Fianarantsoa
Fianarantsoa (ugs. auch Malagasy Fianara) (auf Deutsch „wo man das Gute lernt“) ist eine Stadt in Madagaskar mit 167.240 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005). Fianarantsoa ist die Hauptstadt der faritra (Region) Haute Matsiatra.
Fianarantsoa | ||
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Koordinaten | 21° 27′ S, 47° 5′ O | |
Symbole | ||
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Basisdaten | ||
Staat | Madagaskar | |
Fianarantsoa | ||
ISO 3166-2 | MG-F | |
Einwohner | 167.240 (2005) | |
Gründung | 1830 | |
Blick auf Fianarantsoa (2004)
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Lage Bearbeiten
Fianarantsoa liegt rund 400 km südlich von Antananarivo in einer Höhe von 1 374 m. ü. d. M. in einem regenreichen Gebiet.[1] Die Stadt ist der Ausgangspunkt für Reisen an die Ostküste und in den Süden des Landes.
Geschichte Bearbeiten
Fianarantsoa wurde 1830 von Königin Ranavalona I. als Gegenpol zu Antanarivo gegründet. Von 1926 bis 1934 wurde eine 163 km lange Eisenbahnlinie von Fianarantsoa nach Maraba an der Ostküste Madagaskars gebaut.[2] Die eingleisige Strecke verläuft heute quer über die Piste des Flughafens von Fianarantsoa. Bis Oktober 2009 war die Stadt Hauptstadt der Provinz Fianarantsoa.
Stadtanlage und Bauwerke Bearbeiten
Fianarantsoa ist unter anderem wegen seiner 1871 fertig gestellten Kathedrale und seiner vielen Kirchen bekannt.[3] Rund 60 % der Einwohner sind katholisch.[4] Im ältesten Teil der Stadt, Haute Ville („Oberstadt“), der auch „Antanambony“ genannt wird, sind noch rund 500 Häuser und sechs Kirchen aus dem 19. Jahrhundert erhalten.[5] Die meisten Banken und das Rathaus befinden sich in der Mittelstadt, Ville Moyenne, dem jüngsten Stadtteil, während die meisten Geschäfte und Märkte in der dicht besiedelten Unterstadt, Ville Basse, auch genannt „Tanàna Ambany“, sind.[6] Hier befindet sich auch der Marché Zoma, der wichtigste Markt der Stadt. Die Universität Université de Fianarantsoa, an der 2018/2019 rund 24 000 Studenten in zehn Fakultäten eingeschrieben waren, wurde 1977 gegründet und liegt im Südosten der Stadt.[7]
Wirtschaft Bearbeiten
Ein wichtiger Arbeitgeber der Stadt ist der Automobilhersteller Karenjy, welcher hier sein Montagewerk unterhält. In der Umgebung der Stadt liegen – vor allem unweit nördlich um das Dorf Maromby herum – mehrere Weingüter, was Fianarantsoa als dem Zentrum des Weinbaues des Landes den Beinamen „Weinstadt Madagaskars“ eingebracht hat.[8] In den 1970er Jahren wurden mit deutscher Hilfe auch Teeplantagen angelegt, von deren Ernte rund 80 % exportiert werden.[9]
Galerie Bearbeiten
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Straße in Fianarantsoa
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Bahnhof von Fianarantsoa
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Eisenbahnlinie quer über den Flughafen
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Häuser von Fianarantsoa
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Gesamtansicht
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Kathedrale
Klimatabelle Bearbeiten
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Fianarantsoa
Quelle: wetterkontor.de
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Persönlichkeiten Bearbeiten
- Rosa Rakotozafy (* 1977), Hürdenläuferin
- André Jean Dandouau (1874–1924), französischer Schullehrer, Ethnologe, Amauteurfotograf und Sachbuchautor
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Dieter Rohrbach: Madagaskar, S. 219. Dormagen 2019.
- ↑ https://www.madagascar-vision.com/fianarantsoa-ville-histoire/
- ↑ https://www.voyagemadagascar.com/guide-madagascar/destination/fianarantsoa
- ↑ Dieter Rohrbach: Madagaskar, S. 218. Dormagen 2019.
- ↑ https://madagaskar.de/staedte-kultur/fianarantsoa/
- ↑ https://www.voyagemadagascar.com/guide-madagascar/destination/fianarantsoa
- ↑ https://www.univ-fianarantsoa.mg/Etablissement/details/1
- ↑ https://www.tripreport.com/cities/fianarantsoa
- ↑ Dieter Rohrbach: Madagaskar, S. 224. Dormagen 2019.