FC Barcelona (Frauenfußball)

spanische Profi-Frauenfußballmannschaft aus Barcelona

FC Barcelona Femení, auch als Barça Femení bezeichnet, ist eine spanische Profifrauenfußballmannschaft aus Barcelona. Die seit 2002 bestehende Frauenfußballabteilung des FC Barcelona tritt in der Primera División (Liga F) an, der höchsten Spielklasse des spanischen Frauenfußballs.

FC Barcelona
(Frauenfußball)
Vereinswappen des FC Barcelona
Basisdaten
Name Futbol Club Barcelona
Sitz Barcelona, Spanien
Gründung 1899: Verein
2002: Abteilung
Farben blau-karmin
Präsident Spanien Joan Laporta
Website fcbarcelona.es
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Spanien Jonatan Giráldez
Spielstätte Estadi Johan Cruyff
Plätze 6000
Liga Primera División
2022/23 1. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Mit mehr als 30 gewonnenen Trophäen – darunter acht Meisterschaften, neun Pokalsiege und drei spanische Supercup-Titeln – ist der FC Barcelona der erfolgreichste Verein im spanischen Frauenfußball und Rekordhalter in allen nationalen Wettbewerben. Seit der Professionalisierung des Vereins im Jahr 2015 hat sich Barcelona auch zum erfolgreichsten Team Spaniens in der UEFA Women’s Champions League entwickelt, und mit dem Titelgewinn 2020/21 waren sie der erste spanische Champions-League-Sieger der Frauen.[1] Damit war der FC Barcelona zugleich der erste Verein, der sowohl mit seiner Herren- und Frauenmannschaft einen Champions-League-Titel gewann.

2020/21 schaffte der FC Barcelona als erste spanische Frauenmannschaft ein kontinentales Triple und ein Jahr später gelang ihnen die perfekte Saison in der Liga F.

Geschichte Bearbeiten

1970–2002: Gründung durch Charity-Match Bearbeiten

Die Peña Femenina Barcelonista, Vorgänger der jetzigen Frauenmannschaft, wurde im Herbst 1970 von der 18-jährigen Immaculada „Imma“ Cabecerán gegründet, indem sie sich mit dem damaligen Barça Präsident Agustí Montal am Vereinsgelände traf. In Spanien, sowie vielen weiteren europäischen Ländern war es Frauen verboten Fußball zu spielen[2], Cabecerán war aber davon überzeugt, dass es viele Mädchen und Frauen gäbe, die die Sportart gerne ausüben würden und wollte mit Hilfe des FC Barcelona eine Mannschaft formieren. Montal sicherte ihr die Unterstützung des Vereins zu, wenn sie genügend Frauen fände, um ein Team zu bilden.

 
Die erste Frauenmannschaft Barcelonas vor dem Charity-Spiel im Dezember 1970

Am 17. November 1970 suchte Cabecerán nach Interessentinnen im Alter von 18 bis 25 durch Inserate in Lokalzeitschriften, eine Vorgehensweise die auch schon der Schweizer Joan Gamper 1899 hatte und so den späteren FC Barcelona gründete. Es fanden sich rasch insgesamt 17 Frauen, die in der Folge vom ehemaligen Barcelona-Spieler Antoni Ramallets einige Wochen lang trainiert wurde und am 25. Dezember 1970 erfolgte ein Charity-Spiel vor mehr als 60.000 Zuschauern im Camp Nou. Die Einnahmen gingen als Spenden an örtliche Kinderkrankenhäuser. Die Partie gegen Unió Esportiva Centelles endete in einem Sieg nach Elfmeterschießen für die Frauen aus Barcelona. Obwohl die Mannschaft dem Verein nicht offiziell zugehörig war, und somit auch nicht die Vereinsfarben tragen durfte, wird es heute dennoch als das erste Spiel einer Frauenmannschaft des FC Barcelona gesehen. Die Mannschaft der 17 Frauen blieb einige Jahre bestehen und Ramallets trainierte sie bis 1972.[3]

In den 1980er Jahren wurde das Frauenteam in Club Femení Barcelona umbenannt. Sie einigten sich mit dem FC Barcelona auf eine informelle Vereinbarung, in der ihnen die Nutzung der Farben, Abzeichen und Einrichtungen des Vereins gestattet wurde. Es dauerte jedoch einige Jahre, bis auch das Wappen übernommen wurde.[4] Am 29. Juni 1985 gewann das Team seinen ersten Wettbewerb – den Generalitat Cup.[5]

Das Team war 1988 ein Gründungsmitglied der ersten anerkannten Frauenliga Spaniens, der Liga Nacional. Eine erfolgreiche Phase konnte die Mannschaft in den 1990er Jahren durchleben, indem man 1994 mit dem Gewinn der Copa de la Reina den ersten Pokalerfolg verbuchen konnte, und 1992 Vizemeister wurde. Man stieg aber 1996 in die Zweitklassigkeit ab. Im Jahr 2001 wurde die spanische Liga reformiert und in Superliga Femenina umbenannt, Barcelona wurde jedoch aufgrund der schlechten Ergebnisse in der vorherigen Saison nicht in die höchste Spielklasse aufgenommen.

2002–2007: Aufnahme in den Verein und Abstiegskampf Bearbeiten

Im Jahr 2002 integrierte der FC Barcelona den Club Femení Barcelona offiziell in seine Vereinsstruktur und erschuf eine eigene Abteilung inklusive Jugendförderung für Frauenfußball. Der Verein benannte die Frauenabteilung mit der Übernahme in den katalanischen Namen Futbol Club Barcelona Femení um.

Barcelona blieb nach zwei erfolglosen Auftritten in den Aufstiegs-Playoffs in der zweiten Liga, stieg jedoch nach drei Jahren schließlich 2004 wieder in die Superliga Femenina auf.

