Frickenhofen (Neumarkt in der Oberpfalz)

Dorf in der Oberpfalz, Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz

Frickenhofen ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Neumarkt in der Oberpfalz.

Stadtgebiet Neumarkt, ganz rechts der Hinweis auf Frickenhofen
Frickenhofen

Lage Bearbeiten

Das Dorf liegt etwa fünf Kilometer östlich des Neumarkter Stadtkerns an der Staatsstraße 2240 und an der Ausfahrt 92 b „Neumarkt-Ost“ der Bundesautobahn 3 auf 492 m ü. NHN.

Ortsnamendeutung Bearbeiten

Der Ortsname leitet sich wohl vom Personennamen Friko ab.[1]

Geschichte Bearbeiten

Von 1271 bis 1474 ist der Ortsadel als blühendes und weit verzweigtes Geschlecht nachgewiesen, das mit Konrad und Albert auch zwei Eichstätter Domherren stellte. Der Burgstall Frickenhofen befindet sich südöstlich auf der Anhöhe im Forst „Steinlohe“.[2] Ein Albrecht von Frickenhofen ist 1307 als Spender eines jährlichen Zinses für das Siechhaus in Lengenfeld und 1309/10 als Spender für das Kloster Kastl genannt. 1336 stifteten Albrecht und Friedrich von Frickenhofen eine eigene Kapelle bei der Klosterkirche von Seligenporten.[3] Ende des 14. Jahrhunderts sind die Herren von Frickenhofen als Neumarkter Bürgergeschlecht anzutreffen.[4]

Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand das Dorf aus 12 Anwesen. Hochgerichtlich unterstanden diese dem Schultheißenamt Neumarkt, niedergerichtlich mehrheitlich der Unteren Hofmark Berngau, 4 kleinere Höfe jedoch dem Stift Kastl; so hatte das Kloster bereits 1402 drei Güter zu Frickenhofen käuflich erworben.[5]

Im Königreich Bayern gehörte das Dorf 1810/20 zum Steuerdistrikt Oberbuchfeld, dann zur Ruralgemeinde Pelchenhofen, schließlich zur Gemeinde Lippertshofen.[6] 1961 bestand das Dorf aus 17 Wohngebäuden mit 73 Bewohnern.[7] Im Zuge der Gemeindegebietsreform von 1972 wurde Frickenhofen in die Kreisstadt eingemeindet.[8] 1987 lag die Einwohnerzahl bei 72, die Zahl der Wohnhäuser bei 20.[9]

Kirchlich gehört Frickenhofen zur katholischen Pfarrei Dietkirchen im Bistum Eichstätt.[10]

Baudenkmäler Bearbeiten

Zwei Bauernhäuser aus dem 18./19. Jahrhundert, die Nr. 4 und die Nr. 13, sind Wohnstallbauten mit verputztem bzw. verkleidetem Fachwerkgiebel und gelten als Baudenkmäler.[11]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 46/47 (1931/32), S. 13 f.
  2. Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 39 (1924), S. 11.
  3. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. 2. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1938, S. 6, 83, 507.
  4. Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9, S. 261 (Digitalisat – Fußnote 56).
  5. Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9, S. 261 (Digitalisat).
  6. Bernhard Heinloth: Neumarkt. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 16. Kommission für Bayrische Landesgeschichte, München 1967, ISBN 3-7696-9900-9, S. 326 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt III, S. 550 (Digitalisat).
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601.
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 259 (Digitalisat).
  10. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. 1. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937, S. 171.
  11. Sixtus Lampl: Oberpfalz. Denkmäler in Bayern, Band III, München 1986, S. 168.