Exile (US-amerikanische Band)

US-amerikanische Band

Exile ist eine amerikanische Band, die 1963 gegründet wurde. Die Gruppe spielte in den 1970er-Jahren zunächst Pop-Rock und hatte 1978 mit der Ballade Kiss You All Over einen Nummer-eins-Hit in den amerikanischen Billboard-Charts. In den 1980er-Jahren war sie mit Country-Rock erfolgreich und belegte zehnmal Platz eins der Country-Single-Charts.

Bandgeschichte Bearbeiten

Die Band formierte sich 1963 in Kentucky, nannte sich zunächst The Exiles und erst ab 1973 Exile. Frontmann J.P. Pennington (* 1949) stammt aus einer Familie mit ausgeprägter Country-Musik-Tradition; dennoch begann Exile zunächst als klassische Rock-’n’-Roll-Band.[1]

Erste Erfolge mit Pop-Rock Bearbeiten

1976 gelang ihnen mit dem von den britischen Hit-Schreibern Nicky Chinn und Mike Chapman komponierten Stück Try It On eine erste Platzierung im hinteren Bereich der amerikanischen Billboard-Charts. Mitte 1978 wurde ihr vom selben Team geschriebenes Kiss You All Over ein internationaler Top-Hit (USA Platz 1, Deutschland Platz 3, Großbritannien Platz 6). Ihre beiden ebenfalls von Chinn/Chapman komponierten Nachfolgetitel (darunter How Could This Go Wrong) erreichten in Deutschland, Großbritannien und den USA noch einmal mittlere Positionen, danach war Exile aus den Charts fast verschwunden. Sie verloren ihren Schallplattenvertrag und waren gezwungen – wie zu Beginn ihrer Karriere – durch die Clubszene von Kentucky zu tingeln. Heart and Soul war nur mäßig erfolgreich, wurde jedoch in der Interpretation von Huey Lewis and the News ein Top-10-Hit in den USA.

Erfolge mit Country-Rock Bearbeiten

J. P. Pennington und Sonny LeMaire begannen Songs zu schreiben, die von bekannten Country-Sängern wie Kenny Rogers oder Janie Fricke aufgegriffen wurden. Exile näherte sich daraufhin der Country-Musik an und unterschrieb 1983 beim Nashviller Epic-Label. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Band aus J.P. Pennington, Sonny LeMaire, Les Taylor, Marlon Hargis und Steve Goetzman. 1983 konnten sie sich erstmals in den amerikanischen Country-Charts platzieren und hatten dort zwischen 1983 und 1987 zehn Nummer-eins-Hits.

Die Erfolge gelangen in einer Zeit, als die Country-Musik sich teilweise kommerzieller Popmusik angenähert hatte. Mitte der achtziger Jahre wurde von den Neuen Traditionalisten des sogenannten New Country eine Gegenbewegung eingeleitet, und Exile verlor schnell wieder an Boden. Personelle Veränderungen waren die Folge: Marlon Hargis wurde durch Lee Carroll und Les Taylor durch Mark Jones ersetzt. Schließlich verließ 1989 sogar Gründer Pennington die Gruppe – an seine Stelle trat Paul Martin. 1990 wechselte man zum Arista-Label. Es gab noch einige mäßig erfolgreiche Hits, dann verlor die Schallplattenfirma das Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit. 1995 fand man sich noch einmal zur Produktion eines Albums zusammen. 2013 feierte die Band ihr fünfzigstes Bühnenjubiläum mit einer Tour und einem Live-Album, seitdem tritt die Gruppe nur noch sporadisch auf.

