Fuchsstadt

Gemeinde im Landkreis Bad Kissingen in Deutschland

Fuchsstadt ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen und ein Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Elfershausen.

Wappen Deutschlandkarte
Fuchsstadt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Fuchsstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 7′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 50° 7′ N, 9° 56′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Bad Kissingen
Verwaltungs­gemeinschaft: Elfershausen
Höhe: 208 m ü. NHN
Fläche: 18,3 km2
Einwohner: 1883 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner je km2
Postleitzahl: 97727
Vorwahl: 09732
Kfz-Kennzeichen: KG, BRK, HAB
Gemeindeschlüssel: 09 6 72 124
Gemeindegliederung: 1 Gemeindeteil
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktstr. 17
97727 Elfershausen
Website: www.fuchsstadt.de
Erster Bürgermeister: René Gerner[2] (ZAG (Zukunft Aktiv Gestalten))
Lage der Gemeinde Fuchsstadt im Landkreis Bad Kissingen
KarteDreistelzer ForstForst Detter-SüdGeiersnest-OstGeiersnest-WestWaldfensterer ForstKälberberg (Unterfranken)Mottener Forst-SüdNeuwirtshauser ForstOmerz und Roter BergRömershager Forst-NordRömershager Forst-OstRoßbacher ForstWaldfensterer ForstMünnerstadtThundorf in UnterfrankenMaßbachRannungenNüdlingenOerlenbachBad KissingenAura an der SaaleBad BockletEuerdorfSulzthalRamsthalElfershausenFuchsstadtHammelburgElfershausenWartmannsrothOberthulbaOberthulbaOberthulbaBurkardrothBurkardrothZeitlofsZeitlofsBad BrückenauBad BrückenauOberleichtersbachGeroda (Unterfranken)SchondraSchondraSchondraRiedenbergMotten (Bayern)WildfleckenHessenLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis Main-SpessartLandkreis SchweinfurtLandkreis HaßbergeLandkreis HaßbergeSchweinfurt
Karte

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde liegt im Tal der Fränkischen Saale, das von den Ausläufern der Bayerischen Rhön umschlossen wird. Von der Kohlenbergkapelle, in deren Nähe seltene Silberdisteln und Küchenschellen wachsen, hat man Aussicht auf den Ort, das Saaletal, Schloss Saaleck, Hammelburg und dessen Weinberge, die Erdfunkstelle der Firma Intelsat sowie den Sodenberg als höchste Erhebung. Ein Waldlehrpfad führt durch den Fuchsstädter (Im Dialekt: Fuschter) Wald und zeigt die abwechslungsreiche heimische Fauna und Flora. In der Nähe liegen viele Sehenswürdigkeiten, z. B. die Trimburg, Schloss Saaleck, Ruine Botenlauben. Auch der Kreuzberg in der Rhön und die Städte Würzburg, Schweinfurt und Bad Kissingen sind nicht weit. Die Gemeinde besteht nur aus dem Hauptort, es gibt keine weiteren Gemeindeteile.[3][4] Durch Fuchsstadt verläuft der Fränkische Marienweg.

 
Fuchsstadt Juni 2010

Name Bearbeiten

Etymologie Bearbeiten

Fälschlicherweise wird oft angenommen, der Name Fuchsstadt hat etwas mit einem Fuchs, der auch im Gemeindewappen abgebildet ist, zu tun. Der Name besteht aber aus dem Personennamen des Ortsgründers Fusso und dem althochdeutschen Grundwort stat, das Wohnstätte bedeutet.[5] Als Erklärung ergibt sich daraus „Wohnstätte des Fusso“.

Frühere Schreibweisen Bearbeiten

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]

  • 907 Phusestat
  • 923 Fussesstat
  • 1165 Fustat
  • 1217 Fuchstat
  • 1281 Vustat
  • 1298 Fustat
  • 1301 Fuchstat
  • 1303 Fuhstat
  • 1350 Fuhstat an der Sal
  • 1516 Fuchsstatt
  • 1747 Fuchsstadt

Geschichte Bearbeiten

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Fuchsstadt 907 als Phusestat in einer Urkunde des ostfränkischen Königs Ludwig das Kind, welche einen Gütertausch zwischen dem Kloster Echternach und dem Kloster Fulda bestätigt.[6]

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Das ehemalige Amt des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, kam bei der Säkularisation 1803 zu Bayern, wurde 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Religionen Bearbeiten

Fuchsstadt ist Sitz der römisch-katholischen Pfarrei Mariä Himmelfahrt.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

  • 1961: 1419 Einwohner
  • 1970: 1339 Einwohner
  • 1987: 1446 Einwohner
  • 1991: 1602 Einwohner
  • 1995: 1690 Einwohner
  • 2000: 1812 Einwohner
  • 2005: 1851 Einwohner
  • 2010: 1848 Einwohner
  • 2015: 1848 Einwohner

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1482 auf 1826 um 344 Einwohner bzw. um 23,2 % – der höchste prozentuale Zuwachs im Landkreis im genannten Zeitraum. Quelle: BayLfStat

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Seit der Kommunalwahl 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt (in Klammern die Mandate in der Amtszeit 2014–2020):[7]

  • UWG: 5 Sitze (4)
  • ZAG: 4 Sitze (0)
  • CSU: 3 Sitze (6)
  • Freie Wähler: 0 Sitze (2)

Bürgermeister Bearbeiten

René Gerner (ZAG (Zukunft Aktiv Gestalten)) ist seit 1. Mai 2020 Erster Bürgermeister; dieser wurde in der Stichwahl am 29. März 2020 mit 56,0 % der Stimmen gewählt. Seine Vorgänger waren

  • Peter Hart (CSU/Unabhängige Wählergemeinschaft) von 2002 bis 2020 und
  • Josef Hugo (CSU) bis 2002.

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Fuchsstadt
Blasonierung: „In Rot zwei silberne Balken, aufgelegt ein von Gold und Rot wechselnd geteilter Fuchs.“[8]
Wappenbegründung: Der Fuchs steht redend für den Ortsnamen. Die beiden silbernen Balken im roten Feld sind das Wappen der Herren von Fuchsstadt. Dieses Ortsadelsgeschlecht war mit den fuldischen Besitzungen im Gemeindegebiet belehnt. Das Fürststift Fulda ist seit 907 in Fuchsstadt belegt.

Dieses Wappen wird seit 1959 geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Kapelle

Baudenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

 
Erdfunkstelle (Blick von Hammelburg)

Die auffälligste Wirtschaftseinrichtung in Fuchsstadt ist wohl die Erdfunkstelle Fuchsstadt, die sich heute im Besitz der Firma Intelsat befindet. Vor allem die beiden Klasse-A-Antennen mit 32 Meter Durchmesser sind schon fast so etwas wie das Wahrzeichen von Fuchsstadt.

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.260.000 Euro, davon waren umgerechnet 611.000 Euro (netto) Gewerbesteuereinnahmen. Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 238 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 80 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 603. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 29 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 272 Hektar, davon waren 223 Hektar Ackerfläche und 44 Hektar Dauergrünfläche.

Verkehr Bearbeiten

Fuchsstadt ist leicht über die Bundesautobahn 7 auf der Bundesstraße 287 zu erreichen. Durch das benachbarte Hammelburg verläuft die Bahnstrecke Gemünden–Bad Kissingen.

Bildung Bearbeiten

2005 gab es folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 50 Kindern
  • Katharinen-Schule (private Förderschule)
  • Saaletalschule (Außenstelle Sozialpädagogisches Förderzentrum)
  • Grundschule Fuchsstadt (Johannes-Petri-Volksschule)
  • Mehrgenerationenhaus
  • Pfarrbibliothek

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fuchsstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bürgermeister. Gemeinde Fuchsstadt, abgerufen am 23. März 2021.
  3. Gemeinde Fuchsstadt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. April 2021.
  4. Gemeinde Fuchsstadt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. Dezember 2021.
  5. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 75 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  6. HStAM Bestand Urk. 75 Nr. 58. In: Hessisches Staatsarchiv Marburg. Abgerufen am 23. Mai 2021.
  7. Mitglieder des Gemeinderates, abgerufen am 22. Juni 2020
  8. Eintrag zum Wappen von Fuchsstadt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  9. Dorfmuseum Fuchsstadt. In: Fuchsstadt.de. Abgerufen am 2. Juni 2021.
  10. Heimatmuseum Fuchsstadt. In: Rhoen.de. Abgerufen am 2. Juni 2021.