Nach dem Aufstieg erhielt die Mannschaft in der Saison 2004/05 vermehrt Beliebtheit, aufgrund der Verpflichtungen der mexikanischen Nationalspielerin Maribel Domínguez und der Spanierin María Luisa Coimbra.[6] Die Neuzugänge führten jedoch nicht zu hochwertigen Ergebnissen und Natalia Astrain, Cheftrainerin seit 2002, wurde im Sommer 2006 entlassen. Xavi Llorens wurde daraufhin als Nachfolger von Astrain als Trainer eingestellt, doch Llorens konnte die Mannschaft in der Superliga nicht halten. Am Ende der Saison 2006/07 stieg die Mannschaft aus der Superliga ab und der Verein erwog daraufhin sogar, die Frauenabteilung aufzulösen. Die Überlegungen der Vereinsführung wurden jedoch nicht vollzogen und das Frauenteam bestand weiterhin.

2007–2015: Erste Meisterschaften und Debüt in der Champions League Bearbeiten

Mit Llorens schaffte man in der Saison 2007/08 den ersten Platz in der zweiten Liga und die Mannschaft kehrte somit in die Superliga zurück. Barcelona gehört seitdem wieder ununterbrochen der Primera División an und festigte sich zwischen 2009 und 2011 an der Spitze der Ligatabelle. Im Juni 2011 erreichte die Mannschaft das Finale der Copa de la Reina und schlug den Stadtrivalen Espanyol Barcelona mit 1:0 nach Verlängerung, der erste Pokalsieg Barcelonas seit 1994.

Man konnte am Pokalerfolg anknüpfen und gewann 2011/12 mit der damaligen Rekordzahl von 94 Punkten die erste nationale Meisterschaft.[7] Dadurch qualifizierte sich Barcelona erstmals für die UEFA Women’s Champions League, schied nach einer Runde jedoch wieder aus dem Wettbewerb aus. Die Meisterschaft wurde 2013 mit einem Auswärtssieg am letzten Spieltag gegen Athletic Bilbao erfolgreich verteidigt, und Wochen später gewann Barcelona mit einem 4:0-Sieg über Prainsa Zaragoza erneut den spanischen Pokal. Sie waren damit eine von fünf Mannschaften, die das spanische Double gewinnen konnten.

In der Liga konnte man sich weiterhin an der Spitze beweisen und wurde 2014 sowie 2015 spanischer Meister. Barcelona war somit die erste Mannschaft in der spanischen Frauenliga, die vier Meistertitel in Folge gewann. Mit dem Erreichen des Viertelfinales 2013/14 in der Champions League machte man auch international Fortschritte. Die erste Viertelfinalteilnahme eines spanischen Frauenfußballteams endete jedoch mit einer 5:0-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg.

2015–2019: Professionalisierung, Kampf um die nationale Dominanz und erste Finalteilnahme in der Champions League Bearbeiten

 
Barcelonas Startaufstellung im ersten Champions League Finale in der Vereinsgeschichte

Im Sommer 2015 fasste der Verein die Entscheidung, die Frauenabteilung zu professionalisieren,[8] und in den folgenden Spielzeiten legte Barcelona einen größeren Wert auf Erfolge in der Champions League. Der vermehrte Fokus auf eine erfolgreiche Teilnahme in der Champions League trug rasch Früchte. Der Verein erreichte in der Saison 2016/17 sein erstes Halbfinale der Women’s Champions League und sorgte damit für das bis dahin beste Abschneiden eines spanischen Vertreters in der Champions League. Ab 2015 schaffte es die Mannschaft jährlich mindestens ins Viertelfinale des Wettbewerbs.

Barcelonas sportliche Dominanz im spanischen Frauenfußball wurde seit 2015 von Atlético Madrid herausgefordert und beide Mannschaften lieferten sich jährlich ein enges Rennen um die Meisterschaft, sowie im Pokalwettbewerb. Atlético sicherte sich drei Spielzeiten in Folge die spanische Meisterschaft (2017, 2018, 2019); Barcelona blieb der ewige Verfolgte und wurde dreimal Vizemeister. So trennte die beiden Klubs in der Saison 2017/18 nur ein Punkt Unterschied in der Ligatabelle. Im Titelrennen 2018/19 kam es im direkten Aufeinandertreffen in der Liga zu einer besonderen Kulisse. Das Spiel wurde am 17. März 2019 im Wanda Metropolitano vor 60.739 Zuschauern ausgetragen und brach somit den damaligen Weltrekord für die Zuschaueranzahl eines Frauenfußballspiels auf Klubebene.[9] Zweitplatzierter Barcelona besiegte die Madrilenen auswärts zwar mit 2:0, diese wurden jedoch erneut spanischer Meister.

Der spanische Pokal war ebenfalls Schauplatz dieses Duells, beide Mannschaften erreichten von 2016 bis 2018 stets das Endspiel. In dieser Phase konnte der Pokal dreimal von Barcelona gewonnen werden. Nur das Finalspiel 2015/16 entschied Atlético für sich. Im vorerst letzten Aufeinandertreffen im Pokalfinale am 2. Juni 2018 besiegte Barcelona Atlético mit 1:0 durch einen Treffer von Mariona Caldentey in der letzten Spielminute der Nachspielzeit.[10]

Im Sommer 2015 entschied sich zudem Stürmerin Sonia Bermúdez nach vier Spielzeiten bei Barcelona für einen Wechsel zu Atlético Madrid. Die spanische Nationalspielerin war mit ihren 85 Toren in 87 Spielen ein Eckpfeiler der bisherigen Erfolge in der Liga für die Katalaninen.

 
Lluis Cortes, Trainer Barcelonas von 2019 bis 2021

Im Sommer 2017 kam es im Team zu erheblichen Veränderungen. Xavi Llorens legte nach elf Jahren sein Amt als Cheftrainer nieder. Mit ihm entwickelte sich Barcelona zur Topmannschaft im spanischen Frauenfußball und konnte sich auch in der Champions League immer mehr beweisen. Er gewann mit den Katalaninen vier Meistertitel, viermal die Copa de la Reina und sechsmal die Copa Catalunya (katalanischer Pokal). Der Verein heuerte als neuen Trainer Fran Sánchez an und verpflichtete in diesem Sommer mehrere große Namen des internationalen Fußballs – darunter Lieke Martens, Toni Duggan und Élise Bussaglia. Von Konkurrent Atlético Madrid holte man Innenverteidigerin Mapi León. Der Wechsel war mit einer Ablösesumme von 50.000 Euro der erste bezahlte Transfer in der Geschichte des spanischen Frauenfußballs.

