Fremdiswalde ist ein Dorf im Landkreis Leipzig in Sachsen. Politisch gehört der Ort zu Grimma.

Fremdiswalde
Große Kreisstadt Grimma
Koordinaten: 51° 18′ N, 12° 50′ OKoordinaten: 51° 17′ 55″ N, 12° 50′ 23″ O
Höhe: 150 m
Einwohner: 418 (31. Dez. 2018)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1994
Eingemeindet nach: Nerchau
Postleitzahl: 04668
Vorwahl: 034382

Geschichte Bearbeiten

Die erste Erwähnung von Fridemiswalde bzw. Fredemiswalde[2] datiert von 1330 in einer Urkunde des Meißener Bischofs Withego II. von Colditz. Die Gründung des Ortes durch deutsche Kolonisten erfolgte aber schon im Laufe des 12. Jahrhunderts. Die in der romanischen Kirche von Fremdiswalde freigelegten Wandmalereien werden auf etwa 1250 datiert. Für eine deutsche Gründung des Dorfes sprechen sowohl die Flurform als auch der Ortsname. Letzterer geht wohl auf eine Verstümmelung des Personennamens Fridemund zurück.

Von 1994 bis 2010 gehörte Fremdiswalde zur ehemaligen Stadt Nerchau. Als einzige kommunale Institution gibt es im Dorf einen Kindergarten.

Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten

Jahr Einwohnerzahl[2]
1548/51 35 besessene Mann, 30 Inwohner
1764 36 besessene Mann, 34 Häusler, 1658 Hufen
1834 516
1871 704
Jahr Einwohnerzahl
1890 715
1910 669
1925 698
1939 686
Jahr Einwohnerzahl
1946 858
1950 860
1964 727
1990 569

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kirche Bearbeiten

 
Evangelische Kirche von Fremdiswalde

Ältestes Gebäude im Ort ist die mehrfach umgebaute romanische Chorturmkirche aus dem ersten Drittel des 13. Jahrhunderts.

Der ehemalige Mönch Johann Jakob Klappe amtierte von 1529 bis 1536 als Pfarrer von Fremdiswalde. Während seiner Amtszeit führte er die Reformation im Ort ein.

1766 wurde die Kirche durch einen Brand in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Brand wurde der Kirche ein hoher, für das kleine Gebäude überdimensionierter, Turm mit Welscher Haube aufgesetzt. Dieser wurde 1973 wegen Baufälligkeit abgetragen und durch einen kleineren, eher an die ursprüngliche romanische Formensprache erinnernden Turm ersetzt.

Der vorerwähnte Brand im Jahr 1766 vernichtete auch das Pfarrhaus und mit ihm alle älteren Aufzeichnungen, insbesondere die Kirchenbücher von Fremdiswalde. 1774 konnte der neue und in dieser Gestalt bis heute bestehende Pfarrhof bezogen werden.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Cornelius Gurlitt: Fremdiswalde. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 19. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (1. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1897, S. 71.
  • Fremdiswalde, Fremdiswalda. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 2. Band. Schumann, Zwickau 1815, S. 728.
  • Fremdiswalde. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 15. Band. Schumann, Zwickau 1828, S. 851 f.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fremdiswalde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stadt Grimma: Mehr Einwohner: Grimma wächst weiter. 24. Januar 2019, abgerufen am 2. November 2022.
  2. a b Vgl. Fremdiswalde im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen