Informationstechnikbataillon 281

Dienststelle des Cyber- und Informationsraums der Bundeswehr

Das Informationstechnikbataillon 281 (ITBtl 281) in Gerolstein ist eine Dienststelle des Cyber- und Informationsraums und untersteht dem Kommando Informationstechnik-Services der Bundeswehr. Es betreibt mit seinen Soldaten die Informations- und Kommunikationssysteme der Bundeswehr im Einsatz.

Informationstechnikbataillon 281
— ITBtl 281 —
II


Verbandsabzeichen
Aufstellung 1. Juli 1959
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum
Truppengattung Führungsunterstützungstruppe
Stärke 700[1]
Unterstellung KdoIT-SBw
Standort Gerolstein, Eifelkaserne
Auszeichnungen Fahnenband
Rheinland-Pfalz (2012)[2]
Website ITBtl 281
Führung
Kommandeur Oberstleutnant Sascha Günther

Auftrag Bearbeiten

Das Informationstechnikbataillon 281 hat den Auftrag, durch Einsatz seiner mobilen Fernmeldeanlagen und Kräften des Informations- und Kommunikationssystems der Bundeswehr die Informationsversorgung der Bundeswehr im Einsatzgebiet als technische Voraussetzung für die Vernetzte Operationsführung und die Führungsunterstützung zur Gewährleistung der nationalen Führungsfähigkeit sicherzustellen. Dazu stellt es bei Übungen und Einsätzen Anteile des Kernsystems (Kernnetz und streitkräftegemeinsame Anwendungen), Bereitstellungspunkte zum Übergang in das Kernnetz und Zugangsnetze sowie dezentrale Anwendungen bereit. Spezialisiert hat sich das Bataillon dabei auf das besonders breitbandige Kommunikationssystem SATCOM-Mehrkanal. Außerdem führt es die Grundausbildung für die Stäbe der Streitkräftebasis durch.

Geschichte Bearbeiten

Am 1. Juli 1959 wurde in Rheinbach das Fernmeldebataillon 913 aufgestellt. Ende März 1960 folgte eine Verlegung nach Aachen. Ab April 1961 hieß das Bataillon Fernmeldebataillon 767[3] mit der unterstellten Fernmeldeausbildungskompanie 797. Mitte 1964 folgte die Verlegung an den jetzigen Standort nach Gerolstein.[3] Es folgten weitere Umbenennungen: erst im September 1966 in Schweres Fernmeldebetriebsbataillon 767 und 13 Jahre später im September 1979 in Fernmeldebataillon 930. Die Unterstellung war zu diesem Zeitpunkt unter die Führungsfernmeldebrigade 900.

Ende April 1993 wird das Bataillon zur Herstellung einer 4-kanaligen Satellitenverbindung in Somalia im Rahmen von UNOSOM II eingesetzt.

Im April 1994 folgt aus dem Fernmeldebataillon 930 die Indienststellung des Fernmelderegiments 930[4][5] und im ersten Quartal 1996 werden die 4. und 5. Kompanie des Fernmelderegiments 930 von Mayen (ehemals 2. und 3. Kompanie des FmBtl 960) nach Gerolstein verlegt.

Am 26. Januar 1998 stellt die neu errichtete Bodenstation eine erste Verbindung im Rahmen von SFOR nach Mostar in Bosnien her.

Mitte 2002 wurde das Fernmelderegiment 930 außer Dienst gestellt und das Fernmeldebataillon 281 gebildet. Zum 26. September 2005 folgte im Rahmen der Transformation der Bundeswehr eine erneute Umbenennung des Bataillon in Führungsunterstützungsbataillon 281. Das Bataillon wurde im Oktober 2008 durch die Aufstellung einer 6./Führungsunterstützungsbataillon 281 mit einer Kompanie erweitert. Am 4. Juni 2012 werden die Gerolsteiner Führungsunterstützer durch den Ministerpräsident Kurt Beck für besondere Verdienste mit dem Fahnenband des Landes Rheinland-Pfalz geehrt.[6]

Anfang Juli 2017 erfolgte eine erneute Umbenennung in Informationstechnikbataillon 281. Zusätzlich wurde die 6./ und 7./Führungsunterstützungsbataillon 281 aufgelöst.