In der Saison 2018/19 unterzeichnete Barcelona einen Werbevertrag mit Stanley Tools, dem ersten Trikotsponsor speziell für die Frauenmannschaft des Vereins.[11] Im Januar 2019 fand erneut ein Trainerwechsel statt. Lluís Cortés war unter Fran Sánchez Assistenztrainer und wurde nach dessen Abgang neuer Cheftrainer der Mannschaft.[12][13]

 
Trophäe der UEFA Women’s Champions League

In der UEFA Women’s Champions League 2018/19 konnte mit Cortés erstmals das Finale erreicht werden, nachdem man den FC Bayern München mit einem Gesamtergebnis von 2:0 im Halbfinale besiegen konnte. Am 18. Mai 2019 bestritt Barcelona in Budapest sein erstes Finalspiel in der Champions League, welches aber mit 1:4 gegen Titelverteidiger Olympique Lyon verloren wurde. Beide Vereine sind die bisher einzigen, bei denen in einer Saison Frauen und Männer der Halbfinale der Champions League erreichten. Lyon schaffte dies 2009/10, Barcelona 2018/19. Bei beiden schafften es aber nur die Frauen ins Finale, verloren dieses allerdings.

2019–2021: Etablierung als eines der besten Teams Europas Bearbeiten

Nach der Finalniederlage in Budapest wurde die Mannschaft im Sommer 2019 insbesondere im Angriff verstärkt. Caroline Graham Hansen wurde vom VfL Wolfsburg verpflichtet und Jenni Hermoso, die die zwei vorherigen Saisonen bei Paris Saint-Germain und Atlético Madrid verbracht hatte, kam zurück zum FC Barcelona. Mit dem im Sommer 2019 fertig gestellten Estadi Johan Cruyff löste das neue Stadion mit einer Kapazität von 6.000 Plätzen das Mini Estadi als Spielstätte der Frauenmannschaft ab.

Der spanische Verband trug nach über 20-jähriger Pause den Supercopa de España Femenina in der Saison 2019/20 erstmals wieder aus. Barcelona war als Vizemeister 2019 qualifiziert und besiegte im Finalspiel Real Sociedad mit 10:1. Für die Katalaninen war es der erste Supercup-Erfolg in der Vereinshistorie und sie beendeten damit eine zwei Jahre lange Phase ohne gewonnene Trophäe.[14]

Nach 21 gespielten Partien wurde der Spielbetrieb im Februar 2020 aufgrund der COVID-19-Pandemie in Spanien pausiert und Anfang Mai vorzeitig beendet. Der spanische Verband entschied die restlichen elf Spieltage nicht fortzuführen, womit Barcelona, die zu diesem Zeitpunkt mit 59 Punkten Tabellenführer waren, zum fünften Mal spanischer Meister wurde.[15]

Die Endrundenspiele der Champions League wurden von der UEFA auf August 2020 verschoben und die Paarungen wurden auf ein Spiel reduziert. Alle Spiele der Knock-out-Phase wurden in Bilbao und San Sebastián ausgetragen. Barcelona besiegte im Viertelfinale Atlético Madrid, scheiterte aber am 25. August 2020 am VfL Wolfsburg mit einer knappen 1:0-Niederlage im Halbfinale.

Am 6. Januar 2021, wenige Wochen nach dem 50. Jahrestag des Charity-Spiels, das ausschlaggebend für die spätere Gründung der Frauenmannschaft Barcelonas war, fand anlässlich des Jubiläums erneut ein Spiel der Frauen im Camp Nou statt. Das erste Profispiel zwischen Frauenmannschaften im Camp Nou gewann Barcelona mit 5:0 gegen Stadtrivale Espanyol.[16] Im Gegensatz zum Gründungsspiel im Dezember 1970 fand das Ligaspiel gegen Espanyol aufgrund Pandemie-Vorkehrungen ohne Zuschauer statt.

Barcelona bestritt erst im Februar 2021 das Pokalfinale 2019/20, da das Endspiel wegen der COVID-19-Pandemie für mehrere Monate verschoben wurde. Die Mannschaft besiegte Logroño im Finale mit 3:0 und erhielt den spanischen Pokal zum bereits siebten Mal und übertraf damit die sechs Siege von Espanyol. Anfang Mai 2021 krönte sich Barcelona vorzeitig zum spanischen Meister 2020/21, nachdem zweitplatzierter Levante patzte und nur Unentschieden gegen Espanyol spielte.[17] Mit sechs Meisterschaften übertrumpfte Barcelona Athletic Bilbao (fünf Meisterschaften) und war somit der erfolgreichste Verein in der Liga F.

 
Die Aufstellungen im Champions League Finale 2020/2021 (Barcelona in pink, Chelsea in blau)

Am 16. Mai 2021 gewann der FC Barcelona das Finale der Champions League 2020/21 im Gamla Ullevi Stadion in Göteborg gegen den FC Chelsea mit 4:0, der höchste Finalsieg in der Geschichte der Champions League. Alle vier Tore fielen innerhalb der ersten 36 Minuten des Spiels.[18] Damit ist der FC Barcelona der einzige Verein, der die Champions League sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gewinnen konnte.[19]

Am 31. Mai 2021 besiegte Barcelona Levante im Finale der Copa de la Reina mit 4:2 und vervollständige nach der Meisterschaft und dem Champions-League-Titel das Triple. Damit war Barcelona die erste spanische Frauenmannschaft überhaupt (fünfter europaweit), die das kontinentale Triple gewann. Der Verein setzte außerdem einen Meilenstein, indem sowohl die Männer (Triple 2008/09 und 2014/15) als auch die Frauen eines europäischen Vereins das Triple schafften.[20]

