Fiva (Musikerin)

deutsche Rapperin, Moderatorin und Autorin

Fiva [ˈfaɪva], Künstlername von Nina Sonnenberg (* 12. November 1978 in München), vormals Fiva MC,[2] ist eine deutsche Rapperin, Moderatorin und Autorin.

Fiva (Musikerin)
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Die Stadt gehört wieder mir
  AT 41 09.03.2012 (3 Wo.)
Alles leuchtet
  DE 48 04.07.2014 (1 Wo.)
  AT 8 04.07.2014 (12 Wo.)
Keine Angst vor Legenden
  AT 22 21.10.2016 (1 Wo.)
Nina
  DE 85 01.11.2019 (1 Wo.)
  AT 28 08.11.2019 (1 Wo.)
Singles[1]
Das Beste ist noch nicht vorbei
  AT 60 13.06.2014 (2 Wo.)

Musik Bearbeiten

 
Fiva bei Rock am Ring 2012
 
Fiva auf dem Zelt-Musik-Festival 2014 in Freiburg

Nina Sonnenberg kam 1995 das erste Mal mit deutschem Rap in Berührung und übte dann vier Jahre lang im Stillen, bis sie 1999 ihren ersten Freestyle-Auftritt im Münchner Flava Club 70 absolvierte. Bereits ein Jahr später ging sie mit MC Rene auf Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.[3] Im Jahr 2001 unterschrieben Fiva MC und Radrum beim Hamburger Label Buback ihren ersten Plattenvertrag. Bei Buback nahm sie 2001 mit Radrum ihre erste Single Status Quo und ihr Debütalbum Spiegelschrift auf, das im Herbst 2002 erschienen ist. Das Debütalbum wurde unter anderem von Edward Sizzerhand produziert.[4][5]

 
Backstage im Stadtpark in Hamburg

Im Frühjahr und Dezember 2005 tourte sie mit Fettes Brot.

Im Herbst 2005 gründete sie zusammen mit DJ Radrum (bürgerlich Sebastian Schwarz) ihr eigenes Label Kopfhörer Recordings; dort erschien im November 2006 das zweite Album Kopfhörer.[6]

Im Februar 2009 erschien Rotwild. Weil Radrum mit seinem Studienabschluss beschäftigt war, produzierte Flip von Texta das Album und kümmerte sich auch um die Beats.[7]

Am 24. Februar 2012 erschien ihr viertes Studioalbum mit dem Titel Die Stadt gehört wieder mir. Produziert wurde es von den Münchner Künstlern Rüde Linhof (Sportfreunde Stiller) und Paul Reno (ehemals Emil Bulls). Mit Band tritt Fiva als „Fiva & Das Phantom Orchester“ auf.[8] Im September 2012 traten sie für den Bundesvision Songcontest (Pro7) für Bayern an und landeten auf dem 14. Platz.[9][10]

Am 20. Juni 2014 erschien das Studioalbum Alles leuchtet. Gäste auf dem Album waren u. a. 5/8erl in Ehr’n, Bernadette La Hengst und Peter Balboa von Sportfreunde Stiller.

2016 stellte sie mit der Jazzrausch Bigband ihr Album Keine Angst vor Legenden auf einer Tournee vor.[11] Das bis heute letzte Album erschien 2019 und trägt als Titel Nina[12], Fivas bürgerlichen Vornamen. Im Jahr 2022 veröffentlichte Fiva die EP So viel Meer mit sieben neuen Titeln.

Spoken Word/​Poetry Slam Bearbeiten

Auch auf den Poetry-Slam-Bühnen ist Fiva erfolgreich.[13] So belegte sie bei den deutschsprachigen Slam-Meisterschaften 2002 den dritten Platz im Einzelwettbewerb und 2004 in Leipzig wurde sie mit ihrem Team Tha Boyz with tha Girlz in Tha Back (mit Nora-Eugenie Gomringer und Mia Pittroff) zum besten Slam-Team im deutschsprachigen Raum gekürt.[14] Im Herbst 2007 veröffentlichte sie ein Buch mit Spoken-Word-CD mit dem Titel Klub Karamell.

