Fernmeldeturm Bovenden

Sendeturm in Niedersachsen
Fernmeldeturm Bovenden
Funkübertragungsstelle Göttingen 2
Bild des Objektes
Fernmeldeturm 2023
Fernmeldeturm 2023
Basisdaten
Ort: Bovenden
Land: Niedersachsen
Staat: Deutschland
Höhenlage: 350 m ü. NN
Koordinaten: 51° 34′ 58,9″ N, 9° 57′ 22,1″ O
Verwendung: Fernmeldeturm, Rundfunksender
Zugänglichkeit: Sendeturm öffentlich nicht zugänglich
Besitzer: Deutsche Funkturm
Turmdaten
Bauzeit: 1972–1973
Betriebszeit: seit 1973
Gesamthöhe: 155 m
Daten zur Sendeanlage
Letzter Umbau (Sender): 2012
Wellenbereich: UKW-Sender
Rundfunk: UKW-Rundfunk
Sendetypen: DAB, Kabelkopfstelle, Mobilfunk, Richtfunk
Weitere Daten
Baubeginn: 7. März 1972

Positionskarte
Fernmeldeturm Bovenden (Niedersachsen)
Fernmeldeturm Bovenden (Niedersachsen)
Fernmeldeturm Bovenden
Lokalisierung von Niedersachsen in Deutschland

Lage Bearbeiten

 
Der Fernmeldeturm aus dem Leinegraben betrachtet

Der Sender Bovenden steht auf dem ca. 350 m hohen bewaldeten Osterberg östlich von Bovenden und südlich des Dorfes Eddigehausen sowie der Burg Plesse. Der nächstgelegene Ort ist in 750 m östlicher Entfernung Deppoldshausen, die mit nur 20 Einwohnern kleinste Göttinger Ortschaft. Durch seine Position ist der Fernmeldeturm fast im gesamten Leinegraben gut sichtbar und stellt eine weithin erkennbare Landmarke dar.

Baugeschichte Bearbeiten

Der Bau des Fernmeldeturms Göttingen 2 begann am 7. März 1972, war am 1. Mai 1973 vollendet und am 24. August 1973 nahm das Fernmeldeamt Göttingen den Betrieb auf.[1] Der Einbau von Fahrstuhl, Klimaanlage und Funkeinrichtungen folgte in den Jahren 1974 und 1975.[1]

Beschreibung Bearbeiten

Beim Sender Bovenden handelt es sich um einen Typenturm vom Typ FMT 2. Er dient laut einer alten Infotafel der Deutschen Telekom, die am vergitterten Eingang angebracht ist, der Ausstrahlung von UKW-Hörfunk, Richtfunk, Mobilfunk (D1), Eurosignal und Modacom (die beiden letzteren sind inzwischen abgeschaltet). Außerdem wurden hier eine Satellitenempfangsstation für die Kabeleinspeisung betrieben, mit dem Verkauf der Kabel Deutschland zu Vodafone wurde diese Empfangsstation außer Betrieb genommen. Bis zu deren Abschaltung war der Turm zudem analoger Füllsender der Fernsehsender RTL und SAT1, die von hier aus Göttingen versorgten und im Mobilfunkbereich Bestandteil der C-Netz Infrastruktur. Seit der Umstellung auf DVB-T strahlt der Turm keine Fernsehsignale mehr aus. Die Versorgung für das Umland und die Stadt Göttingen übernimmt der in der Nachbarschaft befindliche Fernmeldeturm Solling.

Das Gelände um den Fernmeldeturm gehört der Deutschen Telekom und ist durch eine Zaunanlage eingefriedet. Unterhalb des Turms stehen zwei Flachdach-Wirtschaftsgebäude mit Laubengangverbindungen. Erschlossen wird der Fernmeldeturm über eine von der Realgemeinde Bovenden gepachtete Fahrstraße.[1]

Frequenzen und Programme Bearbeiten

Analoger Hörfunk (UKW) Bearbeiten

Programm Frequenz
(MHz)
ERP
(kW)
RDS
Radio 21 93,4 1 RADIO_21
Deutschlandfunk DLF 101,0 0,1 __DLF___
Radio ffn 102,8 5 __ffn___/ffn_Goe_
Antenne Niedersachsen 106,0 5 Antenne
StadtRadio Göttingen 107,1 1 SR_Goe__

Digitales Radio (DAB / DAB+) Bearbeiten

Digitaler Hörfunk im DAB+-Standard wird seit dem 31. August 2012 in vertikaler Polarisation im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendern ausgestrahlt. Ergänzend zum ersten bundesweiten Multiplex ist das Programmangebot des Norddeutschen Rundfunks am 14. September 2017 und der von Antenne Deutschland betriebene zweite Multiplex am 5. Oktober 2020 hinzugekommen.[2]

Block Programme
(Datendienste)
ERP
(kW)
Antennen-
diagramm

rund (ND)/
gerichtet (D)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DR Deutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 3,2 D (210-30°)


5D
Antenne DE
(D__00364)

DAB-Block von Antenne Deutschland:

3,2 D (210-30°)
6C
NDR NDS BS
(D__00291)
DAB+ Block des Norddeutschen Rundfunks: 3,2 D (210-30°) Bad Sachsa (Ravensberg), Braunlage (Hohegeiss), Braunschweig (Drachenberg), Einbeck (Fuchshöhlenberg), Göttingen (Bovenden), Göttingen (Nikolausberg), Goslar (Sudmerberg), Hann. Münden/Tannenkamp, Holzminden-Neuhaus, Lügde-Rischenau (Köterberg), Salzgitter/Klein Flöthe, Staufenberg-Sichelnstein,Torfhaus (geplant ab Sommer 2024), Uelzen, Wolfsburg-Klieversberg
7D
Media Broadcast
DAB-Block der Media Broadcast: 5 - Göttingen (Bovenden)

Analoges Fernsehen (PAL) Bearbeiten

Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende analogen Fernsehprogramme gesendet:

Kanal Frequenz 
(MHz)
Programm ERP
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
29 535,25 RTL Television (Niedersachsen/Bremen) 0,5 D H
39 615,25 Sat.1 (Niedersachsen/Bremen) 1 D H

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Tobias Christ: Wahrzeichen wird 50: Ein Fernsehturm, der nur noch Radio kann. In: goettinger-tageblatt.de. 2. März 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  2. Niedersachsen - www.ukwtv.de - UKW/TV-Arbeitskreis e.V. Abgerufen am 15. November 2023.