Inmitten dieses Erfolgs gab Barcelona bekannt, dass der Vertrag von Trainer Lluís Cortés um zwei Jahre bis Juni 2023 verlängert wurde.[21] Wochen später tauchten Berichte in der spanischen Presse auf, dass die Spielerinnen die Entlassung von Cortés gefordert hätten und die Notwendigkeit eines spielerischen Neuanfangs anführten, damit das Team sich weiterentwickelt.[22] Als Reaktion darauf gab Cortés zu, dass eine Änderung tatsächlich notwendig sei, beharrte jedoch darauf, dass die Gerüchte falsch seien.[23]

Am 1. Juni 2021, nur zwei Tage nach dem Finale der Copa de la Reina, erlitt Barcelona seine einzige Niederlage der Ligasaison 2020/21, als man gegen Atlético Madrid mit 3:4 verlor. Einige Tage vor Barcelonas letzten Ligaspiel, gab Cortés bekannt, dass er Barcelona nach Saisonende verlassen werde.[24]

Die Mannschaft beendete ihre zweite Meistersaison in Folge mit einem Rekord von 33 Ligasiegen sowie einem Rekord von 99 Punkten und 167 geschossenen Toren. Am 2. Juli 2021 wurde der bisherige Assistenztrainer Jonatan Giráldez als Nachfolger von Cortés angekündigt.[25]

Seit 2021: Gegenwart Bearbeiten

Mit Giráldez konnte man an die bisherigen Erfolge direkt anknüpfen. Der Verein blieb sowohl in der Liga als auch in der Gruppenphase der Champions League ungeschlagen. Am 23. Januar 2022 besiegte Barcelona im Supercup-Finale Atlético Madrid mit 7:0 und gewann damit seine zweite Supercopa de España. Weniger als zwei Monate später wurden sie am 13. März 2022 sechs Spiele vor Saisonende erneut zum Meister der Primera División gekrönt, nachdem sie Real Madrid mit 5:0 besiegten. Im November 2021 wurde zudem Kapitänin Alexia Putellas als erste Spielerin Barcelonas und erste Spanierin mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet.[26] Barcelona-Stürmerin Hermoso belegte dabei den zweiten Platz.

Ballon d’Or (Weltfußballerin des Jahres) 2021
Platzierung Spielerin Verein Punkte
1. Spanien  Alexia Putellas Spanien  FC Barcelona 186
2. Spanien  Jennifer Hermoso Spanien  FC Barcelona 84
3. Australien  Sam Kerr England  FC Chelsea 46

Barcelona bestritt am 30. März 2022 das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Real Madrid. Damit fand erstmalig ein internationaler El Clásico der Frauen statt. Der Verein beschloss dementsprechend die Partie im Camp Nou auszutragen und war somit das zweite Pflichtspiel der Frauenmannschaft, als auch das erste vor Fans im Camp Nou. Der Clásico fand vor 91.553 Zuschauern statt, einer Weltrekordkulisse für ein Frauenfußballspiel auf Klubebene. Barcelona erreichte das Halbfinale mit einem Gesamtergebnis von 8:3 (5:2, 3:1).[27]

Knapp ein Monat später traf man im Halbfinale der Champions League auf den VfL Wolfsburg. Da der El Clásico bereits so gut besucht war, wurde das Hinspiel gegen die Wölfinnen ebenfalls im Camp Nou organisiert. Der damalige Zuschauerrekord wurde nochmals verbessert – 91.648 Menschen sahen zu, wie Barcelona am 22. April 2022 Wolfsburg mit 5:1 besiegte.

 
Mit 91.648 Zuschauern war das Halbfinale der Champions League 2021/22 das bestbesuchte Frauenfußballspiel Europas

Von 47 Spielen wettbewerbsübergreifend verlor Barcelona in der Spielzeit 2021/22 nur zweimal, beide Male in aufeinanderfolgenden Spielen in der K.o.-Runde der Champions League. Im Rückspiel des Halbfinales verloren sie 0:2 gegen Wolfsburg, gewannen aber insgesamt 5:3 und erreichten so ihr zweites Champions-League-Finale.

Im Finale am 21. Mai 2022 im Juventus Stadium unterlag Barcelona dem Rekordsieger Olympique Lyon mit 1:3, das einzige Tor der Mannschaft erzielte Alexia Putellas. Das Team konnte dennoch auf eine außergewöhnliche Saison blicken: Barcelona beendete die Saison mit einer Siegesquote von 96 % in allen Wettbewerben und einer Rekord-Siegesserie von 45 Spielen, die vom ersten Spiel der Saison bis zur Niederlage gegen Wolfsburg im Halbfinal-Rückspiel der Champions League andauerte. Der Verein gewann die Meisterschaft 2021/22 ohne Punktverlust und mit 159:11 Toren in 30 Spielen und schaffte so eine perfekte Saison.[28] Zusätzlich triumphierte man in beiden Pokalwettbewerben und holte sich so das nationale Triple.[29]

Mit Ende der Saison 2021/22 gab es weitläufige Veränderungen im Kader und es verließen einige Stammspielerinnen den Verein. Lieke Martens wurde von PSG verpflichtet, Linksverteidigerin Leila Ouahabi verließ nach 13 Jahren Barcelona und ging zu Manchester City und Stürmerin Jenni Hermoso entschied sich ihre Karriere in Mexiko bei Pachuca fortzusetzen. Letztere war zum damaligen Zeitpunkt mit 181 Treffern die erfolgreichste Torschützin der Vereinsgeschichte.[30]

Neuankömmlinge im Verein waren Torschützenkönigin der Primera División 2021/22 Geyse Ferreira, Weltfußballerin 2020 und Europameisterin Lucy Bronze, sowie junge Talente wie Salma Paralluello und Vicky López. Am letzten Tag der Transferperiode brach Barcelona zusätzlich den Weltrekord für eine Ablösesumme im Frauenfußball, als man die englische Mittelfeldspielerin Keira Walsh für 470.000 Euro von Manchester City verpflichtete.[31]

 
Mannschaft und Fans feiern den Gewinn der Champions League (Juni 2023)

Als amtierender Meister zog Barcelona automatisch ins Pokalachtelfinale ein. Bei der Auslosung am 15. November 2022 wurde als Gegner Osasuna ausgewählt, den sie mit 0:9 besiegten. Trotz des souveränen Sieges disqualifizierte der spanische Fußballverband die Mannschaft am 24. Januar 2023, wegen des Einsatzes einer nicht spielberechtigten Spielerin (Geyse Ferreira). Geyse wurde in der Vorsaison, als sie noch Spielerin bei Madrid CFF war, in ihrem letzten Pokalspiel vom Platz gestellt. Der spanische Verband räumte ein, dass er bei der Auflistung der Sperren einen Fehler begangen hatte, indem man Geyse nicht miteinbezog, urteilte aber auch, dass Barcelona bei der Überprüfung sorgfältiger hätte vorgehen sollen.[32] Da sich das betroffene Spiel in der K.-o.-Runde befand, wurde Barcelona vom Pokalturnier für die Saison 2022/23 ausgeschlossen und Osasuna stieg ins Viertelfinale auf.