Nina Sonnenberg aka Fiva gibt Spoken-Word- und Literatur-Workshops für Jugendliche. Ihre Arbeit als Autorin führte sie u. a. schon zum Poetry Festival Oslo (Norwegen), zum European Lebanese Rapfestival (Beirut/Libanon), nach Israel und Palästina und nach Sibirien (Barnaul/Omsk/ Nowosibirsk).[15]

2010 erfolgte ein Musiktheater-Autoren- und Regie-Engagement an der Oper Kiel. Zusammen mit dem Choreographen Mario Schröder und der Dramaturgin Beate Anders setzte sie die „Nibelungen“ szenisch um. Sonnenberg schrieb „Die Nibelungen“ aus der Sicht der Kriemhild um und übernahm die Rolle der Erzählerin.[16]

Radiomoderation Bearbeiten

Seit 2007 moderiert Nina Sonnenberg auf dem österreichischen Sender FM4 (ORF) z. B. „Fivas Ponyhof“ (Musiksendung, wöchentlich) und „Unter Palmen“ bzw. „Unter Tannen“ (Talkshow, saisonal); frühere Sendungen, die sie moderierte, waren Zündfunk (Bayern 2) und „Fivas Reim auf die Welt“ / „Das Leben ist eine Scheibe“ auf on3radio (BR).[17]

Fernsehmoderation Bearbeiten

Ab Mai 2011[18] moderierte Nina Sonnenberg unter ihrem bürgerlichen Namen auf dem mittlerweile eingestellten Sender ZDFkultur die Sendung „Der Marker“, die im Januar 2012[19] für den Grimme-Preis nominiert war. Zudem berichtete sie mit ihrer Reihe „Theater: Ein Fest“ für ZDFkultur von europäischen Theaterfestivals,[20] moderierte zusammen mit Jo Schück den „ZDFkultur Poetry Slam“[21] und berichtete live für ZDFkultur von Musikfestivals in ganz Europa.[22] Ab September 2012 moderierte sie zudem im Wechsel mit Pegah Ferydoni das junge Kulturmagazin zdf.kulturpalast,[23] das donnerstags um 20.15 Uhr auf ZDFkultur[24] und samstags um 19.25 Uhr auf 3sat gezeigt wurde; das Magazin war im Jahr 2013 für den Grimme-Preis nominiert.[25] Später wurde die Sendung auf dem Sender 3Sat samstags um 19.30 Uhr als Kulturpalast ausgestrahlt und wird mit der Sendung vom 1. Dezember 2018 eingestellt.[26]

2021 war sie neben Ina Regen und Tim Bendzko Jurymitglied der ORF-Castingshow Starmania 21.[27]

Auszeichnungen Bearbeiten

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

EPs Bearbeiten

Singles Bearbeiten

  • 1999: Demotape (als Fiva MC mit DJ Radrum)
  • 2001: Status Quo (als Fiva MC mit DJ Radrum)
  • 2002: Blaue Flecken / Ich bin (als Fiva MC mit DJ Radrum)
  • 2003: Gegensätze (als Fiva MC mit DJ Radrum feat. Pyranja)
  • 2005: Zurück (in die Zukunft) (als Fiva MC mit DJ Radrum)
  • 2012: Die Stadt gehört wieder mir (mit dem Phantom Orchester)
  • 2012: Dein Lächeln verdreht Köpfe (mit dem Phantom Orchester)
  • 2014: Das Beste ist noch nicht vorbei
  • 2014: Alles leuchtet (feat. 5/8erl in Ehr’n)
  • 2019: Gönn dir (mit Granada)
  • 2019: Auf mich
  • 2019: Der Apfel fällt mit Flo Mega

