FIS-Ladies-Winter-Tournee

Skispringen
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Die FIS-Ladies-Winter-Tournee, bis 2008 als FIS-Ladies-Grand-Prix bezeichnet, war eine Wettbewerbsserie im Skispringen. Die Tournee wurde zwischen 1999 und 2011 ausgetragen und war die älteste und traditionsreichste Wettkampfserie im Damenskispringen, vergleichbar mit der Vierschanzentournee bei den Herren. Die Serie wurde ab 2008 in den Skisprung-Continental-Cup eingebunden. Seit Einführung des Skisprung-Weltcups für Damen findet die Serie in dieser Form nicht mehr statt.

Logo des FIS Ladies Grand Prix

Wertung Bearbeiten

Die Gesamtwertung erfolgt ähnlich der Vierschanzentournee durch Addition der Ergebnisse der einzelnen Springen.

Geschichte Bearbeiten

Die Tournee wurde erstmals 1999, unter der Bezeichnung FIS Ladies-Grand-Tournee, ausgetragen und bestand aus fünf Einzelspringen, in Braunlage, Baiersbronn, Schönwald, Breitenberg und Ramsau. Im folgenden Jahr wurde Ramsau als Austragungsort durch Saalfelden ersetzt und Braunlage fiel weg. Ebenso wurde in Breitenberg ein Teamspringen ausgetragen. 2001 wurde die Grand-Tournee in FIS Ladies Grand Prix umbenannt. In den folgenden Jahren fanden immer vier Einzelspringen in Baiersbronn, Schönwald, Saalfelden und Breitenberg statt. Zusätzlich zu diesen Springen wurde an einer der vier Stationen ein Teamspringen ausgetragen. Lediglich im Jahr 2001, als das Einzel- und Teamspringen in Saalfelden ausfielen und die Teamwertung durch Addition der Einzelspringen erfolgte, wurde davon abgewichen.

Seit 2005 wird der Ladies Grand Prix im Rahmen des Ladies-Continental Cups (L-COC) veranstaltet. Von Schönwald musste im Jahr 2007 das geplante Springen wegen Schneemangels auf die Langenwaldschanze in Schonach verlegt werden. 2008 wurde auf das Springen in Saalfelden verzichtet, stattdessen sollte ein Springen in Seefeld ausgetragen werden, das aber witterungsbedingt abgesagt werden musste. Da in der Continental-Cup-Saison 2008/09 von der FIS kein Springen an Breitenberg/Rastbüchl vergeben wurde und auch die Bemühungen der Veranstalter scheiterten, dort ein einfaches FIS-Springen außerhalb des L-COCs abzuhalten, wurde im Jahr 2009 kein Ladies Grand Prix mehr ausgetragen, da man den Grand Prix an nur zwei Veranstaltungsorten nicht für durchführbar hielt.

Nachdem Braunlage in den Continental Cupkalender der Saison 2009/10 aufgenommen wurde, standen wieder genügend Austragungsorte zur Verfügung um die Serie fortzusetzen. Um Verwechslungen mit dem Skisprung-Grand-Prix zu vermeiden, wurde die Serie aber als FIS Ladies Winter Tournee bezeichnet. Da die Adlerschanze in Schönwald 2008 stillgelegt wurde, fand das vom SC Schönwald ausgerichtete Springen auf der nur wenige Kilometer entfernten Langenwaldschanze in Schonach statt. 2011 fand zum einzigen Mal ein Springen der Serie in Hinterzarten statt.

Seit Einführung des Skisprung-Weltcups für Damen in der Saison 2011/12 findet die Serie in dieser Form nicht mehr statt.