Eine Woche nach dem Halbfinale stand Barcelona mit dem 3:0-Erfolg gegen Sporting de Huelva im Estadi Johan Cruyff in der Liga F rechnerisch als spanischer Meister der Saison 2022/23 fest und gewann zum achten Mal die Meisterschaft.[33] Im letzten Ligaspiel der Saison am 21. Mai 2023 endete Barcelonas ungeschlagene Serie von 64 Spielen mit einer 1:2-Auswärtsniederlage gegen Madrid CFF. Der Beginn dieser Rekordserie lag 719 Tage – also knapp zwei Jahre – zurück, als sie am 1. Juni 2021 gegen Atlético Madrid verloren.[34]

Am 3. Juni 2023 bestritt Barcelona in Eindhoven sein insgesamt viertes Finalspiel in der Champions League. Nachdem man zur Halbzeit mit einem 0:2-Rückstand gegen den VfL Wolfsburg in die Kabine gegangen war, konnte Barcelona mit zwei schnellen Toren durch Patri Guijarro nach Anpfiff der zweiten Hälfte das Spiel drehen. Mit Fridolina Rolfös Tor in der 70. Minute zum endgültigen Spielstand von 3:2 krönte sich Barcelona zum zweiten Mal als Champions-League-Sieger.[35]

Stadion und Zuschauerrekorde Bearbeiten

Barcelona Femení trägt seine Heimspiele im Johan-Cruyff-Stadion in Sant Joan Despí aus. Das Stadion wurde im Juni 2019 fertiggestellt und bietet Platz für 6.000 Zuschauer. Seit Eröffnung ist es die offizielle Spielstätte für die Frauenmannschaft sowie diverser Jugendmannschaften des Vereins und befindet sich am Trainingsgelände Barcelonas.[36]

 
Barcelonas Heimstadion seit 2019

Vor 2019 war das ehemalige Mini Estadi, 500 Meter neben dem Camp Nou gelegen, Spielort für internationale UEFA-Spiele der Frauenmannschaft.

Seit der Saison 2021/22 finden insbesondere Endrundenspiele in der Champions League auch im Camp Nou statt.

So wurde im März 2022 das Viertelfinalspiel gegen Real Madrid – der erste internationale El Clásico der Frauen – vor 91.553 Zuschauern im Camp Nou gespielt, und einen Monat später auch das CL-Halbfinale gegen Wolfsburg. Mit 91.648 Zuschauern stellte man einen neuen internationalen Rekord für ein Frauenfußballspiel auf Klubebene auf.

Barcelonas Zuschauerzahlen bei den Viertel- und Halbfinalspielen 2021/22 waren die höchsten bekannten Zuschauerzahlen bei Frauenfußballspielen weltweit seit der inoffiziellen WM 1971, wo die Partie Mexiko gegen Dänemark im Aztekenstadion 110.000 Zuschauer erreichte.[37]

In der Saison 2022/23 fanden insgesamt drei Champions-League-Spiele der Frauenmannschaft im Camp Nou statt – die Gruppenspiele gegen Bayern München und Rosengård, das Viertelfinale gegen die Roma und das Halbfinale gegen Chelsea. Barcelona stellte mit 46.967 Zuschauern im Heimspiel gegen die Bayern auch den Rekord für die höchste Zuschauerzahl bei einem Gruppenspiel der Champions League und den vierthöchsten aller Champions-League-Spiele auf – die ersten beiden wurden ebenfalls im Camp Nou aufgestellt.

Profimannschaft Bearbeiten

Kader der ersten Mannschaft (Saison 2023/24) Bearbeiten

Stand Kader: 1. Oktober 2023[38][39]
Stand Spiele und Tore: 17. Dezember 2023

Pos. Nr. Nat. Name Geburtstag Ligaspiele1 Ligatore1 im Verein seit2 Vertrag bis letzter Verein
Tor 01 Spanien  Sandra Paños 4. Nov. 1992 152 0 2015 2024 Levante
013 Spanien  Cata Coll 23. Apr. 2001 20 0 2019 2026 Collerense
024 Spanien  Gemma Font 23. Okt. 1999 18 0 2018 2024 eigene Jugend
Abwehr 02 Spanien  Irene Paredes 4. Juli 1991 54 6 2021 2025 Paris Saint-Germain
04 Spanien  Mapi León 13. Juni 1995 160 12 2017 2024 Atlético Madrid
05 Spanien  Jana Fernández 18. Feb. 2002 30 2 2018 2025 eigene Jugend
08 Spanien  Marta Torrejón 27. Feb. 1990 272 44 2013 2024 Espanyol
015 England  Lucy Bronze 28. Okt. 1991 27 3 2022 2024 Manchester City
022 Spanien  Ona Batlle 10. Juni 1999 8 1 2023 2026 Manchester United
034 Spanien  Martina Fernández 1. Okt. 2004 7 0 2023 ? eigene Jugend
Mittelfeld 011 Spanien  Alexia Putellas (C)  4. Feb. 1994 288 129 2012 2024 Levante
012 Spanien  Patricia Guijarro 17. Mai 1998 186 39 2015 2027 Collerense
014 Spanien  Aitana Bonmatí 18. Jan. 1998 164 55 2018 2025 eigene Jugend
021 England  Keira Walsh 8. Apr. 1997 33 1 2022 2025 Manchester City
023 Norwegen  Ingrid Syrstad Engen 29. Apr. 1998 54 4 2021 2025 VfL Wolfsburg
024 Niederlande  Esmee Brugts 28. Juli 2003 9 3 2023 2027 PSV Eindhoven
026 Italien  Giulia Dragoni 7. Nov. 2006 2 0 2023 2025 Inter Mailand
030 Spanien  Vicky López 26. Juli 2006 15 3 2022 2027 Madrid CFF
Sturm 06 Spanien  Clàudia Pina 12. Aug. 2001 71 29 2017 2026 eigene Jugend
07 Spanien  Salma Paralluelo 13. Nov. 2003 24 16 2022 2026 Villarreal
09 Spanien  Mariona Caldentey 19. März 1996 113 4 2014 2024 Collerense
010 Norwegen  Caroline Graham Hansen 18. Feb. 1995 81 38 2019 2026 VfL Wolfsburg
016 Schweden  Fridolina Rolfö 24. Nov. 1993 47 17 2021 2026 VfL Wolfsburg
019 Spanien  Bruna Vilamala 4. Juni 2002 36 16 2020 2026 eigene Jugend
020 Nigeria  Asisat Oshoala 9. Okt. 1994 105 89 2019 2024 Dalian W.F.C.
040 Spanien  Lucía Corrales 24. Nov. 2005 8 0 2023 ? eigene Jugend
1 
angegeben sind nur Ligaspiele und -tore für Barça
2 
Zeit in der Jugend des Vereins nicht inkludiert