Im Mai 2020 hatte das Bataillon in der Eifel einen Einsatz im Kampf gegen den Borkenkäfer.[7][8]

Ab Mitte November 2020 befand sich ein Teil des Bataillons für vier Monate in Afghanistan.[9]

Kommandeure Bearbeiten

Nr. Dienstgrad Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
9 Oberstleutnant Sascha Günther 11. April 2022
8 Oberstleutnant Lars Decker 4. April 2019 11. April 2022
7 Oberstleutnant Christian Sohns 3. März 2016[10] 4. April 2019
6 Oberstleutnant Kai Lootz 27. März 2014[11] 3. März 2016
5 Oberstleutnant Hans-Jörg Oster 1. März 2011[12] 27. März 2014
4 Oberstleutnant Uwe Larsen ?. März 2009 1. März 2011[13]
3 Oberstleutnant Egbert Fikowski ?. November 2006 ?. März 2009[14]
2 Oberstleutnant Gideon Römer-Hillebrecht ?. Januar 2005 ?. November 2006[15]
1 Oberstleutnant Gregor Engels ?. ? 2003 ?. Januar 2005[16]

Wappen des Verbandes Bearbeiten

Das Wappen des Informationstechnikbataillon 281 setzt sich aus dem Wappen der Stadt Gerolstein und einigen militärischen Stilelementen zusammen. Die Blasonierung des Wappens der Stadt Gerolstein lautet: „In Gold ein rot-bewehrter und -bezungter schwarzer Löwe, belegt mit einem fünflätzigen roten Turnierkragen.“ Der abgebildete schwarze Löwe stellt den Jülicher Löwen dar, dem Wappentier des Herzogtums Jülich, zu welchem Gerolstein einst gehörte.

Unterhalb des schwarzen Löwen wird das Gerolsteiner Wappen durch die Farben der deutschen Bundesflagge ergänzt, auf denen das stilisierte militärische Symbol der Fernmeldetruppe in gelb prangt. Umrahmt wird das Wappen von einem breiten, roten Rand. Im Gegensatz zum Gerolsteiner Wappen präsentiert sich das Wappen des Informationstechnikbataillon 281 auf einem Dreieckschild und nicht auf einem Halbrundschild.

Weblinks Bearbeiten

  • Offizieller Webauftritt des Informationstechnikbataillons 281
  • Thomas Schenkel: SATCOMBw: Satellitenkommunikation für die Bundeswehr. (PDF) AFCEA, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2014;.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Informationstechnikbataillon 281. Abgerufen am 20. Dezember 2019.
  2. Fahnenband für Gerolsteiner Fernmelder. In: Trierischer Volksfreund. 4. Juni 2012, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  3. a b Emil Hoffmann: Die Fernmeldetruppe des Heeres in der Bundeswehr. Mittler, 1978, ISBN 978-3-8132-0012-6, S. 147 (google.de [abgerufen am 21. November 2020]).
  4. Mönch-Verlag (Hrsg.): Führungsunterstützungsbrigade 900. Koblenz/Bonn 1994, S. 31.
  5. Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. Militair-Verlag K.D. Patzwall, 1996, S. 77 (google.de [abgerufen am 21. November 2020]).
  6. Ministerpräsident besucht militärischem Festakt in Gerolstein. In: Eifel - Zeitung. 6. Juni 2012, abgerufen am 21. November 2020 (deutsch).
  7. @1@2Vorlage:Toter Link/www.swr.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Süddeutsche Zeitung: Operation Borkenkäfer: Sondermission für Bundeswehr-Soldaten. Abgerufen am 21. November 2020.
  9. Mario Hübner: Bundeswehr: Ortsschild geht mit nach Afghanistan. Abgerufen am 21. November 2020.
  10. Eifeler Jung hat jetzt das Kommando. In: Trierischer Volksfreund. 10. Mai 2016, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  11. Kommandeur Klappspaten verlässt die Eifel. In: Trierischer Volksfreund. 5. März 2014, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  12. Die Renaissance des Klappspatens. In: Trierischer Volksfreund. 6. Mai 2011, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  13. Ein Eifeler führt jetzt die Gerolsteiner Fernmelder. In: Trierischer Volksfreund. 18. März 2011, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  14. Wind und Wehmut beim Wechsel. In: Trierischer Volksfreund. 23. März 2009, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  15. Gelöst, aber nicht locker. In: Trierischer Volksfreund. 28. November 2006, abgerufen am 20. Dezember 2019.
  16. Oberstleutnant Gregor Engels sagt Auf Wiedersehen. In: Trierischer Volksfreund. 6. Januar 2005, abgerufen am 20. Dezember 2019.

Koordinaten: 50° 12′ 33,2″ N, 6° 37′ 21,3″ O