Austragungsorte und Schanzen Bearbeiten

 
FIS-Ladies-Winter-Tournee (Mitteleuropa)
Baiersbronn
Braunlage
Schonach
Schönwald
Saalfelden
Breitenberg
Ramsau
Lage der Austragungsorte (Schonach und Schönwald werden als ein Punkt dargestellt)
 Austragungsort 2010
 Ehemaliger Austragungsort
Ort Schanze K-Punkt Hillsize Ausrichtungsjahre
  Deutschland  Baiersbronn Große Ruhesteinschanze 85 m 90 m 1999, 2000, 2001,
2002, 2003, 2004,
2005, 2006, 2007,
2008, 2010
  Deutschland  Breitenberg (Rastbüchl) Baptist-Kitzlinger-Schanze 75 m 82 m 1999, 2000, 2001,
2002, 2003, 2004,
2005, 2006, 2007,
2008
  Deutschland  Schönwald Adlerschanze 85 m 93 m 1999, 2000, 2001,
2002, 2003, 2004,
2005, 2006, 2008
  Osterreich  Saalfelden Felix-Gottwald-Schisprungstadion 85 m 95 m 2000, 2002, 2003,
2004, 2005, 2006,
2007
  Deutschland  Braunlage Wurmbergschanze 90 m 100 m 1999, 2010, 2011
  Deutschland  Schonach Langenwaldschanze 90 m 96 m 2007, 2010, 2011
  Deutschland  Hinterzarten Rothaus-Schanze 95 m 108 m 2011
  Osterreich  Ramsau am Dachstein W90-Mattensprunganlage 90 m 98 m 1999

Liste der Siegerinnen Bearbeiten

 
Siegerehrung beim Springen in Baiersbronn 2008
 
Podium 2011
Saison Austragungsorte Siegerin Zweite Dritte Team
1999 Braunlage, Baiersbronn, Schönwald, Breitenberg, Ramsau Osterreich  Sandra Kaiser Vereinigte Staaten  Karla Keck Osterreich  Daniela Iraschko nicht ausgetragen
2000 Breitenberg, Saalfelden, Schönwald, Baiersbronn Osterreich  Daniela Iraschko Osterreich  Eva Ganster Deutschland  Heidi Roth Osterreich  Österreich
2001 Schönwald, Baiersbronn, Breitenberg Osterreich  Daniela Iraschko Norwegen  Henriette Smeby Osterreich  Eva Ganster Osterreich  Österreich*
2002 Saalfelden, Breitenberg, Baiersbronn, Schönwald Osterreich  Daniela Iraschko Norwegen  Anette Sagen Schweden  Helena Olsson Osterreich  Österreich
2003 Breitenberg, Saalfelden, Baiersbronn, Schönwald Norwegen  Anette Sagen Osterreich  Eva Ganster Vereinigte Staaten  Lindsey Van Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
2004 Saalfelden, Breitenberg, Baiersbronn, Schönwald Norwegen  Anette Sagen Vereinigte Staaten  Lindsey Van Osterreich  Eva Ganster Osterreich  Österreich
2005 Schönwald, Baiersbronn, Breitenberg, Saalfelden Osterreich  Daniela Iraschko Vereinigte Staaten  Lindsey Van Deutschland  Ulrike Gräßler Osterreich  Österreich
2006 Baiersbronn, Schönwald, Saalfelden, Breitenberg Norwegen  Anette Sagen Vereinigte Staaten  Lindsey Van Deutschland  Juliane Seyfarth Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
2007 Saalfelden, Breitenberg, Baiersbronn, Schonach Vereinigte Staaten  Lindsey Van Deutschland  Ulrike Gräßler Kanada  Katie Willis Deutschland  Deutschland
2008 Breitenberg, Baiersbronn, Schönwald Norwegen  Anette Sagen Slowenien  Maja Vtič Kanada  Atsuko Tanaka Deutschland  Deutschland**
2010 Baiersbronn, Schonach, Braunlage Osterreich  Daniela Iraschko Norwegen  Anette Sagen Deutschland  Ulrike Gräßler nicht ausgetragen
2011 Schonach, Hinterzarten, Braunlage Frankreich  Coline Mattel Osterreich  Daniela Iraschko Vereinigte Staaten  Jessica Jerome nicht ausgetragen

* Teamspringen ausgefallen, Ermittlung des Siegerteams durch Addition aller Einzelergebnisse.
** Teamspringen ausgefallen, Ermittlung des Siegerteams durch Addition der Einzelergebnisse beim zweiten Springen in Breitenberg.

Weblinks Bearbeiten