Flunixin ist ein ausschließlich in der Tiermedizin zugelassenes Nichtopioid-Analgetikum und gehört zu den nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAID). Es wird bei allen Schmerzzuständen als Analgetikum eingesetzt, vor allem bei Skeletterkrankungen und Schmerzzuständen der Eingeweide, und besitzt eine entzündungshemmende (Antiphlogistikum) und fiebersenkende (Antipyretikum) Wirkung.

Strukturformel
Struktur von Flunixin
Allgemeines
Freiname Flunixin
Andere Namen
  • 2-{[2-Methyl-3-(trifluormethyl)phenyl]­amino}nicotinsäure (IUPAC)
Summenformel C14H11F3N2O2
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer) 609-571-6
ECHA-InfoCard 100.115.991
PubChem 38081
ChemSpider 34911
DrugBank DB11518
Wikidata Q906934
Arzneistoffangaben
ATC-Code

QM01AG90

Wirkstoffklasse

Nichtopioid-Analgetikum

Wirkmechanismus

Cyclooxygenase-Hemmer

Eigenschaften
Molare Masse 296,25 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

226–228 °C[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301
P: 301+310[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chemie Bearbeiten

Flunixin ist ein Derivat der Nicotinsäure und wird zur Gruppe der Fenamate gezählt. Es ist ein weißliches kristallines Pulver mit saurem Geschmack. Es ist bei alkalischem pH-Wert in Wasser löslich. Flunixin ist in den meisten organischen Lösungsmitteln gut löslich, bei neutralem pH-Wert auch in Fetten.

In der Tiermedizin wird vor allem das Salz mit Meglumin eingesetzt, die CAS-Nummer für Flunixinmeglumin lautet 42461-84-7.

Pharmakologie Bearbeiten

Wie alle nichtsteroidalen Entzündungshemmer wirkt Flunixin über eine kompetitive Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase, wodurch die Synthese der Entzündungsstoffe Prostaglandin H2 und Thromboxan gemindert wird. Außerdem hemmt Flunixin die Freisetzung von Substanz P. Darüber hinaus vermindert der Wirkstoff die Produktion der Magensäure.

Flunixin kann sowohl oral als auch parenteral (subkutan, intravenös) angewendet werden.

Die Ausscheidung von Flunixin erfolgt vor allem über eine aktive Sekretion in den Nieren. Die Halbwertszeit variiert tierartlich zwischen 1,5 und 8 Stunden. Trotz dieser geringen Halbwertszeit ist die Wirkungsdauer mit etwa 12 Stunden deutlich länger, da sich in Entzündungsbereichen deutlich höhere Konzentrationen als im Blutplasma bilden.

Kontraindikationen und Nebenwirkungen Bearbeiten

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen und schweren Blutbildveränderungen sollte Flunixin nicht eingesetzt werden. Bei Trächtigkeit wird von einigen Autoren vom Einsatz des Mittels abgeraten, obwohl sich bei Labortieren bislang keine teratogenen oder mutagenen Effekte nachweisen ließen. Bei schwer dehydrierten Patienten wird von einer Anwendung abgeraten.

An der Injektionsstelle können bei intramuskulärer Injektion Schwellungen und Verhärtungen auftreten, weshalb von dieser Applikationsart abgeraten wird. Gelegentlich können Erbrechen und Durchfall auftreten.

Handelsnamen Bearbeiten

Actiflun, Banamine, Binixin (außer Handel), CP-Flunidol (außer Handel), Cronyxin, Equibos, Equinixin, Finadyne, Flumeg (außer Handel), Flunidol, Fluniximin, Meflosyl, Niglumine, Paraflunixin, Phlogoxin, Resflor, Wellicox

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Datenblatt Flunixin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 14. Mai 2017 (PDF).
  2. The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, ISBN 978-0-911910-00-1, S. 709.

Weblinks Bearbeiten

  • Eintrag zu Flunixin bei Vetpharm, abgerufen am 29. Juli 2012.