Flemmühle

Gemeindeteil der Stadt Pappenheim

Flemmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Pappenheim im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).

Flemmühle
Koordinaten: 48° 59′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 48° 58′ 31″ N, 10° 59′ 24″ O
Höhe: 458 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91788
Vorwahl: 09149
Flemmühle (mit Jurascheune) im Treuchtlinger Schambachtal
Flemmühle (mit Jurascheune) im Treuchtlinger Schambachtal

Geographie Bearbeiten

Die Einöde liegt auf der Fränkischen Alb am nördlichen Rand des Treuchtlinger Schambachtales auf einer Höhe von 458 m ü. NHN zwischen dem Treuchtlinger Gemeindeteil Obere Papiermühle und der Potschmühle des Weißenburger Gemeindeteils Suffersheim. Von der Staatsstraße 2216 führt ein Verbindungsweg zur Mühle, die von einem vom Schambach abgeleiteten Mühlbach betrieben wird.

Vorgeschichtliches Bearbeiten

Bei der Mühle wurden Scherben schrägkannelierter ovalfacettierter Gefäße vom Typ Friedenhain-Přešťovice gefunden.[2]

Geschichte Bearbeiten

Im Salbuch des Amtes Pappenheim von 1434 ist ein „Flempetter“ erwähnt. Ein Beleg von 1511 sagt aus, dass der „Flemhof“ und eine Mühle Abgaben zu leisten haben an Ehenheim von Geyern. Die Zugehörigkeit zum Adelsgeschlecht der Schenk von Geyern ist auch für 1515 belegt. 1537 wird ein Peter Flendt als Müller erwähnt. 1574 unterstehen Hof und Mühle der „Jurisdiction Pappenheim-Weißenburg“ und dem Verwalteramt Geyern. 1655 erscheint die Bezeichnung „Flemmühl“. Für 1705 erfährt man, dass die Mühle im geyerschen Bezirk auch Walk- und Sägemühle ist. Später trat die Herrschaft Geyern die Mühle an die Herrschaft Pappenheim ab.[3]

Am Ende des Alten Reiches unterstanden die Flemmühle und der Flemmhof hoch- und niedergerichtlich der Herrschaft Pappenheim; pfarrlich waren sie an das evangelische Neudorf angegliedert.[4]

Mit der Bildung des Königreichs Bayern 1805/06 wurden die Flemmühle und der Flemmhof 1808 innerhalb des bis 1848 bestehenden Justizamtes Pappenheim als Herrschaftsgericht I. Klasse zum Steuerdistrikt „Dietfurth“ (Schreibweise bis 1875) zugeschlagen. 1811 wechselte die Zugehörigkeit: Nunmehr gehörte die Flemmühle zur Ruralgemeinde Schambach. Zu der beim nächsten Gemeindeedikt 1818 neu gebildeten Gemeinde Geislohe, die dem Herrschaftsgericht Pappenheim und ab 1862 dem neu gebildeten Bezirksamt Weißenburg (ab 1939 Landkreis) angehörte, gehörte die Mühle ab 1824.[5] Daran änderte sich nichts bis zur Gebietsreform in Bayern, die am 1. Mai 1978 die Eingemeindung von Geislohe mit der Flemmühle in die Stadt Pappenheim mit sich brachte.[6]

Flemmühle hat die Hausnummern 1 und 2. Neben der Mühle befinden sich ein ehemaliges Korbhaus von 1833 und eine Scheune in Jurabauweise mit Legschieferdach aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[7]

Einwohnerzahlen Bearbeiten

  • 1818: 16 Einwohner[8]
  • 1824: 12 Einwohner, 4 Gebäude[8]
  • 1846: 11 Einwohner, 5 Familien, 3 Häuser[9]
  • 1861: 16 Einwohner, 8 Gebäude[10]
  • 1950: 17 Einwohner, 2 Wohngebäude[8]
  • 1961: 8 Einwohner, 2 Wohngebäude[11]
  • 1987: 9 Einwohner[1]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Flemmühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 352 (Digitalisat).
  2. [1] Archäologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern/West- und Südböhmen; dort F. Anhang 3.
  3. Dieser Abschnitt nach Strassner, S. 17.
  4. Hofmann, S. 119.
  5. Hofmann, S. 207, 224, 247.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 731.
  7. Gotthard Kießling: Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. (Denkmäler in Bayern 70.5). Karl M. Lipp Verlag, München 2000, ISBN 3-87490-581-0, S. 448.
  8. a b c Hofmann, S. 247.
  9. [2]
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1104, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 883 (Digitalisat).