Sampler-Beiträge, Kollaborationen Bearbeiten

  • 2000: Kopf oder Kragen (als Fiva MC mit Roey Marquis II) – auf Momentaufnahmen 2 LP von Roey Marquis II
  • 2001: Backfisch (Exclusive Mix) (als Fiva MC & DJ Radrum) – auf Unter Unserem Himmel – Die Zündfunk Compilation 3 [29]
  • 2001: Backfisch (als Fiva MC) – auf Masterblaster II [30]
  • 2002: Special Broadcast (als Fiva MC mit DJ Lifeforce & Pyranja) – auf Beatz aus der Bude LP von DJ Lifeforce
  • 2002: Meine Schrift (als Fiva MC mit DJ Stylewarz) – auf The cut von DJ Stylewarz[31]
  • 2003: Unter vier Augen (Waxolutionists feat. Fiva MC) – auf RE:WAX von Waxolutionists [32]
  • 2005: Fädärläsä (als Fiva MC mit DJ Questionmark) – auf Jugend & Kultur von Kutti MC[33]
  • 2006: Schluss (als Fiva MC mit DJ Radrum) – „Juice-Exclusive“ auf Juice Vol. 70
  • 2007: Klub Karamell (als Nina »Fiva« Sonnenberg) – Buch mit CD, Spoken-Word-Album[34]
  • 2010: Immer wenn ich rhyme (Mammut Remix) (Kool Savas feat. Franky Kubrik, Tone, Patrick mit Absicht, Kitty Kat, Ercandize, Amar, Caput, Sinan, Vega, Tua, Kaas, Fiva MC & MoTrip) – auf der Bonus-CD des Mixtapes John Bello Story 3
  • 2010: Geh heim (als Flip ft. Fiva) – auf Umberto Ghetto von Flip [35][36]
  • 2011: Grotesk Intro (als Texta ft. Fiva) – auf Grotesk von Texta [37]
  • 2015: Angst (Kallsen Allstar Remix) (Donato feat. Fiva, Inferno.79, Inflabluntahz, Mnemonic & Pure Doze) – auf Tauschobjekt (dritter Versuch) von Kallsen [38]
  • 2017: Das Leben anderer Leute (als Philipp Nykrin feat. Fiva) – auf Songbook von Philipp Nykrin [39]

Literatur Bearbeiten

  • Angelika Baier: „Ich muss meinen Namen in den Himmel schreiben“. Narration und Selbstkonstitution im deutschsprachigen Rap. Tübingen 2012 (analysiert Lieder der Alben Spiegelschrift und Kopfhörer).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fiva – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Chartquellen: DE AT
  2. Fiva lässt die Berufsbezeichnung MC mittlerweile weg (Memento des Originals vom 8. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/poolbar.at
  3. Biografie (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) auf fiva-radrum.de
  4. Diskografie auf sizzerhand.com
  5. Fiva MC (Memento des Originals vom 17. August 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buback.de auf buback.de
  6. cd-check.de
  7. Interview mit Fiva zu „Rotwild“
  8. laut.de
  9. Bundesvision Song Contest 2012
  10. hiphop.de
  11. Mit unprätentiöser Präsenz. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Januar 2016
  12. Discogs: Fiva MC
  13. On stage: Tief unten – nicht ich auf wdr.de (Memento des Originals vom 29. April 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wdr.de
  14. Fränkische Literaturtage@1@2Vorlage:Toter Link/medien-kunst-industrie.mittelfranken.verdi.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. goethe.de
  16. fivasolo.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.fivasolo.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. fiva-radrum.de (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  18. fivasolo.de (Memento vom 21. September 2011 im Internet Archive)
  19. fivasolo.de (Memento vom 21. April 2012 im Internet Archive)
  20. zdf.de (Memento vom 26. Mai 2012 im Internet Archive)
  21. kultur.zdf.de@1@2Vorlage:Toter Link/kultur.zdf.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  22. zdf.de (Memento des Originals vom 2. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zdf.de
  23. zdf.de (Memento des Originals vom 31. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kultur.zdf.de, abgerufen am 13. März 2012
  24. fernsehserien.de, abgerufen am 19. Mai 2011
  25. grimme-institut.de
  26. 3sat.online: "Kulturpalast" am 1. Dezember - Schönheit. Abgerufen am 30. November 2018.
  27. „Starmania 21“-Jury steht fest. In: ORF.at. 2. Februar 2021, abgerufen am 2. Februar 2021.
  28. https://www.regensburger-nachrichten.de/service/85988-der-kulturpreis-bayern-2018
  29. Various - Unter Unserem Himmel - Die Zündfunk Compilation 3. 2001, abgerufen am 19. September 2023.
  30. Various - Masterblaster II. 2001, abgerufen am 19. September 2023.
  31. Eintrag bei Discogs
  32. Waxolutionists - RE:WAX. 2003, abgerufen am 19. September 2023.
  33. Eintrag bei Discogs
  34. Kurzvorstellung bei Voland & Quist
  35. Flip - Umberto Ghetto. 2010, abgerufen am 19. September 2023.
  36. Umberto Ghetto. Abgerufen am 19. September 2023.
  37. Texta - Grotesk. 2011, abgerufen am 19. September 2023.
  38. Tauschobjekt (dritter Versuch), by Kallsen. Abgerufen am 19. September 2023.
  39. Philipp Nykrin - Songbook. 2017, abgerufen am 19. September 2023.