Die Funny Girl ist ein deutsches Seebäderschiff, das 1973 als letztes von drei annähernd baugleichen Schiffen von der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven abgeliefert wurde. Charakteristisch für die Schiffe dieser Bauserie (Schwesterschiffe: Fair Lady und Kloar Kimming) ist ein entlang einer geschwungenen Linie über die gesamte Rumpflänge verlaufender Knick. Neben dem ästhetischen Zugewinn wird hierdurch ein effektiver Schutz vor Spritzwasser auf den Außendecks erzielt.

Funny Girl
Die Funny Girl
Die Funny Girl
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Seebäderschiff / Fahrgastschiff
Rufzeichen DFPZ
Heimathafen Cuxhaven
Eigner Reederei Cassen Eils
Bauwerft Mützelfeldtwerft
Stapellauf 5. Dezember 1972
Verbleib in Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 68,44 m (Lüa)
Breite 10,00 m
Tiefgang (max.) 2,35 m
Vermessung 1017 BRZ / 364 NRZ
 
Besatzung 10
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 114 tdw
Zugelassene Passagierzahl 799
Maschinenanlage
Maschine 2 × MWM TBD 441 V 16
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 2.795 kW (3800 PS)
Höchst­geschwindigkeit 19,0 kn (35 km/h)
Propeller 2 × Festpropeller
Sonstiges
Registrier­nummern IMO 7315569

Die Kiellegung der Funny Girl fand am 6. Januar 1972, der Stapellauf am 5. Dezember 1972 statt. Am 15. Mai 1973 wurde das Schiff an die Reederei Cassen Eils in Cuxhaven übergeben.

Einsatz Bearbeiten

Nach ihrer Indienststellung wurde die Funny Girl in den Sommermonaten (Ostern bis Oktober) auf der Route BüsumHelgoland eingesetzt. Dort wurde sie in der Sommersaison 1994 von der größeren First Lady abgelöst und fuhr fortan von Sassnitz auf Rügen zur dänischen Insel Bornholm oder nach Kopenhagen. Diese Linie betrieb die Funny Girl bis 1997. In der Saison 1998 und 1999 fuhr sie wieder von Büsum nach Helgoland. Im Sommer 2000 war die Funny Girl dann nach Norwegen verchartert.

Im Jahr 2001 fuhr sie in der Hauptsaison von den ostfriesischen Inseln Norderney, Spiekeroog und Langeoog nach Helgoland und unternahm von Büsum aus Touren in den Nord-Ostsee-Kanal bzw. nach Hörnum auf Sylt. Von 2002 bis 2004 fuhr sie dann in der Hauptsaison neben den Touren in den Nord-Ostsee-Kanal von Sylt, Föhr und Amrum sowie den oben genannten ostfriesischen Inseln nach Helgoland. 2005 kehrte sie wieder auf ihre ehemalige Stammroute Büsum–Helgoland zurück.

Da die Funny Girl nicht der EU-Richtlinie 9818/EG entsprach, die die Umsetzung von strengeren Sicherheitsvorschriften auf Fahrgastschiffen verlangt, wurde das Schiff nach der abgelaufenen Sommersaison 2008 durch diverse Umbaumaßnahmen modernisiert, um es ebendiesen Richtlinien anzupassen. Die auffälligste Änderung des Umbaus umfasste den Ersatz der Fenster auf dem Hauptdeck durch Bullaugen.[1] Während der Umbauzeit wurde sie im Helgolanddienst durch das ehemalige Seebäderschiff Atlantis vertreten.

Im Februar 2019 gaben die Reedereien Adler-Schiffe und Cassen Eils die Gründung der gemeinsamen Gesellschaft Adler & Eils bekannt, über die sie in Büsum zusammenarbeiten.[2] Die im Helgoland-Verkehr eingesetzte Funny Girl wurde im April 2019 an die neue Reederei überstellt.[3]

Zwischenfälle Bearbeiten

Am 26. August 2011 kollidierte die Funny Girl bei einem starken Unwetter mit der Helgoland und lief vor Helgoland auf Grund. Personen kamen nicht zu Schaden und der Bäderdienst wurde bereits 2 Tage später wieder aufgenommen.[4]

Bilder Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Funny Girl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. jm: Saisonstart bei "Kaiserwetter", in THB/Deutsche Schiffahrts-Zeitung vom 16. April 2009
  2. Adler & Eils GmbH & Co. KG, Presseinformation: Maritime Kooperation in Büsum – Adler & Eils GmbH & Co. KG gegründet, 18. Februar 2019 (PDF-Datei), abgerufen am 16. Oktober 2019
  3. Adler-Eils, Flotte (Memento des Originals vom 14. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adler-eils.de, abgerufen am 16. Oktober 2019
  4. Focus online vom 28. August 2011 (abgerufen am 29. August 2011)