Flughafen Palma de Mallorca

Flughafen in Spanien

Der Flughafen Palma de Mallorca (katalanisch Aeroport de Son Sant Joan, spanisch Aeropuerto de Son San Juan, IATA-Code: PMI, ICAO-Code: LEPA / LESJ) auf der Insel Mallorca ist einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen der Balearischen Inseln neben denen der Nachbarinseln Ibiza und Menorca. Nach einem umfangreichen Ausbau wurde der Flughafen Palma de Mallorca im Juli 1960 zum Verkehrsflughafen der Insel.[3] Er löste in dieser Funktion den Flugplatz Son Bonet ab, der 6 Kilometer nordnordwestlich liegt und bis dahin ebenfalls als Flughafen betrieben wurde.

Aeroport de Son Sant Joan
Aeropuerto de Son Sant Joan
Base Aérea de Son San Juan
Luftbild des Flughafens
Flughafen Palma de Mallorca (Balearen)
Flughafen Palma de Mallorca (Balearen)
Flughafen Palma de Mallorca
Lokalisierung von Balearen in Spanien
Kenndaten
ICAO-Code LEPA, LESJ
IATA-Code PMI
Koordinaten

39° 33′ 6″ N, 2° 44′ 20″ OKoordinaten: 39° 33′ 6″ N, 2° 44′ 20″ O

Höhe über MSL 8 m  (26 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 8 km östlich von Palma, Spanien Spanien
Straße Ma19
Nahverkehr A1 in Richtung Stadtzentrum

A2 in Richtung S’Arenal

Basisdaten
Eröffnung etwa 1935
Betreiber Aena
Fläche 630 ha
Terminals 1[1]
Passagiere 28.573.364[2] (2022)
Luftfracht 7.592 t[2] (2022)
Flug-
bewegungen
220.690[2] (2022)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
34 Mio.[1]
Start- und Landebahnen
06R/24L 3000 m × 45 m Asphalt
06L/24R 3270 m × 45 m Asphalt

Der Flughafen wird als Base Aérea de Son San Juan auch von der spanischen Luftwaffe genutzt. Er liegt acht Kilometer östlich der Inselhauptstadt Palma und ist nach Madrid-Barajas und Barcelona-El Prat drittgrößter Flughafen Spaniens.[2]

Militärische Nutzung Bearbeiten

Als Militärflugplatz ist der Flughafen Standort des Ala 49 (spanisch Flügel, ein Geschwader) mit der Escuadrón 801, die leichte Transportflugzeuge und Super Puma SAR-Helikopter betreibt.

Zivile Nutzung Bearbeiten

Die Gesamtgrundfläche des Flughafens beträgt 6,3 km². Die maximale Kapazität beträgt zurzeit 34 Millionen Fluggäste pro Jahr. Es können bis zu 18.000 Fluggäste pro Stunde beziehungsweise 400.000 pro Tag abgefertigt werden.[1]

Die Grundfläche der Terminals beträgt 250.733 m². Es stehen 96 Parkpositionen mit 70.000 m² für Passagierflugzeuge zur Verfügung. Davon sind 35 über Fluggastbrücken direkt mit dem Terminal verbunden. Im Terminal befinden sich 83 Flugsteige. Das Frachtzentrum hat eine Fläche von 6.000 m². 7.810 Parkplätze für Kraftfahrzeuge sind vorhanden.[1]

Terminals und Gates Bearbeiten

Der Flughafen besteht aus einem Terminal, das in verschiedene Module gegliedert ist.[1] Im Hauptgebäude befindet sich die Gepäckausgabe, die Ankunftslobby, die Abfluglobby mit 205 Schaltern für die Gepäckaufgabe, sowie die Passagierkontrollen und einige Geschäfte und Cafés. Die Gepäckausgabe ist in der untersten Etage untergebracht und verfügt über 16 Gepäckbänder, davon sind zwei für Nicht-EU-/Nicht-Schengen-Flüge reserviert.

Modul A Bearbeiten

Das Modul A befindet sich im Norden des Flughafens und wird vorzugsweise für Nicht-EU-/Nicht-Schengen-Flüge benutzt. Es verfügt über 25 Gates, davon 10 mit einer Fluggastbrücke. Es ist das einzige Modul mit Gates auf zwei Ebenen. Während der Wintersaison sind die A-Gates in der Regel geschlossen. Modul A ist auch das einzige Modul, bei dem ankommende und abfliegende Passagiere räumlich getrennt werden. Ankommende Passagiere werden über einen separaten Gang direkt in die Gepäckausgabe geleitet.

Modul B Bearbeiten

Das Modul B ist das kleinste von allen und befindet sich am nördlichen Ende des Hauptgebäudes. Hier werden nur kleine Flugzeuge abgefertigt, in der Regel fliegt Air Nostrum von diesem Modul ab. Das Modul beherbergt acht Gates, keines davon ist mit einer Fluggastbrücke ausgestattet. Es wird hauptsächlich für den Inselverkehr und Regionalverkehr genutzt.

Modul C Bearbeiten

 
Außenansicht des Terminalgebäudes

Modul C ist das größte Modul des Flughafens mit 33 Gates und dient sämtlichen EU-Charter- und Linienflügen.