Trainer- und Funktionsstab Bearbeiten

 
Vorstandsmitglied Xavier Puig, Klubpräsident Laporta und Kapitänin Putellas bei einem Empfang mit dem katalanischen Regierungschef Pere Aragonès (Juni 2023)

Stand: 10. November 2023[40]

Nat. Name Funktion
Trainerstab
Spanien  Jonatan Giráldez Cheftrainer
Spanien  Rafel Navarro Assistenztrainer
Spanien  Pere Romeu
Spanien  Oriol Casares Torwarttrainer
Spanien  Berta Carles Fitnesstrainer
Spanien  Jacob González
Spanien  Toni Gordo Analytiker
Management und Sportliche Leitung
Spanien  Joan Laporta Klubpräsident
Spanien  Xavier Puig[41] Leitung Frauenabteilung
Spanien  Marc Vivés[42] Sportdirektor

Trainerhistorie Bearbeiten

 
Cheftrainer Giráldez (Juni 2023)

Die damalige Frauenmannschaft, die anhand des Charity-Spiels an Weihnachten 1970 entstand, wurde in der Folge bis 1972 von Antoni Ramallets trainiert. Es folgten Ramon Carrión, Luis de la Pena und Salvador Casals. Mit Trainerin Natalia Astrain (2002–2006) schaffte Barcelona 2004 den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse, nachdem man zuvor einige Jahre in der Segunda Division verbracht hatte. Astrain war die erste Frau, die die UEFA-Pro-Lizenz für das Traineramt abschloss.[43]

Prägend für die Entwicklung des Frauenteams war Xavi Llorens, der mehr als zehn Jahre als Cheftrainer agierte. Mit dem Pokalsieg 2011 beendete er für Barcelona eine 17-Jahre lange Periode ohne gewonnene Trophäe. Zudem transformierte er Barcelona zu eines der Spitzenteams im spanischen Frauenfußball und verhalf dem Klub zur ersten gewonnenen Meisterschaft in der Saison 2011/12. Seine Mannschaft konnte drei Mal in Folge die Liga gewinnen (2014, 2015, 2016) und schaffte es 2017 ins Halbfinale der Champions League, das bis dahin beste Turnierergebnis für Barcelona.

Nachdem man mit Fran Sánchez nicht die gewünschten Erfolge erzielt hatte, übernahm 2017 dessen Co-Trainer Lluís Cortés. Dieser schaffte in seiner ersten Saison den Einzug in das Endspiel der Champions League, welches jedoch nicht gewonnen werden konnte. Spielerisch entwickelte sich die Mannschaft unter ihm jedoch zu eines der besten Teams Europas und man stand in der Saison 2020/21 erneut im CL-Finale. Dort gelang seiner Mannschaft ein 4:0 gegen den FC Chelsea und Barcelona gewann erstmals den Bewerb.

Aktueller Cheftrainer der Profimannschaft ist Jonatan Giráldez, der unter Vorgänger Lluís Cortés bereits Assistenztrainer und nach dessen Abgang im Sommer 2021 den offenen Posten übernahm.[25] Giráldez hat einen Vertrag bis Juni 2024.[40]

Name Zeitraum
Spanien  Ramon Carrión 1988–1989
Spanien  Luis de la Pena 1989–1998
Spanien  Salvador Casals 1998–2001
Spanien  Natalia Astrain 2002–2006
Spanien  Xavi Llorens 2006–2017
Spanien  Fran Sánchez 2017–2019
Spanien  Lluís Cortés 2019–2021
Spanien  Jonatan Giráldez 2021 –

Rekordspielerinnen Bearbeiten

Rekordspielerin ist Melanie Serrano.[44] Die spanische Linksverteidigerin verbrachte insgesamt 19 Jahre im Klub und kam dabei auf 517 Einsätze.

