeck, Göbel und Klepps mit der Landgemeinde Hobeck vereinigt.[10] Göbel gehörte somit als Ortsteil zu Hobeck, bevor es am 1. Januar 2009 mit diesem zu Möckern kam.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Von 1730 stammt die turmlose, aus Feldsteinen errichtete Dorfkirche Göbel.[11]

Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Sachsen-Anhaltische Kleintier- und Trödelmarkt Göbel und der Göbelpark.

Verkehr Bearbeiten

Die Buslinie 715 Gommern – Leitzkau – Dalchau – Loburg – Möckern (– Burg bei Magdeburg – Magdeburg) und zurück verkehrt durch den Ort. Der nächste Bahnhof befindet sich in Loburg, allerdings verkehrt seit Dezember 2011 die einzige Bahnlinie RB 35 nach Magdeburg über Zeppernick – Möckern – Zeddenick – Ziepel – Büden – Biederitz – Magdeburg-Neustadt nicht mehr, so dass der nächstgelegene Bahnhof Gommern ist. Dieser liegt an der Bahnstrecke Magdeburg-Neustadt – Roßlau.

Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist die AS Burg-Ost der A 2.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Göbel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stadt Möckern – Hauptamt (Hrsg.): Entwicklung der Einwohner in den Ortsteilen und Ortschaften der Stadt Möckern – Basis: Einwohnermeldedatei der Stadt – Stand 31.12.2018. 25. Januar 2019.
  2. Hauptsatzung der Stadt Möckern in der Fassung vom 25. September 2014 – einschließlich 1. und 2. Änderung. 1. Juni 2018 (Volltext [PDF; 115 kB; abgerufen am 28. Dezember 2018]).
  3. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  4. Genealogisch-Historische Beschreibung Nebst denen Stamm-und Ahnentafeln Des Alt-Adelichen Geschlechts Derer von Thümen. In: Valentin König (Hrsg.): Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung Derer Im Chur-Sächsischen und angränzenden Landen zum Theil ehemahl, allermeist aber noch nie jetzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten Adelichen Geschlechter. Erster Theil, Cap. I, II, III, IV und Stammtafeln. Wolfgang Deer, Leipzig 1727, S. 972–979 (google.de [abgerufen am 26. April 2022]).
  5. Evangelisches Consistorium, Past. Haase, Sekr. Hilbert (Hrsg.): Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen, der Grafschaften Wernigerode, Roßla und Stolberg. Mit Benutzung amtlicher Quellen. 1882. 10. Auflage. XX. Ephorie Lohburg (I. Jerichow`scher Kreis), 4. Hobeck. Selbstverlag, Magdeburg 1882, S. 64 (google.de [abgerufen am 26. April 2022]).
  6. Albert Johannesson (Hrsg.): Deutsches Millionär-Adressbuch. von Thümen, Rbs. Göbel b. Leitzkau, Pr. Sa. Alb. Johannesson (Inh. Paul Grund). Selbstverlag des Ersten Berliner Reclame-Bureau, Centralstelle für die Verbreitung von Drucksachen, Berlin 1894, S. 200 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 2. September 2022]).
  7. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1902. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel). In: "Der Gotha" - Hofkalender. Dritter Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. T, Thümen. Justus Perthes, Gotha 9. November 1901, S. 825–827 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 26. April 2022]).
  8. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). 1942. Teil A. Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: "Der Gotha". 115. Auflage. Lüttichau, Graf Julius Klaus v. Lüttichau. Justus Perthes, Gotha 22. November 1941, S. 336–340 (google.de [abgerufen am 26. April 2022]).
  9. Walter v. Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel), 1975. In: Deutsches Adelsarchiv e. V: (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. XIII der Reihe A, Nr. 60. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1975, S. 489 (d-nb.info [abgerufen am 26. April 2022]).
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 201–202.
  11. „Kirchen im Evangelischen Kirchenkreis Elbe-Fläming“, Eigenverlag 2003.