Modul D Bearbeiten

In diesem Modul werden nahezu alle Flüge von spanischen Fluggesellschaften abgefertigt (Iberia, Vueling, Air Europa), sowie viele Linienflüge anderer Airlines. Inzwischen sind aber auch die Billig-Fluggesellschaften wie Ryanair in dieses Modul umgezogen. 19 Gates stehen hier zur Verfügung, alle Gates mit einer ungeraden Nummer besitzen keine Fluggastbrücke und sind sogenannte Busgates.

Fluggesellschaften und Ziele Bearbeiten

Der Flughafen Palma de Mallorca wird von 59 Fluggesellschaften mit 132 verschiedenen Zielen in Afrika und Europa verbunden. In Deutschland werden 20 Ziele angeflogen, daneben werden vier Ziele in Österreich sowie drei Ziele in der Schweiz bedient.[4][5]

Verkehrszahlen Bearbeiten

Quelle: Aena[2][6]
Verkehrszahlen des Aeropuerto de Palma de Mallorca 2000–2022[2][6]
Jahr Fluggastaufkommen Luftfracht (Tonnen) Flugbewegungen
2022 28.573.364 7.592 220.690
2021 14.497.159 6.755 141.197
2020 6.108.514 6.733 76.852
2019 29.721.142 9.022 217.222
2018 29.081.446 10.018 220.332
2017 27.970.656 10.191 208.788
2016 26.254.110 10.453 197.640
2015 23.745.023 11.374 178.254
2014 23.115.622 11.463 172.630
2013 22.768.032 12.237 170.140
2012 22.666.858 13.712 173.966
2011 22.726.707 15.777 180.152
2010 21.117.417 17.292 174.635
2009 21.203.041 17.086 177.502
2008 22.832.857 21.396 193.379
2007 23.228.879 22.834 197.384
2006 22.408.427 22.444 190.304
2005 21.240.736 21.026 182.028
2004 20.416.083 20.408 177.859
2003 19.185.919 19.935 168.988
2002 17.832.558 20.413 160.329
2001 19.206.964 23.069 169.603
2000 19.424.243 25.157 176.997

Zwischenfälle Bearbeiten

Von 1960 bis Mai 2021 kam es am Flughafen Palma de Mallorca und in seiner näheren Umgebung zu acht Totalschäden von Flugzeugen. Dabei kamen zwölf Menschen ums Leben.[7] Auszug:

  • Am 21. Juni 1964 kam es bei einer Douglas DC-3/C-47A-85-DL der spanischen TASSA (EC-AQH) nach dem Start vom Flughafen Palma de Mallorca zu Problemen mit dem linken Motor. Die Piloten kehrten um, mussten jedoch nach dem Ausfall beider Motoren 900 Meter vor der Küste notwassern. Die 28 Insassen überlebten bis auf einen Passagier.[9]
  • Am 13. August 1980 wurde ein Learjet 35A der spanischen Spantax (EC-DFA) im Anflug auf den Flughafen Palma de Mallorca bei einem Sichtanflug 8 Kilometer nördlich davon in die Berge geflogen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden alle vier Insassen, je zwei Besatzungsmitglieder und Passagiere, getötet.[10]
  • Am 6. Juni 1989 brach an einer Douglas DC-3/C-47B-25-DK der spanischen Aeromarket (EC-EIS) bei der Landung auf dem Flughafen Palma de Mallorca das rechte Hauptfahrwerk zusammen. Das Flugzeug schwenkte von der Landebahn herunter und wurde irreparabel beschädigt. Beide Piloten, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug, überlebten den Unfall.[11]
  • Am 4. Januar 1991 geriet eine Douglas DC-3 der spanischen Aeromarket (EC-EQH) beim Start vom Flughafen Palma de Mallorca von der Startbahn ab. Dabei wurde das Flugzeug irreparabel beschädigt. Beide Piloten, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug, überlebten den Unfall.[12]
  • Am 2. März 1993 fiel an einer Douglas DC-3/C-47A-20-DL der spanischen ARM (vormals Aeromarket), betrieben für die ebenfalls spanische Tadair, (EC-FAH) unmittelbar nach dem Abheben vom Flughafen Palma de Mallorca das Triebwerk Nr. 1 (links) aus. Die Maschine stürzte ab. Beide Piloten, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug, kamen ums Leben.[13]

Bildergalerie Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Flughafen Palma de Mallorca – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Introduction. Aena.es, abgerufen am 24. Januar 2021 (englisch).
  2. a b c d e f Informes anuales. Aena.es, abgerufen am 29. August 2022 (spanisch).
  3. History. Aena.es, abgerufen am 31. Januar 2019 (englisch).
  4. Airlines. Aena.es, abgerufen am 29. August 2022 (englisch).
  5. Airport destinations. Aena.es, abgerufen am 18. April 2023 (englisch).
  6. a b Estadísticas de tráfico aéreo. Aena.es, archiviert vom Original am 28. Januar 2010; abgerufen am 30. Mai 2023 (spanisch).
  7. Flughafendaten im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 27. Mai 2021.
  8. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 OE-FDA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 30. Januar 2023.
  9. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-AQH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 14. Februar 2019.
  10. Flugunfalldaten und -bericht Learjet 35 EC-DFA im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 2. August 2020.
  11. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-EIS im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2023.
  12. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-EQH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2023.
  13. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 EC-FAH im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 28. Januar 2023.