Die erfolgreichste Torschützin ist seit Oktober 2023 Alexia Putellas.[45]

Einsätze12
Spielerin Spielzeit Einsätze
1 Spanien  Melanie Serrano 2007–2022 517
2 Spanien  Alexia Putellas 2012– 406
3 Spanien  Marta Torrejón 2013– 401
4 Spanien  Vicky Losada 2005–2015, 2016–2021 376
5 Spanien  Marta Unzué 2006–2020 360
fett = noch beim Klub aktiv
Tore12
Spielerin Spielzeit Tore
1 Spanien  Alexia Putellas 2012– 182
2 Spanien  Jennifer Hermoso 2014–2017, 2019–2022 181
3 Spanien  Sonia Bermúdez 2011–2015 123
4 Nigeria  Asisat Oshoala 2019– 114
5 Spanien  Mariona Caldentey 2014– 98
fett = noch beim Klub aktiv
1 
angegeben sind alle Pflichtspiele und -tore für die Profimannschaft Barcelonas.
2 
Stand: 12. November 2023

Erfolge und Statistiken Bearbeiten

National und regional Bearbeiten

 
Das Triple der Saison 2020/21 im Vereinsmuseum ausgestellt

Der FC Barcelona ist der erfolgreichste Verein im spanischen Frauenfußball und konnte bisher acht Meisterschaften gewinnen. Er ist alleiniger Rekordhalter in allen nationalen Wettbewerben (Liga, Pokal, Supercup). Mit dem Gewinn der Meisterschaft 2014/15 war Barcelona das erste Team in der Ligahistorie, das vier Meisterschaften in Folge gewinnen konnte. Barcelona hält derzeit den Punkterekord in der Liga F – in der Saison 2020/21 erreichte man 99 von insgesamt 102 möglichen Punkten. Im gleichen Jahr gelang ihnen mit 167 Toren und 15 Gegentore das beste Torverhältnis in der Geschichte der Liga. In der Saison 2021/22 wurde ein weiterer historischer Meilenstein erreicht, indem Barcelona die spanische Liga mit 30 Siegen in 30 gespielten Spielen ungeschlagen gewann (perfekte Saison).

 
Gewinn des katalanischen Pokals 2011

Der FC Barcelona Femení war 1988 zusammen mit elf anderen Vereinen Mitbegründer der ersten Frauenfußballliga in Spanien (Liga Nacional). Bis zur offiziellen Aufnahme in die Vereinsstruktur vom FC Barcelona trat die Frauenmannschaft als Club Femení Barcelona bzw. CF Barcelona auf. In den 1990er-Jahren konnte man zweimal Vizemeister (1991/92, 1997/98) werden. Von 1996 bis 2001 gab es in der Liga ein vierteiliges Gruppensystem mit insgesamt 42 Teams, die Erstplatzierten jeder Gruppe entschieden in einem Halbfinale und Finale den spanischen Meister. Barcelona war vier Jahre lang Teil der Gruppe III (Zentral) und schaffte es dabei nie auf den 1. Platz. Mit Saisonbeginn 2001/02 kehrte die Liga unter dem neuen Namen Superliga Femenina zum klassischen Tabellensystem zurück und wurde auf elf Teams stark reduziert. Aufgrund der mittelmäßigen Platzierungen in den Jahren zuvor spielte Barcelona ab 2001/02 in der 2. Liga, wo man zwei Jahre in Folge in den Aufstiegs-Playoffs scheiterte. 2003/04 schaffte man den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse. In der Saison 2006/07 belegte man den letzten Platz (14.) in der 1. Liga und stieg erneut ab, ein Jahr später erspielte man sich abermals die Meisterschaft in der 2. Liga und erreichte den Wiederaufstieg. Seitdem gehört der Verein ununterbrochen der Primera División (Liga F) an.

Zusätzlich ist Barcelona auf regionaler Ebene Rekordsieger des katalanischen Pokals, welcher jedoch seit 2019 nicht mehr ausgetragen wird.

Titel

Spanien  Spanische Meisterschaft (8 ×): 2012, 2013, 2014, 2015, 2020, 2021, 2022, 2023
Spanien  Spanischer Pokal (9 ×): 1994, 2011, 2013, 2014, 2017, 2018, 2020, 2021, 2022
Spanien  Spanischer Supercup (3 ×): 2020, 2022, 2023
Katalonien  Katalanischer Pokal (10 ×): 2009, 2010, 2011, 2012, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019

International Bearbeiten

Mit Gewinn der ersten Meisterschaft 2011/12 qualifizierte sich Barcelona für die Saison 2012/13 erstmals für die UEFA Women’s Champions League. Man war das erste spanische Team im Viertelfinale (2013/14), Halbfinale (2016/17) und Finale (2018/19). Ab 2015 schaffte es die Mannschaft jährlich mindestens ins Viertelfinale des Wettbewerbs.

Barcelona kam bisher auf vier Finalteilnahmen, davon drei in Folge (2021, 2022, 2023). Der Bewerb konnte 2021 (4:0 gegen Chelsea) und 2023 (3:2 gegen Wolfsburg) gewonnen werden.

 
Spielerinnen feiern den Gewinn der Champions League 2022/23 am Plaça Sant Jaume in Barcelona

Mit dem Titelgewinn 2020/21 waren sie der erste spanische Champions-League-Sieger der Frauen.[1] Damit war der FC Barcelona zugleich der erste Verein, der sowohl mit seiner Herren- und Frauenmannschaft einen Champions-League-Titel gewann.

Titel Bearbeiten

UEFA Women’s Champions League (2×): 2021, 2023

Weitere Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

  • Finalist in der UEFA Women’s Champions League (4): 2019, 2021, 2022, 2023
  • Spanischer Vizemeister (5): 1992 (als CF Barcelona), 2016, 2017, 2018, 2019
  • Ballon d’Or: Mannschaft des Jahres 2023

Individuelle Erfolge Bearbeiten

Sonstiges Bearbeiten

Im Heimtrikot Barcelonas für die Saison 2023/24 wurde eine schimmernde Rautengrafik in das Wappenabzeichen eingearbeitet, als Anspielung auf die Form des ursprünglichen Wappens, das die Frauenmannschaft in den 1970er-Jahren erstmals verwendete.[46]

Die Frauenfußballabteilung Barcelonas wurde im Jahr 2023 mit der goldenen Ehrenmedaille des katalanischen Parlaments geehrt und war die erste Sportmannschaft, die diese Auszeichnung erhielt.[47]

