Furcifer

Gattung der Familie Chamäleons (Chamaeleonidae)

Furcifer ist eine der vier Chamäleongattungen Madagaskars. Die vorwiegend auf Madagaskar endemischen Arten dieser Gattung sind primär in ariden Gebieten zu finden, einige wenige sind auf tropischen Regenwald spezialisiert.

Furcifer

Pantherchamäleon (Furcifer pardalis)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Leguanartige (Iguania)
Familie: Chamäleons (Chamaeleonidae)
Unterfamilie: Echte Chamäleons (Chamaeleoninae)
Gattung: Furcifer
Wissenschaftlicher Name
Furcifer
Fitzinger, 1843

Erscheinung Bearbeiten

In der Gattung Furcifer finden sich mittelgroße bis große Chamäleons. Diese Tiere haben eine ausgeprägte Färbung und die Fähigkeit zu deutlichen Farbveränderungen. In dieser Gattung tritt Sexualdimorphismus auf: Männchen haben deutlich ausgeprägte Strukturen am Kopf, die bei den Weibchen fehlen oder zumindest weniger deutlich ausgeprägt sind. Ein für diese Gattung typisches Merkmal ist eine deutlich ausgeprägte, runde Helmstruktur. Innerhalb einer Art werden die Männchen größer als die Weibchen, dieser Unterschied ist hier noch stärker ausgeprägt als bei Calumma. Anders als bei Calumma finden sich bei Furcifer keine Hinterhauptslappen, dagegen kann ein auf der Bauchseite ausgeprägter Kamm auftreten. Männchen haben sehr große Hemipenissäcke.

Vorkommen/Habitat Bearbeiten

Zwei Arten dieser Gattung, F. cephalolepis und F. polleni kommen auf den Komoren vor, alle anderen sind auf Madagaskar endemisch. F. pardalis wurde vermutlich auf La Réunion eingeschleppt. Furcifer-Arten sind häufig in ariden Gebieten zu finden, einige Arten kommen in Regenwäldern vor.

Reproduktion Bearbeiten

Alle Furcifer, bei denen Reproduktion beobachtet wurde, legen Eier. Bei großen Arten, wie zum Beispiel F. oustaleti, kann ein Gelege mehr als 60 Eier umfassen, die Zahl kann aber hochvariabel sein. So schwankt die Gelegegröße bei F. lateralis zwischen 4 und 23 Eiern, bei F. pardalis zwischen 12 und 46 Eiern. Ein Ei kann um 15 × 11 Millimeter messen (F. oustaleti). Die Inkubationszeit kann mit 150 bis 380 Tagen recht lange dauern (F. lateralis und F. pardalis), die Geschlechtsreife hingegen kann relativ schnell nach bereits 2 Monaten erreicht werden (F. labordi).

Lebenszyklus Bearbeiten

Der Lebenszyklus der Art Furcifer labordi ist der kürzeste bekannte der Landwirbeltiere, da dieser nach dem ca. 9-monatigen Eistadium (während der intensiven Trockenzeit) nur maximal 5 Monate dauert. Dabei erreichen sie nach 2 Monaten die Geschlechtsreife und legen nach weiteren 2 Monaten die Eier.[1][2]

Systematik Bearbeiten

Gruppen innerhalb dieser Gattung und deren Hauptcharakteristika:

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kristopher B. Karsten, Laza N. Andriamandimbiarisoa, Stanley F. Fox, Christopher J. Raxworthy: A unique life history among tetrapods: An annual chameleon living mostly as an egg. In: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America. Bd. 105, Nr. 26, 2008, S. 8980–8984, doi:10.1073/pnas.0802468105.
  2. Kurzes Dasein: Chamäleon lebt die meiste Zeit im Ei. In: Spiegel Online. 1. Juli 2008, abgerufen am 27. Februar 2015.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Furcifer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien