Franziska Henningsen

deutsche Psychoanalytikerin

Franziska Henningsen (* 4. Oktober 1948 in Flensburg; † 3. Februar 2015 in Berlin) war eine deutsche Psychoanalytikerin, deren Arbeitsschwerpunkte in der klinischen Praxis und der psychoanalytischen Forschung psychische Traumata in ihrer transgenerationellen Übertragung bei Kriegsteilnehmern und bei Flüchtlingen waren.

Leben Bearbeiten

Franziska Henningsen, geb. Thiessen, wurde in Flensburg geboren.[1]

Studium Bearbeiten

Franziska Henningsen studierte Psychologie mit den Nebenfächern Pädagogik, Philosophie und Politische Wissenschaften in Freiburg und an der LMU München.[2] Sie wurde an der LMU München 1975 promoviert mit der Dissertation Ulcus pepticum: psychosomat. Aspekte.

Arbeit Bearbeiten

Nach dem Studium war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung für Klinische Psychologie an der LMU München und an der Universitätskinderpoliklinik in München tätig. 1993 zog sie mit ihrer Familie nach Berlin und arbeitete in eigener Praxis und als Lehranalytikerin am Berliner Psychoanalytischen Institut (Karl-Abraham-Institut).[2]

Sie war Mitglied in der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Von 2000 bis 2004 war sie wissenschaftliche Sekretärin der DPV. Ihr Forschungsschwerpunkt war das psychische Trauma. Sie war Mitbegründerin der Arbeitsgruppe Standards zur Begutachtung psychotraumatisierter Menschen (SBPM), die Standards für die Begutachtung traumatisierter Flüchtlinge in aufenthaltsrechtlichen Verfahren formuliert hat. Sie war auch Kuratorin im Club von Berlin.[3]

Familie Bearbeiten

Franziska Henningsen war mit dem Berliner Kulturwissenschaftler Bernd Henningsen, Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin, verheiratet. Sie haben zwei Kinder, die Sinologin Lena Henningsen und den Physiker Nils Henningsen. Ihre Schwester, Elisabeth Steinhagen-Thiessen, ist Professorin an der Berliner Charité.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

Als Autorin

  • Kooperation und Wettbewerb: antiautoritär und konventionell erzogene Kinder im Vergleich; eine psychologische Studie. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1973, ISBN 3-423-04233-8
  • Dissertation Ulcus pepticum: psychosomat. Aspekte. Alber, Freiburg [Breisgau] / München 1976, ISBN 3-495-47341-6
  • Die psychische Belastung des Knochenmarkspenders und die Bedeutung begleitender Psychotherapie. In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie. 29(2), 1980, S. 37–42. urn:nbn:de:bsz:291-psydok-27735
  • Psychoanalysen mit traumatisierten Patienten: Trennung – Krankheit – Gewalt. Stuttgart: Klett-Cotta, 2012. ISBN 978-3-608-94719-9

Als Herausgeberin

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. trauer.tagesspiegel.de Traueranzeige. (PDF) In: Tagesspiegel.
  2. a b Webseite Zwangsarbeit 1939-1945, Interview mit Franziska Henningsen zwangsarbeit-archiv.de
  3. Website „Club of Berlin“. (Memento des Originals vom 26. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.clubvonberlin.de abgerufen am 10. Februar 2015