Friedrich Wilhelm Schwartz

deutscher Gesundheitswissenschaftler und Mediziner
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Friedrich Wilhelm Schwartz (* 13. September 1943 in Waldenburg, Schlesien) ist ein deutscher Gesundheitswissenschaftler und Mediziner. Er ist Emeritus für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), gilt als Nestor von Public Health in Deutschland, war Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Berater der Europäischen Union und der Weltgesundheitsorganisation.

Leben Bearbeiten

Friedrich Wilhelm Schwartz studierte Kunst, Philosophie, Medizin und Soziologie in München, Marburg und Frankfurt.[1]

Wirken Bearbeiten

1973 promovierte Friedrich Wilhelm Schwartz in Medizingeschichte zum Thema: Die Rolle des Staates in der Medizin in den deutschen Territorialgebieten vom 16. bis 18. Jahrhundert am Senckenberg Institut in Frankfurt, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes. 1982 folgte die Habilitation in Sozialmedizin und Epidemiologie.

Von 1972 bis 1984 war Schwartz Geschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, von 1974 bis 1984 Direktor des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland, von 1985 bis 2003 mit Unterbrechungen Mitglied und von 1999 bis 2002 Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen.

Schwartz hat verschiedene Länder beraten: Landesregierungen beim Aufbau einer Gesundheitsberichterstattung oder bei der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen, Niedersachsen bei der Entwicklung präventiver Programme, Nordrhein-Westfalen bei Strategiefragen der Rehabilitation und Qualitätssicherung, die Regierungen der Philippinen und von Polen bei der Umstrukturierung ihrer Gesundheitswesen. Die Europäische Union hat er als Mitglied der Arbeitsgruppe „Public Health Research Strategies“ beraten, die Weltgesundheitsorganisation berief ihn als Experten für „Health of the Elderly“.

Von 1985 bis 2009 war Schwartz Universitätsprofessor und Direktor der Abteilung für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover.[2][3] Rufe an andere Universitäten hatte er abgelehnt.

2006/2007 war er Initiator der ersten deutschen Patientenuniversität.[4] Schwartz war Mitglied im Kuratorium der Stiftung Warentest.[5]

Ehrungen Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. Bayerische Akademie für Gesundheit (Memento des Originals vom 15. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bayerische-akademie.eu (8. Febr. 2010).
  2. Verabschiedung von Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz (3. Oktober 2009)
  3. 20 Jahre Public Health in Hannover – Die ersten 20 Jahre (3. Oktober 2009; PDF-Datei; 101 kB).
  4. Patientenuniversität (Memento des Originals vom 1. November 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.patienten-universitaet.de (12. April 2013).
  5. Kuratorium: Die Gremienmitglieder, Stiftung Warentest (online abgerufen am 1. April 2012).

Weblinks Bearbeiten