Weblinks Bearbeiten

Commons: FC Barcelona (Frauenfußball) – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Barcelonas Fußballerinnen holten erstmals den Titel. tagesspiegel.de, 17. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021.
  2. The Offside Museum highlights when women were banned from playing soccer. Abgerufen am 30. Mai 2023.
  3. FC Barcelona Women’s Golden Anniversary. Abgerufen am 23. Mai 2023 (englisch).
  4. Introducción histórica del futbol femenino. Abgerufen am 23. Mai 2023 (spanisch).
  5. El Barça Femenino ganó el primer título oficial de su historia hace 35 años. Abgerufen am 23. Mai 2023 (spanisch).
  6. www.20minutos.es - El otro duelo de ‘cracks’. 11. Mai 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Mai 2005; abgerufen am 30. Mai 2023.
  7. El Barça femenino, campeón de Liga. 27. Mai 2012, abgerufen am 30. Mai 2023 (spanisch).
  8. Michael LoRé: How FC Barcelona Is Paving The Way For Women’s Soccer. Abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  9. Barcelona's win over Atletico Madrid sets attendance record for women's club match. 17. März 2019, abgerufen am 30. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. Mariona Caldentey da la Copa de la Reina al Barcelona con un gol en el último minuto. In: marca.com. Marca, 2. Juni 2018, abgerufen am 26. September 2018.
  11. STANLEY Becomes the First Main Jersey Partner of FC Barcelona Women’s Team. Abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  12. Termination of Fran Sánchez's contract. Abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  13. Lluís Cortés takes over women's team. Abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  14. Real Sociedad 1-10 Barça Women: Super Cup Champions! Abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  15. La RFEF da por concluida la temporada del fútbol femenino: el Barcelona, campeón de la Liga Iberdrola. 6. Mai 2020, abgerufen am 30. Mai 2023 (spanisch).
  16. Barcelona women beat Espanyol in historic derby. 6. Januar 2021, abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  17. Sixth league title, second in a row and a record! Abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  18. UEFA.com: Women's Champions League: Barcelona gewinnt 4:0 gegen Chelsea. 16. Mai 2021, abgerufen am 17. Mai 2021.
  19. Nach effektiver Vorstellung: Barcelona kürt sich erstmals zum Champions-League-Sieger. Abgerufen am 17. Mai 2021 (deutsch).
  20. The Treble is ours! Abgerufen am 30. Mai 2023 (englisch).
  21. Lluis Cortés and FC Barcelona agree contract extension. Webarchive, 24. Juni 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Oktober 2023; abgerufen am 31. Mai 2023 (englisch).
  22. Barcelona's women's team ask for coach Lluis Cortes to be sacked. Webarchive, 19. Juni 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2021; abgerufen am 31. Mai 2023 (englisch).
  23. Vicky Losada and Lluís Cortés open up about the heated situation. Webarchive, 19. Juni 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2021; abgerufen am 31. Mai 2023 (englisch).
  24. Lluís Cortés comunica la decisión de dejar el equipo. Abgerufen am 31. Mai 2023 (spanisch).
  25. a b Jonatan Giráldez, nou entrenador del Barça Femení. Abgerufen am 31. Mai 2023.
  26. Ballon d'Or Feminin 2021 geht an Barça-Spielerin Alexia Putellas. Abgerufen am 31. Mai 2023 (deutsch).
  27. FC Barcelona fertigt Real Madrid im Camp Nou im Viertelfinal-Rückspiel ab - der Ticker zum Nachlesen. 30. März 2022, abgerufen am 30. März 2022.
  28. Liga Iberdrola: Frauen des FC Barcelona mit perfekter Saison. In: FAZ.NET. 16. Mai 2022, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 31. Mai 2023]).
  29. FC Barcelona end the 2021/22 season with 16 trophies. Abgerufen am 31. Mai 2023 (englisch).
  30. Dr Unnati Naidu: FC Barcelona: All-time leading goalscorer Jenni Hermoso departs. In: Her Football Hub. 22. Juni 2022, abgerufen am 31. Mai 2023 (britisches Englisch).
  31. Charlotte Harpur: Keira Walsh moves to Barcelona for world record fee. Abgerufen am 31. Mai 2023 (englisch).
  32. Asif Burhan: FC Barcelona And Sevilla Expelled From Spanish Cup For Fielding Ineligible Players. Abgerufen am 31. Mai 2023 (englisch).
  33. El Barça B femenino campeón de Liga en Segunda. 1. Mai 2023, abgerufen am 31. Mai 2023 (spanisch).
  34. Barcelona Femeni lose first Liga game since 2021 as Alexia Putellas’ first goal in a year isn’t enough to prevent 64-game unbeaten run ending | Goal.com US. 21. Mai 2023, abgerufen am 31. Mai 2023 (amerikanisches Englisch).
  35. FC Barcelona nach 3:2-Sieg gegen Wolfsburg Frauen-CL-Sieger. Abgerufen am 5. Juni 2023 (österreichisches Deutsch).
  36. Johan Cruyff | Official FC Barcelona Website. Abgerufen am 6. Juni 2023 (englisch).
  37. Perform Media Deutschland GmbH: Frauenfußball: Weltrekord des FC Barcelona im Camp Nou ist keiner. 22. April 2022, abgerufen am 31. Mai 2023.
  38. Squad, fcbarcelona.com, abgerufen am 9. August 2023
  39. FCBfemeni: Definits els dorsals per a la nova temporada 2023/24. In: Twitter. 9. Juli 2023, abgerufen am 10. September 2023.
  40. a b Jonatan Giráldez extends contract until 2024. Abgerufen am 23. August 2023 (englisch).
  41. Xavier Puig i Hernández. Abgerufen am 23. August 2023 (englisch).
  42. Marc Vivés, new Sports Director of Women's Football. Abgerufen am 10. November 2023 (englisch).
  43. M. J. Armendáriz Iñaki Porto: “Es una oportunidad para conocer otra forma de entrenar y a la vez aportar mi experiencia”. 9. Oktober 2017, abgerufen am 23. August 2023 (spanisch).
  44. 400 appearances for Marta Torrejón. Abgerufen am 12. November 2023 (englisch).
  45. Sport: INFORME SPORT | Radiografía de los 182 goles de Alexia Putellas con el FC Barcelona. 16. Oktober 2023, abgerufen am 18. Oktober 2023 (spanisch).
  46. Barça 2023/24 season jersey inspired by the women's team. Abgerufen am 10. August 2023 (englisch).
  47. FC Barcelona Women receive Gold Medal of Honour from Catalan Parliament. Abgerufen am 1. Oktober 2023 (englisch).