Das Fort Lomboko war ein vor 1839 durch spanische Kolonialisten errichtetes Fort an der Küste des heutigen Sierra Leone. Es diente dem Sklavenhändler Pedro Blanco als Stützpunkt.[1] Es bestand aus mehreren Festungen, Lagern und Sklaven-Baracken (spanisch Barracoon).

Fort Lomboko
Staat Sierra Leone
Ort Sulima
Entstehungszeit vor 1839
Erhaltungszustand zerstört (1849)
Geographische Lage 7° 1′ N, 11° 38′ WKoordinaten: 7° 1′ 1,8″ N, 11° 37′ 42,5″ W
Fort Lomboko (Sierra Leone)
Fort Lomboko (Sierra Leone)

Die Anlagen befanden sich auf verschiedenen Inseln im Fluss Gallinas (heute häufig mit dem Moa gleichgesetzt), unweit von Sulima.[2] Scheinbar war mit Gallinas hingegen ein Fluss nördlich des Sulima (Moa) gemeint, der dann aber keine direkte Verbindung zur Ortschaft Sulima zulassen würde.[3]

Spanische Sklavenhändler kontrollierten dieses Gebiet der Britischen Kolonie Britisch-Westafrika. Um 1839 wurden bereits 2000 Sklaven pro Jahr von Lomboko verschifft. 1849 wurde das Fort von der Royal Navy und Royal Marines angegriffen und komplett zerstört.[4]

Filmische Rezeption Bearbeiten

Das Fort und der Sklave Sengbe Pieh spielen in dem 1997 veröffentlichten Film Amistad von Steven Spielberg eine wichtige Rolle.[5]

Literatur Bearbeiten

  • Thomas Hugh: The Slave Trade: The History of the Atlantic Slave Trade 1440–1870. Simon & Schuster, New York 1997, ISBN 0-684-83565-7.
  • Adam Jones: From slaves to palm kernels: A history of the Galinhas country (West Africa), 1730-1890. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1983, ISBN 978-3515038782.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Benjamin Nicholas Lawrance: Amistad's Orphans: An Atlantic Story of Children, Slavery, and Smuggling. Yale University Press, New Haven / London 2015, ISBN 0-300-19845-0, S. 118 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Dezember 2020]).
  2. Marcus Rediker: The Amistad Rebellion: An Atlantic Odyssey of Slavery and Freedom. Penguin, New York 2012, ISBN 978-0-670-02504-6, S. 41 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Dezember 2020]).
  3. Michael Zeuske: Out of the Americas: Sklavenhändler und Hidden Atlantic im 19. Jahrhundert. (PDF) Ein Forschungsprojekt am Historischen Seminar der Universität zu Köln – „Mann heißt mongo“. S. 43, abgerufen am 3. Dezember 2020. Abrufbar auf "Hidden Atlantic": Transatlantischer Menschenhandel im 19. Jahrhundert. Landesbildungsserver Baden-Württemberg;
  4. Robert Grayson: The Amistad. ABDO, Edina, Minnesota 2011, ISBN 978-1-61714-761-6, S. 7 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Dezember 2020]).
  5. Anna Zafiris: The Representation of African Americans in Steven Spielberg's 'Amistad'. GRIN Verlag, München 2010, ISBN 978-3-640-52511-9, S. 4 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 3. Dezember 2020]).