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2][3]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   US   Coun­try
1978 Mixed Emotions DE27
(8 Wo.)DE
US14
 
Gold

(26 Wo.)US
1979 All There Is DE50
(1 Wo.)DE
1983 Exile Coun­try10
(49 Wo.)Coun­try
1984 Kentucky Hearts Coun­try1
(55 Wo.)Coun­try
1985 Hang On To Your Heart Coun­try2
(48 Wo.)Coun­try
1986 Greatest Hits US
 
Gold
US
Coun­try2
(84 Wo.)Coun­try
1987 Shelter From The Night Coun­try13
(46 Wo.)Coun­try
1990 Still Standing Coun­try42
(12 Wo.)Coun­try
1991 Justice Coun­try66
(5 Wo.)Coun­try

Weitere Alben

  • 1973 – Exile
  • 1979 – Stage Pass
  • 1980 – Don’t Leave Me This Way
  • 1987 – I Love Country
  • 1995 – Latest & Greatest

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US   Coun­try
1977 Try It On
US97
(3 Wo.)US
1978 Kiss You All Over
Mixed Emotions
DE3
(24 Wo.)DE
AT9
(16 Wo.)AT
CH3
(12 Wo.)CH
UK6
 
Silber

(12 Wo.)UK
US1
 
Gold

(23 Wo.)US
You Thrill Me
Mixed Emotions
DE13
(16 Wo.)DE
US40
(11 Wo.)US
1979 How Could This Go Wrong
All There Is
DE12
(24 Wo.)DE
AT25
(4 Wo.)AT
UK67
(2 Wo.)UK
US88
(2 Wo.)US
Heart and Soul
DE75
(1 Wo.)DE
UK54
(4 Wo.)UK
Charteinstieg in DE erst 1981
The Part of Me That Needs You
All There Is
DE33
(21 Wo.)DE
1980 Too Proud to Cry
All There Is
DE73
(1 Wo.)DE
1983 High Cost of Leaving
Exile
Coun­try27
(16 Wo.)Coun­try
Woke Up In Love
Exile
Coun­try1
(22 Wo.)Coun­try
I Don’t Wanna Be a Memory
Exile
Coun­try1
(24 Wo.)Coun­try
1984 Give Me One More Chance
Kentucky Hearts
Coun­try1
(26 Wo.)Coun­try
Crazy For Your Love
Kentucky Hearts
Coun­try1
(23 Wo.)Coun­try
1985 Stay With Me
Coun­try86
(4 Wo.)Coun­try
She’s a Miracle
Hang On To Your Heart
Coun­try1
(22 Wo.)Coun­try
Hang On To Your Heart
Hang On To Your Heart
Coun­try1
(24 Wo.)Coun­try
I Could Get Used To You
Hang On To Your Heart
Coun­try1
(22 Wo.)Coun­try
1986 Super Love
Hang On To Your Heart
Coun­try14
(16 Wo.)Coun­try
It’ll Be Me
Hang On To Your Heart
Coun­try1
(22 Wo.)Coun­try
1987 She’s Too Good To Be True
Hang On To Your Heart
Coun­try1
(23 Wo.)Coun­try
I Can’t Get Close Enough
Coun­try1
(22 Wo.)Coun­try
1988 Feel Like Foolin’ Around
Shelter From The Night
Coun­try60
(4 Wo.)Coun­try
Just One Kiss
Shelter From The Night
Coun­try9
(18 Wo.)Coun­try
It’s You Again
Shelter From The Night
Coun­try21
(18 Wo.)Coun­try
1989 Keep It In The Middle Of The Road
Still Standing
Coun­try17
(25 Wo.)Coun­try
1990 Nobody’s Talking
Still Standing
Coun­try2
(21 Wo.)Coun­try
Yet
Still Standing
Coun­try7
(20 Wo.)Coun­try
There You Go
Still Standing
Coun­try32
(20 Wo.)Coun­try
1991 Even Now
Justice
Coun­try16
(20 Wo.)Coun­try

Weitere Singles

  • 1985 – Dixie Girl

Quellen Bearbeiten

  1. Exile Biography, Songs, & Albums. Abgerufen am 4. Dezember 2021 (englisch).
  2. a b Chartquellen: DE AT CH Charts UK
  3. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US UK